Gestern vormittag kam ein Ehepaar vorbei, beide lachten. Da erinnerte ich mich, ich hatte mal bei ihnen bei einer Kuh mit Vorfall geholfen. Dabei jammerte die Frau, dass sie ein Hühnerauge hat, das so weh tut. Ihr Arzt meinte, das müsste herausgeschnitten werden, aber davor hatte die Frau Angst.
Da meinte ich: "Versuch es doch mit einer Ölmischung! Fünf Teile Fenchelöl und drei Teile Zitronenöl gut durchmischen. Dann damit die Hühneraugen täglich mehrmals betupfen, aber nichts anderes. Und damit beim abnehmenden Mond beginnen."
Der Mann kam dazu und hörte den letzten Satz und brummelte: "Als ob das was ausmacht!" Seine Frau konterte: "Doch, mein Großvater hat sich auch immer nach dem Mond gerichtet, auch beim Holz schlagen. Er hat bei seinen Balken nie einen Holzwurm drin gehabt."
Wo sie das Öl bekommme, wollte die Frau noch wissen. Ich: "Am besten in der Apotheke, die mischen das gleich zusammen. Nimm eine 10 ml Flache mit Tropfpipette, damit geht das Betupfen besser." Die Frau schrieb sich alles auf.
Und gestern sagte sie mir strahlend, dass ihr Hühneauge weg ist. Sie hat das auch ihrem Arzt gezeigt. Er wollte wissen, was sie gemacht hat. Sie hat ihm von dem Öl und von mir erzählt. Da hat der Arzt mit dem Kopf geschüttelt, aber gesagt hat er nichts.
Jedenfalls war das Paar froh, dass das Hühnerauge keine Probleme mehr macht. Und der Mann meinte, das mit dem Mond scheine doch zu stimmen. Es wäre auch wichtig, habe er gehört, wann man die Ernte einfährt. Ich nickte und erklärte ihm kurz, was es damit auf sich hat. Er hörte aufmerksam zu. Seine Frau schaute mich ganz erstaunt an.
Jedenfalls will ihr Mann sich bei den nächsten Ernten auch nach dem Mond richten. Das war gewiss ein weiser Entschluss.
Bärbel Puls 08/28/2017 16:34