Für die Hauptstreammedien - sowohl die regionalen als auch die überregionalen - ist das Thema "S21" offenbar kein Thema mehr. Der Bau des unterirdischen Bahnhofs in Stuttgart ist anscheinend beschlossene Sache - so scheint es.
Nichtsdestotrotz gab es am heutigen Samstag gleich zwei Demonstrationen - meldet die RoteFahne. Eine mit 300, die andere mit 5.000 Teilnehmern - also eine stattliche Anzahl von S21-Gegnern!
Quelle: RoteFahneNews Gleich zwei Demonstrationen gegen "Stuttgart 21"
Die Deutsche Bahn glaubt offenbar, dass sie das Spiel gewonnen hat - wenn sie sich da nicht täuscht. Die Bahn mag sich jetzt einreden, dass die Gegner genügend diffamiert und kriminalisiert sind, aber die Bahn hat einen anderen Gegner! Wer ist der mächtige Gegner? Das ist die Bahn selbst oder vielmehr die davon galoppierenden Kosten!
Wie der Teufel das Weihwasser fürchtet, so fürchtet die Bahn eine exakte Kostenkalkulation! Ihre Strategie ist, jetzt möglichst schnell Fakten zu schaffen, um dann nicht mehr das Projekt einstampfen zu müssen. Nach dem Motto "Jetzt haben wir schon soviel investiert, jetzt müssen wir weitermachen!"
Diese Strategie wird nicht aufgehen. Ich zitiere Frau Dr. Brigitte Dahlbender, Sprecherin des Aktionsbündnisses: "Augenscheinlich hat die Deutsche Bahn Angst vor der Möglichkeit, dass die Kostenwahrheit ans Licht kommt, bevor unumkehrbare Fakten beim Bau von S 21 geschaffen sind."
Quelle: newstix Deutsche Bahn AG geht auf Konfrontationskurs
In diesem Artikel steht u. a.:
"Für den Bahnknoten Stuttgart 21 gibt es kein vollständiges Baurecht, die Verfassungsmäßigkeit der Mischfinanzierung steht zunehmend in Zweifel, die Finanzierung von Stuttgart 21 ist nicht gesichert und die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens ist fraglich", so Dahlbender und Rockenbauch. Schon heute liegen die absehbaren Kosten bei 5,5 - 6 Milliarden Euro. Diese Summe ergibt sich aus der Risikoliste des ehemaligen Projektleiters Hany Azer und den Kosten aus dem SMA-Audit sowie dem Anschluss der Gäubahn und anderer Auflagen aus der Faktenschlichtung.
Die Landesregierung hat in der Koalitionsvereinbarung ihre finanzielle Beteiligung bei 4,5 Milliarden gedeckelt. Die Bahn hat bisher trotz mehrfacher Aufforderung durch die Landesregierung die Kosten nicht offengelegt, sie hat aber auch keine verbindliche Erklärung zur Übernahme der Mehrkosten abgegeben. Die Bahn fürchtet das Thema Kosten und ihre standhafte Weigerung, die Kosten offenzulegen, werten wir als Eingeständnis, dass Stuttgart 21 nicht finanzierbar ist.
Ja, also müssen die Kosten offengelegt werden, es geht hier ja nicht um Privatgelder der Verantwortlichen, es geht um Steuergelder, und das geht alle Bürger an! Und wenn die Bahn sich stur weigert, ihre tatsächlichen Kosten offenzuleen, dann muss das immer wieder öffentlich gemacht werden!
Zum Schluss noch ein wichtiger Termin:
"Die Bürgerinnen und Bürger und das Aktionsbündnis werden so eine Bastapolitik nicht hinnehmen und weiter friedlich aber machtvoll gegen das Milliardenprojekt S21 demonstrieren. Das Aktionsbündnis wird den Protest der MutbürgerInnen weiterhin verstärken. Dazu laden wir Samstag, den 3. September ab 15:00 Uhr zur einem einzigartigen Kultur- und Politik Nachmittag unter dem Motto: "Wir sind das Wunder" ein", so Brigitte Dahlbender.