Erinnern wir uns, 2008 gab es eine globale Finanz- und Wirtschaftskrise. Und schuld daran sollte eine mathematische Formel sein, die sich ein Dr. David X. Li ausgedacht hatte. Und zwar schon im Jahr 2000. Da veröffentlichte er im "Journal of Fixed Income" eine sogenannte Copula-Formel:
Und bereits 2001 warnte der Mathermatiker Paul Embrechts von der ETH Zürich davor, diese Formel arglos auf die Risiken von Krediten anzuwenden. Ja, er warnte davor, dass mit der Anwendung dieser Formel gar die Wirtschaft geschädigt und eine Krise herbeigeführt werde.
Dazu gab erschien in der Neuen Zürcher Zeitung am 18.03.2009 ein lesenswerter Artikel von Dr. George Szpiro.
Quellen:
mathematik.de Eine falsch angewendete Formel und ihre Folgen
RMRG Gauß-Copula: „Die Formel aus der Hölle“
Tja, dabei ließe es sich bewenden, hätte ich da nicht einen Artikel von Joseph P. Farrell gefunden - eine deutsche Übersetzung gibt es im Magazin NEXUS Nr. 39. Unter der Rubrik "Verschwörungstheorien".
Farrell "konstruiert" daraus eine These, die ich persönlich lächerlich - ja gerade absurd finde. Nämlich, dass Dr. David X. Li ein Werkzeug der chinesischen Triaden sei, ja, dass diese chinesischen Triaden eine Art "mathematische" Kriegsführung anwendeten und Dr. Li beauftragten, eine Formel zu entwickeln, auf die die westlichen Finanzanalysten und Ratingagenturen hereinfielen und so das globale Finanzsystem ins Wanken brachten.
Für mich eine abenteuerliche, ja geradezu absurde These. Ganz einfach deshalb, weil China der Hauptgläubiger der USA war und ist und wenn durch eine globale Krise der amerikanische Dollar zerfällt, dass dann auch die von China gebunkerten Dollars wertlos sind.
Außerdem stimme ich dem Autor Szpiro zu, wenn er schreibt, es sei nicht die Formel, sondern Habgier gewesen. Und ich füge hinzu: Es war auch Blödheit und Inkompetenz einer ganzen Zunft von Analysten, die selbst nicht wissen, was sie tun.