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10. März 2009 2 10 /03 /März /2009 22:37
Bäckerei-Kette Westermann in Bergkamen, Sommer 2008. Zwei Bäcker, 26 und 44 Jahre alt, wollen den Brotaufstrich testen und schmieren ihn sich aufs Pausenbrot. Es handelt sich um den "Hirtenfladen", bestehend aus Kräutern und Öl. Prompt werden sie fristlos gekünfigt. Begründung: Diebstahl.

Sie gehen vors Arbeitsgericht und erhielten heute Recht; die fristlosen Kündigungen wurden vom Gericht für unwirksam erklärt. Anders als im Fall der Kassiererin Barbara E. bei Kaiser's in Berlin. Da urteilte das zuständige Arbeitsgericht, dass Barbara E. zu Recht fristlos gekündigt wurde, weil sie angeblich Getränkepfand im Wert von 1,30 EUR unterschlagen habe. Sogar der Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse nannte dieses Urteil barbarisch! In Frankreich gab es einen ähnlich gelagerten Fall, da wurde zugunsten der fristlos Gekündigten entschieden.

Hat sich die Denke an den deutschen Arbeitsgerichten geändert? Nein! Sehen wir uns doch die Urteilsbegründung an! Der 26-jährige Bäcker war Betriebsrat, also muss vor der fristlosen Kündigung der Betriebsrat gehört werden. Dies wurde anscheinend unterlassen. Also aus formalen Gründen war die fristlose Kündigung unwirksam.

Ich persönlich finde es unerhört, wie sich die Geschäftsleitung von Westermann verhalten hat. Eigentlich müssten sie froh sein, wenn Mitarbeiter die Produkte freiwillig verkosten. Stellen wir uns nur vor, der "Hirtenfladen" ist versalzen und wird ausgeliefert?! Welch ein Schaden für Westermann. Aber einen totalen Imageschaden hat Westermann auch so!

Mich erinnert das an einen Vorfall während meiner Ausbildung zur Metzgerin. Da bekamen wir zum Frühstück nur eine trockene Semmel und durften uns im Laden genau eine Scheibe Wurst drauflegen. Brotaufstrich mussten wir selbst mitbringen. Da wollte ich noch ein Scheibchen Gurke drauflegen. Die Meisterin: "Die Gurke musst Du aber bezahlen."

Das hörte ein Kunde. "Kleine, ich bezahl dir das!" Die Meisterin schämte sich nicht und nahm das Geld für das Gürkchen ...

Heute gibt es diese Metzgerei nicht mehr, der Meister musste Konkurs anmelden!


(C) Copyright 2004-2009 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
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Kommentare

S
Da hattest du wohl wirklich eine sehr geizige Meisterin. Meine Schwägerin hat Metzgereifachverkäuferin gelernt und sie durften immerhin drei gut belegte Semmeln am Tag essen. Die Metzgerei ist aber jetzt kurz vor dem Ende weil ein neuer Chef kam, der so geizig war, dass er schlechtes Fleisch eingelegt und verkauft hat, die Verkäuferinnen abgemahnt wurden, wenn sie das Fett zu gut abgeschnitten haben, und er zu den Kunden unhöflich war. Wenn jetzt um elf Uhr vormittags ein Kunde im Laden ist, ist das schon gut. Selbst schuld kann ich da nur sagen.
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K
<br /> Liebe Sefarina,<br /> <br /> geizig ist noch übertrieben! Ich bin in der Mittagspause immer bei einem anderen Metzger essen gegangen. Die Verkäuferin wusste, wo ich arbeitete und gab mir eine extra große Portion. Da kam einmal<br /> ihr Meister rein, sah meine Riesenportion und maulte die Verkäuferin an, was das solle, Die Verkäuferin zu ihrem Chef: "Meister, die Kleine arbeitet beim Albig!"<br /> <br /> "Was? Da leg ich noch was drauf!", sagte er, schnitt eine dicke Scheibe Leberkäse ab und legte sie in eine Semmel und gab sie mir. "Da, wir Metzger müssen immer gut essen!"<br /> <br /> Dieser großzügige Metzger heißt Hahn, wer mal nach Rothenburg o. d. T. kommt, kann bei ihm die berühmten Wurstzigarren kaufen ...<br /> <br /> In der Berufsschule habe ich den Jungs beim Rechnen geholfen, einer hat mich dann zu seinem Lehrherrn eingeladen, damit ich dort richtig üben kann. Ich wollte nachmittags schon gehen, da rief mich<br /> der Meister Rammler: Nichts da, jetzt wird noch gegessen!<br /> <br /> Ich sah dann alle die Herrlichkeiten und fragte arglos: Hat hier wer Geburtstag?<br /> <br /> Wieso? fragte der Meister. Das ist bei uns so üblich! Wer was schafft, muss auch gut essen! Und er fragte mich: Was gibt es bei deinem Meister?<br /> <br /> Ich: Am Freitag immer Griesbrei!<br /> <br /> Meister Rammler schüttelte sich: Griesbrei?!<br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />

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  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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