Blog von Kiat
Gorina
26. März 2009
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23:22
Heute traf ich eine alte Bekannte, die ich länger nicht gesehen hatte. Sie fragte mich, ob wir zusammen einen Kaffee trinken könnten. Wahrscheinlich wollte sie wieder einen kostenlosen Tipp von mir haben. Ich kenne ja mittlerweile meine Pappenheimerinnen.
Sie suchte einen Tisch in einer Nische aus. Na also, dachte ich mir. Sie will was wissen, was nicht alle hören sollten. Ich sollte Recht behalten.
"Du, ich bin schwanger, obwohl ich die Pille nehme. Das kann doch nicht sein?" entrüstete sie sich.
"Das kommt drauf an, was Du sonst noch nimmst. Aber ich kann mich erinnern, dass Du früher öfters Johanniskraut genommen hast."
"Aber das ist doch eine Heilpflanze, die hat doch keine Nebenwirkungen!"
"Doch, sie hat Wechselwirkungen mit andern Medikamenten, z. B. auch mit Antibabypillen. Aber auch mit anderen Medikamenten."
"Und Du meinst, deshalb hat die Pille bei mir nicht funktioniert?"
"Gut möglich, Johanniskraut kann die Wirkung der Pille herabsetzen. Das wird bei dir passiert sein."
"Ich habe immer gemeint, dass Naturheilmittel keine Probleme machen, die sollen doch sanft sein."
"Aber auch Heilpflanzen enthalten bestimmte Wirkstoffe, sonst könnten sie ja nicht heilen. Das kommt ganz auf die Dosierung und Konzentration an. Du bist ja ein hellhäutiger Typ und bekommst leicht Sonnenbrand. Da solltest Du sowieso mit Johanniskraut vorsichtig sein, weil Du dann empfindlicher auf Sonnenlicht reagierst."
"Das habe ich gemerkt", meinte sie leise.
"Aber sag mal, hast Du Probleme, weil Du Johanniskraut nimmst?"
"Ich habe mir immer Sorgen gemacht. Vor allem, als mein Mann seine Stelle verlor, weil seine Firma Pleite machte. Dann war er arbeitslos und dann fing er bei einer Zeitarbeitsfirma an, gerade mal zum halben Lohn, für die gleiche Arbeit. Das ist einfach gemein. Wir mussten uns sehr einschränken. Und da konnte ich vor Sorgen nicht mehr schlafen."
Und sie fuhr fort: "Kurz vor Weihnachten wurde er gekündigt, jetzt ist er arbeitslos. Wie die anderen Zeitarbeiter auch. Das Arbeitslosengeld ist jetzt noch magerer als vorher. Ich weiß nicht, was ich machen soll!"
"Und was sagt dein Mann dazu?"
"Er hätte das Kind schon gern, aber wenn die Krise anhält, dann rutschen wir in Hartz IV, was sollen nur unsere Nachbarn von uns denken?"
"Du, wenn die Krise anhält, dann werden noch mehr Menschen arbeitslos, auch die, die sonst immer mit dem Finger auf Arbeitslose gezeigt haben! Mach dir darüber keine Sorgen! Aber finanziell wird es schon eng, ob mit oder ohne Kind."
"Meine Mutter hat mir gesagt, dass sie uns helfen wird, auch finanziell. Sie freut sich schon auf ein Enkelkind."
"Das ist doch prima! Und mein Motto ist: Es geht immer irgendwie weiter!"
Sie sah auf die Uhr: "Oh, jetzt haben wir solange geredet. Ich muss nach Hause." Wir zahlten, sie küsste mich flüchtig auf die Wange und war weg.
Sie suchte einen Tisch in einer Nische aus. Na also, dachte ich mir. Sie will was wissen, was nicht alle hören sollten. Ich sollte Recht behalten.
"Du, ich bin schwanger, obwohl ich die Pille nehme. Das kann doch nicht sein?" entrüstete sie sich.
"Das kommt drauf an, was Du sonst noch nimmst. Aber ich kann mich erinnern, dass Du früher öfters Johanniskraut genommen hast."
"Aber das ist doch eine Heilpflanze, die hat doch keine Nebenwirkungen!"
"Doch, sie hat Wechselwirkungen mit andern Medikamenten, z. B. auch mit Antibabypillen. Aber auch mit anderen Medikamenten."
"Und Du meinst, deshalb hat die Pille bei mir nicht funktioniert?"
"Gut möglich, Johanniskraut kann die Wirkung der Pille herabsetzen. Das wird bei dir passiert sein."
"Ich habe immer gemeint, dass Naturheilmittel keine Probleme machen, die sollen doch sanft sein."
"Aber auch Heilpflanzen enthalten bestimmte Wirkstoffe, sonst könnten sie ja nicht heilen. Das kommt ganz auf die Dosierung und Konzentration an. Du bist ja ein hellhäutiger Typ und bekommst leicht Sonnenbrand. Da solltest Du sowieso mit Johanniskraut vorsichtig sein, weil Du dann empfindlicher auf Sonnenlicht reagierst."
"Das habe ich gemerkt", meinte sie leise.
"Aber sag mal, hast Du Probleme, weil Du Johanniskraut nimmst?"
"Ich habe mir immer Sorgen gemacht. Vor allem, als mein Mann seine Stelle verlor, weil seine Firma Pleite machte. Dann war er arbeitslos und dann fing er bei einer Zeitarbeitsfirma an, gerade mal zum halben Lohn, für die gleiche Arbeit. Das ist einfach gemein. Wir mussten uns sehr einschränken. Und da konnte ich vor Sorgen nicht mehr schlafen."
Und sie fuhr fort: "Kurz vor Weihnachten wurde er gekündigt, jetzt ist er arbeitslos. Wie die anderen Zeitarbeiter auch. Das Arbeitslosengeld ist jetzt noch magerer als vorher. Ich weiß nicht, was ich machen soll!"
"Und was sagt dein Mann dazu?"
"Er hätte das Kind schon gern, aber wenn die Krise anhält, dann rutschen wir in Hartz IV, was sollen nur unsere Nachbarn von uns denken?"
"Du, wenn die Krise anhält, dann werden noch mehr Menschen arbeitslos, auch die, die sonst immer mit dem Finger auf Arbeitslose gezeigt haben! Mach dir darüber keine Sorgen! Aber finanziell wird es schon eng, ob mit oder ohne Kind."
"Meine Mutter hat mir gesagt, dass sie uns helfen wird, auch finanziell. Sie freut sich schon auf ein Enkelkind."
"Das ist doch prima! Und mein Motto ist: Es geht immer irgendwie weiter!"
Sie sah auf die Uhr: "Oh, jetzt haben wir solange geredet. Ich muss nach Hause." Wir zahlten, sie küsste mich flüchtig auf die Wange und war weg.
(C) Copyright 2004-2009 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
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