Verwundert reiben sich viele Bundesbürger die Augen, die Bundeskanzlerin reist nach Afrika. Jetzt in diesen sehr unruhigen Zeiten? Ja, genau jetzt. Ja, gibt es denn hier nicht genug zu tun? Doch, es gibt! Denken wir nur an de PIIGS!
PIIGS? Ob ich PIGS meine, also Schweine? Nein, ich meine die PIIGS! Abkürzung für Portugal, Irland, Italien Griechenland und Spanien. Und mit Italien schaut es auch düster aus. Aber der Euro ist fest, der ist sicher! Wirklich? Eigentlich befindet sich der Euro im freien Fall!
Und die sogenannten Rating-Firmen, eigentlich amerikanische private Firmen, spielen wieder Orakel, mit enormen Auswirkungen auf die betroffenen Länder, wie zum Beispiel Irland! Die sind plötzlich nichts mehr wert. Wer denen jetzt Geld leiht, muss enorm hohe Zinsen verlangen, weil das Risiko so hoch ist!
Wieso hat die EU keine eigenen europäischen Rating-Agenturen. Oder es macht die Europäische Zentralbank. Wieso eigentlich nicht. Wieso geht dieses Europa vor amerikanischen Wahrsagefirmen in die Knie? Was hat eigentlich Europa aus der letzten Krise gelernt. Was wurde eigentlich getan, um die nächste Krise abzuwenden? Nichts!
Fliegt deshalb Frau Bundeskanzlerin nach Afrika? Weil sie gegen die drohende Krise nichts unternehmen kann? Weil sie machtlos ist? Mag sein. Deshalb muss Frau Bundeskanzlerin Macht beweisen - zumindest den Anschein davon. Und sie verkauft Waffen. In Afrika. Jawoll! Mit den Panzern an Saudi-Arabien begann es. Aber das passiert ganz geheim. Davon darf niemand etwas erfahren. Und der Bundesnachrichtendienst ist zur Zeit anderweitig beschäftigt: er sucht verzweifelt Baupläne, die jemand ganz geheim verlegt hat. Spötter vermuten in Pornoheften! [1]
Ja, in solch unruhigen Zeiten fliegt die Bundeskanzlerin nach Afrika, nach Angola. Angola ist ein reiches Land! Dieses Land kann sich etwas leisten, zum Beispiel Patrouillenboote für die Marine, Deutschland verlangt zwischen zehn und 25 Millionen Euro pro Stück. Und Angola muss ja seine Grenzen sichern, das ist doch keine Aufrüstung.
Und Angolas Staatspräsident José Eduardo dos Santos [2], das ist ja fast ein Heiliger, mit dem lässt sich plaudernd mit Sekt anstoßen - auf die abgeschlossenen Geschäfte. Böse Zungen behaupten, er sei ein Despot! So ein Quatsch!
Dos Santos regiert seit 1979, trotz 20 Jahren Bürgerkrieg. Die wenigen Reichen schwimmen in Petrodollars und Diamanten, die geben auch nichts ab ans Volk, das behält alles der Clan des Präsidenten, das ist überschaubar! Und Preise haben die, da kann Deutschland nicht mithalten: ein Laib Brot kostet 9 Dollar, eine Wassermelone 60 Dollar. Deshalb wird Frau Bundeskanzlerin von der Verbraucherministerin begleitet. Die soll mal sehen, wie die Preise in Angola gehandhabt werden.
Ja, und die drohende Pleite[3] der USA? Die können doch bald nicht mehr die Zinsen für ihre Schulden bezahlen! Und wenn es blöd läuft, dann erhalten die Rentner und Kriegsveteranen ab August kein Geld mehr. Na und? Das ist doch auch ein Modell für den Sozialabbau. Frau von der Leyen lässt das ja schon überprüfen, ob das auch in Deutschland eingeführt wird. Und in Angola kann sich Frau Bundeskanzlerin informieren, was Armut wirklich bedeutet.
Und wie ein Staat sparen kann. Bei der medizinischen Versorgung, am besten gleich streichen - komplett! Für das ganze Volk! Nur der Clan des Präsidenten wird verarztet! Das ist doch ein einfaches und übersichtliches Modell! Das hat sie gleich dem Daniel am Handy erzählt, das wird dann eine ganz einfache Gesundheitspolitik!
Interessiert sich Frau Bundeskanzlerin noch für die Politik? Oder baut sie vor? Was soll das heißen? Sie baut vor? Nun ja, wenn es einen globalen Krisentsunami gibt, global, dann ist der Job einer Bundeskanzlerin zu gefährlich, da muss sie sich doch nach einem anderen Job umsehen. Und welchen? Vielleicht den einer Waffenhändlerin?
Anmerkungen:
- [1] GLOSSE: Bundesnachristendienst und Pornos
- [2] ksta.de: Merkels moralischer Ausverkauf
- [3] presse.com: Schuldenstreit: Die USA taumeln am Rand der Pleite