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15. Juni 2011 3 15 /06 /Juni /2011 23:45

Eigentlich ist die Zeit der Schildbürger vorbei, aber diese Spezies ist noch längst nicht ausgestorben - in Stuttgart gibt es immer noch neue Schildbürger - eigentlich Schildplaner! Aber wirklich! Das fing damit an, dass mehrere Immobilienhaie über Stuttgart flogen und dort landen wollten.

Und da sahen sie nach unten und sahen die große Bahnhofsfläche. Einer seufzte: "So eine Verschwendung von Land! Da könnten wir das größte Einkaufszentrum von Europa bauen! Und verdienen!"

Ein anderer: "Das geht leider nicht! Die Stuttgarter brauchen ihren Bahnhof!"

"Wieso? Die können doch fliegen!"

Noch ein anderer brummte vor sich hin: "Tja, wir müssten den Bahnhof unterirdisch verlegen, wie bei den U-Bahnen."

"Mensch, das ist die Lösung! Unten der Bahnhof, oben das Einkaufszentrum! Genial! Aber das wird teuer!"

"Na und! Bund und Land haben zwar kein Geld - aber das wird ein Prestigeprojekt, da springen viele Politiker auf diesen Zug!"

"Und wir fragen ein paar reiche Araber, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld. Was meint ihr, wenn die sagen können: Wir investieren in einen riesigen unterirdischen Bahnhof - das hat vor uns noch keiner gemacht!"

Also wurde beschlossen, den alten Bahnhof abzureißen, alles aufzubuddeln und den Bahnhof ein paar Stockwerke tiefer zu legen. Und oberhalb vom Bahnhof kommt das Supereinkaufszentrum. Aber die Investoren hatten nicht mit der Bevölkerung gerechnet. Die spielte nicht mit. Ja, schlimmer noch, die haben protestiert! Wo gibt es denn so etwas.

Also haben die Planer diese Störenfriede verhauen lassen! Aber diese Protestanten wurden immer mehr, sie bekamen immer mehr Anhänger. Und dann kam eine blöde Landtagswahl, da wurde der Ministerpräsident abgewählt - auf den Misthaufen der Geschichte.

Ja, um die Protestanten zu beruhigen, wurden Schlichtergespräche geführt und da ging es um uralte Bäume. Ja, da kamen die Schildplaner auf die Idee, diese alten Bäume zu verpflanzen. Wirklich! Als dann diese Bäume ausgegraben und woanders wieder eingegraben wurden, wurden die Gesichter sehr lang: Die verpflanzten Bäume verdorrten.

Macht nichts, sagten die Schildplaner, die Bäume waren sowieso im Weg! Es wurde auch vereinbart zu prüfen, ob der unterirdische Bahnhof überhaupt funktioniert. Das sollte simuliert werden. Da sollten Modelle aufgebaut werden - allerdings nur virtuell im Computer. Und solange diese Simulation nicht durchgeführt wurde, sollte nicht weiter gebaut werden.

Aber das ging nicht. Die arabischen Geldgeber wollten mal nach Stuttgart fliegen und schauen, wie die Schildplaner das arabische Geld verbuddeln. Also musste weiter gebaut werden. Die Protestanten wurden wieder vom Büttel weggetragen.

Und dann kamen die arabischen Geldgeber. Sie sahen, wie das Grundwasser, das ja dem unterirdischen Bahnhof im Weg war, über kilometerlange Leitungen nach oben gepumpt wurde, und im Gegenzug wurde eine Riesengrube für den Bahnhof gebuddelt. Da waren die Araber sehr beeindruckt und schüttelten ihre Köpfe, so dass die Turbane wackelten.

Für so dumm hatten sie die Deutschen nicht gehalten ...

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Kommentare

I
<br /> Den Trailer finde ich sehr lustig, wenn das Thema nicht so traurig wäre ...<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Isabelle, vielleicht gibt es doch noch einen Film zu den Stuttgarter Ereignissen. Diese Geschichte ist ja noch längst nicht vorbei. Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />
F
<br /> ^^ echt zum piepen diese man(n)ager !<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Flora, wo du recht hast, hast du recht  Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />
M
<br /> das mit dem wasser kann doch gar nicht funktionieren!<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Moni, das wird auch nicht funktionieren! Auf solche verrückte Ideen kommen Manager, wenn sie unbedingt ihren Kopf durchsetzen wollen. Da hat mir mal mein Bär eine Geschichte erzählt, die<br /> spielte sich wirklich bei Henkel ab. Die wollten ihr Schauma nicht mehr in Wassertrüdingen, sondern in einer ehemaligen Seifenfabrik im französischen Elsaß abfüllen. Aber der dortige<br /> Bürgermeister verbot das, weil das dann zuviel Wasser verbraucht hätte. Da kam dann ein Manager auf die Idee, das Schauma weiterhn in Wassertrüdingen herzustellen und dann mit Tankwagen nach<br /> Frankreich zu fahren und dort abzufüllen. Dann wandte mein Bär ein, dass bei kalter Witterung die Schaumasuppe in den Tanks verklumpt - und welche Kundin will Klümpchen im Shampoo? Dann sollte<br /> die Schaumasuppe mit isolierten Tankwagen nach Frankreich gefahren werden ... Unglaublich, aber wahr. Eben Manager - beraten von McKinsey  Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> wer sich das video mit dem arschitekten sich anschaut, stimmt dir zu: lauter schildbürger! und so etwas regiert?<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Lieber Reiner, ja, als ich mir dieses Video zum ersten Mal angeschaut hatte, da meinte ich, mich tritt ein Pferd - nein, eine ganze Herde. Es ist unglaublich, was da in Stuttgart abgeht. Und<br /> diese blauen Röhren werden dann für Jahre das Stadtbild "verschönern" - spätestens dann werden die Bürger und Bürgerinnen aufwachen, was da zusammengebaut werden soll! Und das alles nur wegen<br /> Immobiliengeschäften, mit denen viel Kohle eingesackt werden soll. Wenn die Hintermänner sich da nicht gewaltig verrechnen! Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />
K
<br /> Liebe Kiat,<br /> <br /> das Projekt S21 wir noch viel Schweiss und Geduld kosten. Die Verantwortlichen haben sicher schon ihr Schäfchen im Trockenen und darum darf es gar nicht anders laufen. Was den Bürgen dann<br /> vielleicht mal passiert?! Pech gehabt, die Verantwortlichen leben schon ganz gut von Pensionen, Schmiergeldern oder Ähnlichem!<br /> <br /> Unsere Politik baut Mist, lässt sich dafür auch noch gut bezahlen und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Das Antikorruptionsgesetz wäre schon mal ein Anfang. Aber DEUTSCHE Politiker brauchen das<br /> nicht. Ich frage mich nur warum? Wenn sie doch korrekt sind, können wir das Gesetz auch einführen! Es werden nur korrupte Politiker zur Rechenschaft gezogen! Wer also dagegen stimmt hat wohl auch<br /> etwas Dreck am Stecken!<br /> <br /> Liebe Grüße, Katharina<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Katharina,<br /> <br /> <br /> wie Recht du hast! Gerade die deutschen Politiker wollen keine Transparenz darüber, was sie neben ihren Diäten so noch dazu verdienen. Das soll weiterhin alles vermauschelt werden. Wieso<br /> eigentlich? Wenn ein Arbeitnehmer eine Nebentätigkeit hat, muss er das seinem Arbeitgeber melden, sonst kann das ein Grund für eine fristlose Kündigung sein. Aber für Parlamentarier gilt das<br /> nicht - wieso eigentlich?<br /> <br /> <br /> Fragende Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />

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  • : Blog von Kiat Gorina
  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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