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6. Oktober 2009 2 06 /10 /Oktober /2009 22:47
Jetzt weiß ich endlich, wieso die Presse Presse heißt. Heute stand in den Nürnberger Nachrichten ein sehr interessanter und ausführlicher Artikel über MAP-Fleisch, geschrieben von Gudrun Bayer.

MAP-Fleisch, was soll das sein? Nun, MAP steht für "Modified Atmosphere Packaging". Aha, das sind die Kunststoffschalen, in denen frisches Fleisch unter einer sog. Schutzatmosphäre liegt. Was wird da geschützt?

Das Fleisch jedenfalls nicht. Diese "Schutzatmosphäre" besteht überwiegend aus Sauerstoff und der verändert das Fleisch: das Fett und die Proteine oxydieren. Beim Braten wird dieses Fleisch schneller braun und die Kunden meinen, es ist schon durchgegart, ist es aber nicht, es schaut nur so aus.

Die Folge, schädliche Keime werden nicht abgetötet und der arme Verbraucher rennt ständig zum Klo, günstigensfalls!

Auf diesen Verpackungen steht meistens, dass dieses Fleisch noch fünf Tage und mehr im Kühlschrank aufbewahrt werden kann, allerdings bei einer Temperatur von maximal zwei Grad! Nur, kein handelsüblicher Haushaltskühlschrank kühlt so tief! Im Innern herrschen Temperaturen zwischen vier und acht Grad!

Gudrun Bayer zitiert einen Professor Troeger, sein Institut hat zum Prüfen "Rinder-Minuten-Steaks" gekauft und untersucht:

Das Fleisch stammte aus der Schwanzrolle des Rindes, ein himmelweiter Unterschied! Dann war dieses Fleisch mit einer Gewürzlake versetzt. Das ist ja der Trick: So etwas wird gerne bei älterem oder unansehnlichem Fleisch gemacht. Da sieht der Käufer nicht, dass dieses Fleisch schon verdorben sein kann.

Professor Troeger rät: "Kaufen Sie an der Bedientheke oder noch besser beim Metzger, von dem Sie wissen, wo er das Fleisch her hat."

So, und jetzt schaut euch den zusammengepressten Artikel an, wie er in der Online-Ausgabe zu lesen ist.

Von den vorgenannten Fakten so gut wie keine Spur. Eben Pressearbeit!

(C) Copyright 2004-2009 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
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Kommentare

F
<br /> pfui pfui bäh Keimfleisch. :-(<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Liebe Flora,<br /> <br /> dieses Keimfleisch ist wirklich schlimm! Da wird es in der Kühltruhe speziell angeleuchtet, dass es schön frisch ausschaut, und die Schutzgasatmosphäre sorgt auch dafür, dass das Fleisch immer<br /> schön rot ist. Aber im Innern feiern die Keime! Und wenn dieses Keimfleisch auch durchgegart ist, wir essen dann die verkohlt Keime und deren Rückstände.<br /> <br /> Angewiderte Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
I
<br /> liebe kiat, deinen artikel finde ich prima. ja, deine interpretation von "pressearbeit" hat schon was! lg isabelle<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Liebe Isabelle,<br /> <br /> tja, als ich den guten Artikel von Gudrun Bayer las, und dann später sah, was die Online-Redaktion aus diesem Artikel gemacht hat, tat mir Gudrun Bayer leid. Sie steckt viel Arbeit in ihren<br /> Artikel, nur dafür dass er für die Online-Ausgabe zusammengepresst wird, dass er nicht mehr zu erkennen ist. Als nächstes werden die Artikel für Twitter auf 140 Zeichen komprimiert, das sieht dann<br /> vielleicht so aus: "map-fleisch, cool! was isn das?"<br /> <br /> Nachdenkliche Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
L
<br /> das ist eine sauerei, da wird verkeimtes fleisch verkauft! igitt! leila<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Liebe Leila,<br /> <br /> genauso ist es! Besonders anfällig ist Hackfleisch! Das Fleisch schaut immer rot und frisch aus, dabei kann es schon vergammelt sein. Für mich gilt: Finger weg von diesem Fleisch!<br /> <br /> Für jeden Metzger gilt die Vorschrift: Hackfleisch muss am gleichen Tag hergestellt und verkauft werden. Reste dürfen nicht für den nächsten Tag aufgehoben werden! Und seriöse Metzger bereiten<br /> Hackfleisch extra für den Kunden zu.<br /> <br /> Irgendwie ist es ein trauriger Witz: Wir haben so viele Arbeitslose, aber immer noch wird daran gearbeitet, das Personal in den Verkaufsstätten zu reduzieren. Für mich nicht nachvollziehbar.<br /> <br /> Nachdenkliche Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />

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  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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