Bayern ist nicht Finnland, leider. Zumindest in Sachen DSL. In Finnland hat jeder Bürger ein Recht auf DSL.
In Bayern resp. Deutschland ist an so etwas nicht mal zu denken. Erinnern wir uns, einst sprach der derzeitige Ministerpräsident davon, dass die Bezirksregierungen die Aufgabe bekommen, für DSL in ganz Bayern zu sorgen. Vielleicht werde dies eine letzten Aufgaben für die Bezirksregierungen sein, orakelte der Ministerpräsident.
Erinnern wir uns weiter, im Mai 2010 wurden die frei gewordenen Frequenzen ersteigert, weil ja das analoge Fernsehen über Antennenempfang ausgelaufen ist. Und eben diese Frequenzen will unter anderem die Telekom für das Nachfolgesystem von UMTS verwenden.
Da gab es ein Treffen mit Bürgermeistern der Region zusammen mit kommunalen Vertretern. Da stellte die Telekom das neue System vor: LTE, Long Term Evolution. Da frage ich mich, ob die Bürgermeister wirklich die richtigen Ansprechpartner sind. Und ganz besonders hat mich gewundert, dass keine Vertreter der Bezirksregierung teilgenommen haben.
So hatten die Vertreter der Telekom ein leichtes Spiel. Auf die Frage, was dieses neue System dem Anwender kosten wird, konnte die Telekom keine Zahlen nennen. Der Vertreter ging jedoch von "vernünftigen Preisen" aus. Telekom - vernünftige Preise? Wer das glaubt, wird selig. Bietet doch die Telekom heute noch Lösungen mit UMTS-Sticks an, die immer noch doppelt so teuer sind als deren Mitbewerber!
Und wie soll die Abrechnung erfolgen? Nach der übertragenen Datenmenge. Bei UMTS gibt es heute Mitbewerber der Telekom, da gibt es Flatrates unabhängig von Datenvolumen und Zeit.
Tja, und die Termine. Ursprünglich hieß es ja, bis Ende 2010 sei Bayern flächendeckend mit DSL versorgt. Und mit der neuen Technik LTE? Da steht ein neuer Termin im Raum: 2016.
Wann werden bei solchen Entscheidungen endlich mal die Fachleute hinzugezogen? Bürgermeister sind bestimmt nicht dafür geeignet, allenfalls zum Verzögern ...
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