Heute traf ich einen Zirkusmenschen, wir kamen ins Gespräch und unterhielten uns über Zirkusse. Ich sprach den Zirkus Alberti an, da erfuhr ich, dass der Elefantenbulle Shenka gestorben ist. Er war erst 40 Jahre alt, das ist doch kein Alter für einen Elefanten.
Für den Zirkus Alberti ist das ein großer Verlust. Einmal gastierte dieser Zirkus in Feuchtwangen, es war schönes Wetter und Shenka durfte auf den Wiesenauen frei grasen. Ein schönes Bild:
In aller Ruhe suchte er sich die besten Gräser aus. An der Wiese führte eine Straße vorbei, auf der anderen Straßenseite wohnten Menschen, die schauten aus dem Fenster, sahen den frei grasenden Elefanten und riefen empört die Polizei.
Es dauerte nicht lange, da kam eine Streife. Ein Polizist am Steuer, eine Polizistin als Beifahrerin. Ich sah, wie die beiden mit einander diskutierten. Es ging wohl um die Frage, wer aussteigt und zum Zirkus geht. Natürlich musste die Polizistin aussteigen ...
Sie fühlte sich sichtlich unwohl, öffnete ihre Pistolentasche und legte ihre rechte Hand auf die Tasche. Wohl zur Beruhigung. Denn mit so einem Pistölchen kann sie zwar auf einen Elefanten schießen, aber der wird dann höchstens ärgerlich.
Sie traf dann den Dompteur, ich konnte bei dem Gespräch zuhören. Sie ließ sich dann überzeugen, dass der Elefant harmlos ist. Der hatte gerade ein Schlauchende im Maul und war am Saufen. Eilig kehrte die Polizistin zu ihrem Kollegen zurück, die Streife brauste davon. Als die Polizistin weg war, erzählte mir der Dompteur, dass so etwas immer wieder vorkommt.
Die (klein-)bürgerlichen Menschen und ein Zirkus, dazwischen liegen Welten! Und jetzt ist dieser Elefant tot, gestorben an Herzversagen. Aber beim Zirkus Alberti hatte er es immer gut. Diese Zirkusmenschen lieben ihre Tiere.
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