Heute wurde wieder sehr oft die Weihnachtsgeschichte der Christen vorgelesen. Mal ehrlich gefragt, wird da von den gläubigen Christen nicht sehr viel verlangt? Allein schon, dass die Mutter von Jesus ihren Sohn als Jungfrau zur Welt brachte!
Ja, wie wurde dann Jesus gezeugt? Vom Heiligen Geist? Außerdem wurde dies vom Propheten Jesaja (Kapitel 7, Vers 14) vorausgesagt. D steht schließlich im hebräischen Text das Wort "alma" und das heißt "Jungfrau". Aber, aber, liebe Übersetzer! alma kann auch mit "junge Frau, die noch kein Kind hat" übersetzt werden. Und weil wir ja beim Übersetzen sind, da wurde beim Übersetzen vom Hebräischen ins Griechische alma mit parthenos übersetzt und seitdem gibt es die Jungfrau.
Auch die WELT befasst sich mit ihrem Artikel "Die Jungfrauengeburt - ein Übersetzungsfehler?" mit dieser Thematik: Maria ist erstens die Verlobte Josephs. Sie hat keinen Verkehr mit Joseph gehabt. Zweitens ist der Heilige Geist Urheber Jesu im Leib Mariens.
Tja, mir wird ja immer vorgeworfen, ich zerstöre Illusionen. Vielleicht auch jetzt: Vielleicht war Joseph impotent, schlief deshalb nicht mit seiner "Verlobten", vielleicht hatte sie einen Geliebten. Und als sie dann Joseph beichten musste, dass sie schwanger ist und ihr Joseph wissen wollte, wer der Vater sei, sagte sie ihm der Heilige Geist, das habe ihr ein Engel gesagt.
Da fällt mir ein jüdischer Witz ein: Ein hochbetagter Mann heiratet eine junge Frau, die Frau wird schwanger. Der Ehemann zweifelt an seiner Vaterschaft und fragt seinen Rabbi: "Ist das Kind von mir?" Der Rabbi antwortet: "Ist das Kind von dir, isses ein Wunder. Isses nicht von dir, isses e Wunder?"
Ich will beileibe niemanden seinen Glauben zerstören, was mich allerdings bei den Christen stört, dass die Gläubigen gezwungen werden, so etwas zu glauben. Und wenn christliche Theologen an dieser Jungfrauengeburt zweifeln, wird ihnen die Lehrbefugnis entzogen und sie gar aus der Kirche geworfen.
Ja, und andererseits ziehen Redakteure gegen esoterische Lehren zu Felde - mit der Begründung, das sei total unlogisch, was da lehrt wird. Zum Beispiel ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die Tatsache, dass an der Hachholschule Weihenstephan immer mehr esoterische Themen Gegenstand von Diplomarbeiten sind.
Quelle: suedeutsche.de Esoterik an deutschen Hochschulen - Lasst die Nymphen tanzen!
Was unterscheidet einen esoterisch angehauchten Menschen, der an die Existenz von Nymphen glaubt, von einem Christen, der an die Jungfrauengeburt glaubt? Das ist etwas ganz anderes? Für mich als Außenstehende nicht. Und für viele Andersgläubige wohl auch nicht.
Oder nehmen wir mal einen gläubigen Muslim, der mitbekommt, dass die Christen bei ihrem Abendmahl den Leib Christi esen! Und die Kirchen behaupten, dass das nicht eine normale Oblate ist, sondern da erfolgt eine Umwandlung. Also essen sie den Leib ihres Christus. Tja, das klingt doch für Außenstehende kannibalisch!
Hier fällt mir ein, was am 5.11. 2006 Eugen Drewermann im ZDF-Nachtsudio sagte: "Die Religion kann man betrachten als eine einzige Geschichte des Wahnsinns." Und Karlheinz Deschner schreibt: "Je größer der Dachschaden, desto schöner der Anblick zum Himmel."
Aber so weit möchte ich nicht gehen, nur, wenn Christen an die Jungfrauengeburt glauben, dann sollen esoterisch geprägte Menschen an ihre Nymphen glauben dürfen. Oder liege ich da falsch?
Eugen Drewermann im Gespräch -- Teil 1
Und dazu passend ein Lied der bayerischen Biermösl Bloasn. FÜr diejenigen, die nicht des Bayrischen mächtig sind, hier eine kurze Zusammenfassung: Ein junger Mann hat sich in ein Dirndl verliebt, er will mit der jungen Frau Liebe machen. Aber er hat Gewissensbisse, ob er das darf. Er fragt seinen Pfarrer, seinen Bischof und den Papst. ALle sagen Nein! Dann fragt er seinen Herrgott. Der lacht und sagt: Dazu habe ich Buben und Dirndl gemacht. Und sein Herrgot fährt fort: Lass die da drunten scheinheilig reden, ich wäre schon längst aus diesr Kirche ausgetreten.
So, und jetzt hört euch dieses Lied an:
Biermösl Blosn - 'S Diandl liabn