Ich habe einmal junge Mädchen gefragt: "Was machst du am liebsten?" Antwort: "Shopping!" Ich wollte es nicht glauben, sagte jedoch nichts. Was für ein armseliges Leben muss dieses Mädchen denn führen. Gewiss, einkaufen muss manchmal sein. Aber das mache ich nicht am liebsten.
Da stieß ich - passend dazu - auf den Film "Shoppen bis zum Umfallen" - der 2010 in Arte gezeigt wurde. Ich bin erschüttert, wie sehr diese Menschheit geradezu zu Konsumsklaven dressiert wird. Wie dumm können Menschen denn sein?
Wenn ich zurück denke an meine Kindheit und Jugend in der mongolischen Steppe bei Nomaden. Was brauchte ich da? Da gab es einen Grundsatz: Nur soviel, wie ich tragen konnte. Und ich überlebte - vielleicht weil ich so wenig bei mir hatte. Wer mein Buch gelesen hat, weiß, dass es auch Menschen gab, die viel anhäuften, das dann mühsam auf Karren aufgeladen werden musste - aber dazu hatten sie ihre Diener. Wehe, wenn sie einmal auf sich allein angewiesen waren.
Und wozu dieser verrückter Verbrauch? Doch nur, damit die kapitalistischen Unternehmer immer mehr Produkte verkaufen können, an uns, die Verbraucher. Und wenn der Absatz sinkt, wird etwas angeblich revolutionär Neues "entwickelt", das dann "IN" ist, das ein Mensch von heute unbedingt haben muss.
Das ist dann künstlich hochgepuschter Bedarf. Ziemlich verrückt, angesichts der Tatsache, dass die Rohstoffe immer weniger werden, ja gänzlich verschwinden. Ich denke nur an die Seltenerdmetalle, die für Handys gebraucht werden und von denen die Chinesen am meisten besitzen. Die verkaufen diese Rohstoffe nicht mehr, sondern wollen sie für ihre eigenen Handys behalten. Und sie wollen das Geschäft mit Handys ganz alleine machen.
Wozu wird das führen? Zu Krieg natürlich! Dann werden viele, viele Menschen sterben! Wofür? Und warum? Nur wegen blöder Handys!
Lehnt euch zurück und schaut euch diesen Film an. Vielleicht werden einige nachdenklich, vielleicht erkennen manche, dass weniger zu besitzen oft ein Mehr an Lebensqualität bedeutet. Und vielleicht können einige die Kinder und Jugendlichen vom Shopping-Trip abbringen. Das wäre wirklich ein Gewinn für die künftigen Generatioen.
Shopping-Kultur (1/5)- Die Erziehung zum pervertierten Konsum
Shopping-Kultur (2/5)- Die Erziehung zum pervertierten Konsum
Shopping-Kultur (3/5)- Die Erziehung zum pervertierten Konsum
Shopping-Kultur (4/5)- Die Erziehung zum pervertierten Konsum
Shopping-Kultur (5/5)- Die Erziehung zum pervertierten Konsum