Heute las ich vom Magdeburger Zoo, im Mai diesen Jahres starben drei neugeborene Tigerbabys diesen Tod. Die Griechen verstanden ja unter Euthanasie einen "leichten, sanfen Tod".
Diese Tigerbabys hatten keinerlei Makel und waren kerngesund, aber ihr Erbgut genügte nicht dem internationalen Erhaltungszuchtabkommen der Zoos. Was war passiert?
Der Vater der Tigerbabys war nicht nur sibirisch, sondern hatte auch was von einem Sumatra-Tiger mitbekommen. Deshalb wurden seine Kinder kurz nach der Geburt umgebracht. Was maßen sich Menschen an? Sie stellen Kriterien auf, die über Leben und Tod entscheiden!
Überhaupt der Tod. Mit dem haben viele Langnasen Probleme! Bei uns in der Steppe war das anders. Ich erinnere mich an den uralten Seher, er war einer meiner ersten Lehrer. Eines Tages merkte er, dass er sich auf seine Letzte Reise begeben werde. Er suchte sich einen besonders schönen Platz aus, legte sich hin und starb. Er wusste, dass sein Lebensfaden abgelaufen war.
Bevor er starb, schickte er mir ein Bild von der Stelle, wo er sich hingelegt hatte. Er wusste, dass in mir eine Schamanin steckt, ich wollte das damals nicht wahrhaben. Aber ich ritt dann mit meinem Schimmelpony hin und habe ihn begraben, also eine weiße Filzdecke über ihn gelegt und dann Steine drauf. Da ich damals noch ein Kind war, habe ich an meinen "Onkel" gedacht, der kam dann angeritten und hat mir geholfen.
Dann habe ich drei Tage lang die Totenwache gehalten, dabei leistete mir ein Falke Gesellschaft. Später erfuhr ich, dass er ein Wächter dieses Grabes war.
Als Schamanin habe ich keine Angst vor dem Tod, er ist für mich ein Übergang in etwas Neues.
Die Langnasen scheinen hier Angst vor dem Tod zu haben. Andererseits maßen sie sich an, über den Tod von anderen Lebewesen zu bestimmen. Das kann ich nicht nachvollziehen.