Overblog
Folge diesem Blog Administration + Create my blog
30. September 2008 2 30 /09 /September /2008 15:35

Seit einigen Tagen ruft eine junge Mutter an, ihr Kind sehe Gespenster, die würden sie immer herumstoßen. Ob ihr Kind ein Kristallkind sei? Sie habe das Gefühl, dass ihr Kind etwas Besonderes sei. Klar, das eigene Kind ist für eine Mutter immer was Besonders.

Dann wollte ich wissen, seit wann diese "Gespenster" da sind. Nachdem die Mutter mit ihrer Tochter umgezogen ist, und das Kind einen neuen Kindergarten besucht.

Dann machte ich den Vorschlag, das Kind sollte doch mal die Gespenster zeichnen. Und die Mutter sollte das faxen. Ein paar Tage war Sendepause. Dann kam ein Fax. Da waren ein paar schwarze Gestalten drauf, die sahen eher wie Kinder aus.

Dann wollte ich mit der Kleinen selbst reden. Zum Erstaunen der Mutter redete die Kleine mit mir und dabei kam heraus, dass es ihr im Kindergarten nicht gefällt, da gibt es einen großen Jungen, der schmeißt sie immer um. Da war mir alles klar.

Die Gespenster waren nichts anderes als die Angst vor dem Jungen. Jetzt kam die große Schwierigkeit, das der Mutter klar zu machen. Sie sah das dann ein und wollte mit der Erzieherin sprechen. Heute hat sie angerufen, und mir erzählt, dass die Erzieherin jetzt besser aufpasst und der Junge nicht mehr herumstubsen darf. Die Tochter sieht auch jetzt nachts keine Gespenster mehr, sondern schläft ruhig durch.

Darüber war die Mutter zufrieden, aber sie hat mich dann zum Schluss wieder gefragt: Ist meine Tochter trotzdem ein Kristallkind?



Diesen Post teilen
Repost0
29. September 2008 1 29 /09 /September /2008 11:20
Jetzt, nachdem die Olympiade in China vorbei ist, dürfen wieder schlechte Nachrichten gedruckt werden. Wie die üble Sache mit der verpanschten Milch. Ich stelle mir gerade diese Verantwortlichen vor, was die sich dabei gedacht haben und immer noch denken.

Da wird mit simplen Verfahren der Proteingehalt der Milch gemessen, jemand findet heraus, dass die Milch mit Melamin "gestreckt" werden und somit ein hoher Proteingehalt vorgetäuscht werden kann. Wenn es nur das wäre. Melamin schädigt massiv die Nieren. Kein Wunder, dieses Harz wird normalerweise bei der Produktion von Spanplatten verwendet ...

Und wenn ich dann lesen muss, dass dies in der "Branche" bereits seit 2006 bekannt ist und praktiziert wird, dann geht mir der Hut hoch. Im Jahr 2006 war es Tierfutter, das mit Melamin gestreckt wurde. Da hat sich so gut wie niemand aufgeregt. Es sind ja "nur" Tiere, die leiden.

Und auch als Kleinkinder die Leidtragenden waren, hat es Monate gebraucht, bis die Öffentlichkeit informiert wurde. Ist die Gier nach Profit so stark, dass über Leichen gegangen wird? Wissen die Verantwortlichen denn nicht, dass ihre Kinder und Enkelkinder auch Opfer dieses Lebensmittelskandales werden können?

Ich kann nur jedem Tierbesitzer empfehlen, beim Hersteller des Futters für die Haustiere nachzufragen: "Enthält das Futter ... auch wirklich kein Melamin?" Und lassen wir uns die Antworten schriftlich geben. Wenn ein Hersteller auf unsere Anfragen nicht antwortet, dann sollten wir seine Produkte nicht mehr kaufen. Spielen wir doch unsere Macht als Verbraucher voll aus!

Ich erinnere mich an meine Zeit in der Wüste. Wenn ich Gelegenheit hatte, in den Oasen einen Basar zu besuchen, das war für mich immer das große Erlebnis. Ich habe ziemlich früh gemerkt, dass die Männer meiner Sippe die chinesischen Händler überhaupt nicht leiden konnten. Mit denen wurden nur Geschäfte gemacht, wenn es sich nicht vermeiden ließ und dann nur in Gegenwart von vielen Sippenmitgliedern. Es gab ein geflügeltes Wort in der Sippe: "Trau einem Chinesen und Du wirst verwesen ..."

Vielleicht spielt da auch mit, dass Mongolen und Chinesen viele Jahrhunderte lang miteinander heftige Kriege geführt haben.

(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
28. September 2008 7 28 /09 /September /2008 11:56
Meine Freundin Heike wollte in meinem Blog einen Kommentar eintragen, leider wurde ihre Emailadresse nicht akzeptiert. Ich habe den Admin angeschrieben. Heike sandte mir dann folgende Email:

Hallo Kiat,

da ich in deinen Blog nicht schreiben kann, denn meine Mailadresse wird
nicht angenommen, schreibe ich dir so.
Ich bin entsetzt, als ich las das einige zur Kirchweih deinen Hof
anzünden wollen.
Schreib mir wann Kirchweih ist, und ich sende dir posetive Energien zu.

Man ist erstaunt was dass für ein Dorf ist, wenn die Kinder den Schirm
zerscheiden wollten!

Liebe Grüße

Heike


Da dies ja in einem öffentlichen Kommentar stehen sollte, antworte ich jetzt hier auch öffentich:

Liebe Heike,

wegen deiner Emailadresse habe ich den Admin kontaktiert, mal abwarten. Was das Anzünden angeht, da lief mal im letzten Januar Folgendes ab:

Da fuhren zwei Autos auf meinen Hof vollbeladen mit jungen Kerlen, einer stieg aus und drohte: "Jetzt machen wir bei dir ein Feuer!" Als mein Bär dazu kam, verließ ihn offenbar der Mut, er stieg ein und die beiden Autos brausten davon. Wir hatten uns die Kennzeichen der beiden Autos notiert, ich rief gleich die nächste Polizeiinspektion an und stellte Strafanzeige wegen Androhung einer schweren Straftat. Eine Stunde später kam eine Streife und hörte sich das an. Ein Protokoll wurde offenbar nicht aufgenommen. Ich hörte nichts mehr, rein gar nichts. Nicht einmal eine Nachricht von der Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren wegen mangelndem  öffentlichen Interesse eingestellt wurde.


Da mein Bär einen Bürgermeister einer benachbarten Gemeinde kennt, erzählte er ihm das. Der war entsetzt und wollte die Kennzeichen wissen. Dann sagte er ziemlich wütend: "Die Eltern dieser Kerle kaufe ich mir!" Das hat er offensichtlich getan, denn seitdem traute sich keiner mehr von diesen Bübchen auf meinen Hof.

Heute früh sprach ich mit einer Spaziergängerin, die mit ihrem Hund vorbei kam. Sie war zu Besuch hier. Da erzählte sie mir, dass sie gestern abends in Richtung zu meinem Hof wollte, da sei sie von Jugendlichen aus dem Dorf aufgehalten und gewarnt worden. Sie dürfe da nicht hingehen, ich sei sehr böse und ich werde ihr Schlimmes antun. Sie hat den Kopf geschüttelt und ging weiter.

Als sie mir das erzählte, sagte sie immer wieder: "Und das im 21. Jahrhundert!" Da erzählte ich ihr, dass der Wirt im Dorf uns verboten hat, sein Wirtshaus zu betreten, angeblich weil wir beide "Hexer" seien. Dies führte sogar dazu, dass wir beide an der letzten Wahl des Ortssprechers nicht teilnehmen konnten.


Mein Bär und ich hatten zwar den Bürgermeister darüber informiert, aber der drückte sich vor einer Entscheidung. Er schrieb nur, er habe für die Dauer der Veranstaltung das Hausrecht und sobald er die Versammlung für beendet erkläre, gehe das Hausrecht wieder an den Wirt über.

In meiner Familie und in meinem Bekanntenkreis gibt es einige gute Rechtsanwälte, da habe ich einem das erzählt. Er hat mir Recht gegeben, dass der Bürgermeister es sich zu einfach gemacht hat. Wenn er nämlich die Versammlung beendet, geht das Hausrecht auf den Wirt über. Wir befinden uns dann aber auf seinem Grundstück und er kann dann Strafanzeige gegen uns wegen Hausfriedensbruch stellen.


Zusätzlich wurden wir eine Stunde vor Beginn der Ortssprecherwahl angerufen, natürlich anonym, und bedroht: "Wenn ihr euch blicken lasst, dann werfen wir euch die Treppe runter und brechen euch alle Knochen!"

Na fein! Da mokieren sich so manche Deutsche über andere Staaten, in denen es undemokratisch zugeht! Die sollten mal den Dreck im eigenen (Frei-)Staat kehren!

Für deine "Energiesendung" bedanke ich mich sehr!

Liebe Grüße, Kiat


(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
27. September 2008 6 27 /09 /September /2008 23:14
Das Dorf hat zwar keine Kirche, auch nie eine gehabt. Aber trotzdem feiert seit einigen Jahren dieses Dorf seine eigene Kirchweih. Wie es der Brauch so will, gibt es einen Umzug, da wird dann der Kirchweihbaum aufgestellt. Das Dorf ist so klein, dass alle beim Umzug mitlaufen und keine Zuschauer mehr Spalier stehen können. Und fremde Besucher von außerhalb kommen kaum, weil dieses Dorf mit vielen anderen Dörfern ringsum Stress hat.

Vor zwei Jahren saß auf dem Anhänger noch eine kleine Kapelle, so richtig Live-Musik. Letztes Jahr gab es das nicht mehr, aber dafür einen Kassettenrecorder, mit "zünftiger" oberbayerischer Musik vom Band und das in einem fränkischen Dorf, wie passend!

Dieses Jahr gab es wieder "Live"-Musik, der Ortssprecher kann auch Akkordeon spielen und die Kirchweih-Buam johlten dazu. Es hörte sich ziemlich schräg an. Mein Tiger und Marian grasten auf der Koppel. Normalerweise freut sich Tiger über Musik, als Rumäne mag er das und fängt an im Takt zu traben. Aber heute war ihm das Gejohle wohl zu dissonant, enttäuscht wandte er sich ab und graste weiter.

Diesmal war der Kirchweihbaum sehr groß geraten. Irgendwie kam er nicht um die Kurve. Also musste alles absteigen und dafür sorgen, dass der Baum beim Manövrieren nicht von den Aufliegern herunterrollte. Da aber so ziemlich alle Teilnehmer mit eine Flasche Bier "bewaffnet" waren, waren so die Haltekräfte reduziert. Also noch mehr Geschrei! Als ob das einen rollenden Baum aufhalten kann. Irgendwann schaffte der Traktorfahrer es, um die Kurve zu fahren. Offenbar verhinderte ein Schutzengel, dass nicht alles im Fischteich endete und der Baum seiner Bestimmung zugerollt werden konnte.

Er wurde mitten im Dorf aufgestellt. Weil er wie gesagt riesengroß ist, wippt er jetzt schon heftig hin und her. Ich bin jedenfalls froh, dass ich weit außerhalb des Dorfes wohne. Wenn wieder mal ein Sturm wie Emma wütet, dürfte es krachen, da möchte ich nicht in der Dorfmitte sein.


(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
26. September 2008 5 26 /09 /September /2008 22:42
Heute nachmittag kreiste ein Sportflieger über meinem Hof. Ich erkannte ihn an seinem schönen bunten Schirm. Einmal musste er notlanden, das Benzin war ihm ausgegangen. Er landete gerade noch auf der Wiese neben meinem Acker. Er faltete seinen Schirm zusammen und schulterte seinen Antrieb und wollte damit ins Dorf laufen.

Da ich die Dörfler kenne, die klappen bei so was gleich alle Fensterläden zu, bin ich schnell zu ihm gerant und habe gefragt, was er braucht. Er wollte nach Benzin fragen. Was er denn brauche? Superplus, war die Antwort. Da kam mein Bär und bot ihm an, ihn zur Tankstelle zu fahren. Die beiden holten noch einen leeren Kanister und fuhren weg.

Ich bewachte derweil den bunten Schirm. Da kamen nämlich schon Dorfkinder angepirscht, mit Scheren und Taschenmessern bewaffnet. Die wollten doch allen Ernstes den Schirm zerschneiden, warum auch immer. Als sie mich sahen, stiebten sie in Panik davon.

Dann kamen die beiden Männer wieder. Der Pilot füllte seinen Tank und dann griff er in eine der vielen Taschen seines Overalls und zog ein kleines Marmeladenglas hervor, gefüllt mit Maschinenöl. Sein Motor war nämlich ein Zweitakter. Dann kam der Start:

Er breitete seinen Schirm wieder aus, schirrte sich wieder an seinem Fluggerät an und stellte sich so, dass der Rotor auf seinem Rücken direkt auf den Schirm zeigte. Dann startete er den Motor und blies den Schirm auf. Als der ganz prall und fest war, nahm er ein paar Schritte Anlauf und dann war er in der Luft. Einfach genial! Dann schraubte er sich immer höher, winkte noch einmal uns zu und flog nach Hause.

Immer wenn er in unserer Gegend fliegt, dreht ein oder zwei Schleifen über meinem Hof. So auch heute, er winkte und hatte in einer Hand einen Umschlag. Dann flog er extrem niedrig und der Umschlag segelte zu Boden. Er war für uns.

Wir winkten ihm zu und er flog weiter. Ganz neugierig öffneten wir den Umschlag: er enthielt drei große Fotos, zwei Luftaufnahmen von meinem Hof und eine von meinem Acker, der jetzt Wiese ist. Auf dieser Wiese ist auch der Kraftplatz, an dem wir uns gelegentlich treffen.

Im August haben wir ein besonderes Ritual gemacht. Dafür "zeichneten" wir auf der Wiese magische Figuren: ein Pentagramm und ein riesiges Amulett aus geomantischen Sigillen. Darauf ließen wir dann magische Feuer brennen, es war ein ergreifendes Erlebnis, wie die Flammen diese Sigille nachzeichneten. Die dabei frei werdende magische Energie war sehr intensiv zu spüren.

Auf der einen Aufnahme sind diese Sigille aus der Vogelperspektive immer noch zu sehen. Der Pilot hat uns mit diesen Aufnahmen eine große Freude gemacht.

Später erhielten wir einen komischen Anruf: Einer, der partout seinen Namen nicht nennen wollte, warnte uns, dass einige Dörfler anlässlich der gerade stattfindenden Kirchweih meinen Hof anzünden wollten. Aber er habe  seine Kumpels verständigt, die werden aufpassen. Sie hätten mit diesen Dörflern sowieso immer Stress, und die hätten mal eine deftige Abreibung verdient. Wir bräuchten keine Angst zu haben. Wie schön!


(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
26. September 2008 5 26 /09 /September /2008 16:42
Heute vormittags klingelte der Postmann, er hatte ein Expresspaket für mich, mein Bär nahm es an. Riesengroß! Absender? Ja, eine Kampfschule aus dem Norden. Die werden doch wohl nicht?

Doch die hatten! Die Absender-Familie hat drei Hunde, einer bekam ein Geschwür, der andere hatte Gift erwischt. Da haben die Haare von ihren Hunden abgesäbelt, in Aluminiumfolie gepackt und mir geschickt, getrennt natürlich. An den Haaren kann ich einiges erkennen. Viele halten das für Scharlatanerie, aber es funktioniert trotzdem.

Ich habe dann Mittel herausgesucht und den Hundebesitzern genannt. Die halfen. Da wollte die Familie wissen, was sie mir schuldig ist. Ich: "Nichts! Ich habe euch nur Tipps gegeben. Dafür kann ich doch keine Rechnung stellen." Sie: "Aber wir möchten dir unbedingt was geben, weil Du geholfen hast!" Ich, mehr scherzhaft: "Ja, wenn ihr unbedingt was schicken wollt, dann schickt einen schönen Knochen für Riffel."

Aber was kam? Erstmal eine Decke zum Umschnallen für Riffel, wenn es mal richtig kalt wird. Prima! Dann ein Riesenpaket mit Schlundstücken, ebenfalls für Riffel. Dann einige DVDs, für mich. Ich gucke mir gern DVDs an, was im Fernsehen angeboten wird, ist meistens Fernsehen für Bekloppte. Und dann noch einen Berg Süßigkeiten, für mich weniger, weil ich Diabetikerin bin, außer ich bin in eine Hypo gerutscht. Aber es gibt gewiss Abnehmer dafür. Und noch einen ganz lieben Brief.

Über solche Erlebnisse freue ich mich sehr. Einer Bekannten habe ich das erzählt, sie meinte gleich, ich sei ziemlich blöd, wenn ich für meine erfolgreiche Hilfe keine Rechnung stelle. Mag sein, dass ich da blöd bin, aber ich habe meine Prinzipien.

Ich erinnere mich an einen meiner Lehrer, einen uralten Schamanen, der den kümmerlichen Rest seiner Sippe verlassen musste. Grund: Die Sippe hatte ihr Lager in der Nähe eines Gebietes, in dem die Russen Atomversuche gemacht haben. Die meisten in der Sippe sind jämmerlich gestorben. Nur ganz wenige haben überlebt. Aber die warfen dem Schamanen vor, dass er sie nicht beschützt habe. Er sagte zwar, dass niemand gegen diesen Langnasen-Zauber geschützt werden kann, aber sie haben ihm nicht geglaubt. So kam er dann zu meiner Sippe und wurde einer meiner Lehrer. Er ist für mich immer noch ein Vorbild.

Kein Schamane, der ein großes Brimborium veranstaltet. Still, aber er konnte vielen helfen. "Bezahlt" wurde er mehr in Naturalien, weniger mit Geld. In den meisten Gegenden konnten wir sowieso nichts kaufen, meistens wurde getauscht. Seinen Lebensunterhalt bestritt er zum größten Teil selbst, er ging  selber auf die Jagd. Aber obwohl sein Ger klein und er nicht reich war, wurde er von allen in der Sippe hoch verehrt und geschätzt.


(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
26. September 2008 5 26 /09 /September /2008 13:04
Gestern nachmittag fragte mich ein Besucher, wer da das kleine Häuschen gebaut habe. Da musste ich lächeln. Einmal hörte ich aus dem Dorf immer wieder Geschrei, die müssen ziemlich laut gebrüllt haben, weil mein Hof ja fast 500 m entfernt ist. Normalerweise höre ich das Gebölke nicht.

Am nächsten Morgen ging ich mit Riffel spazieren und sah, dass die Bewohner dieses kleinen Häuschens versucht hatten, Steine für eine Treppe von der Straße den Abhang hoch zu ihrem Haus zu legen. Aber von oben nach unten! Ich schaute zweimal hin, ja sie hatten wirklich die Trittsteine von oben nach unten verlegt. Dann merkten sie, dass das alles nicht passte.

In diesem Haus scheinen Schildbürger zu wohnen: Ich erinnere mich, als sie ihr Häuschen bauten, voller Eifer pflasterten sie die Dachfläche mit Brettern zu. Dann wieder ein Riesengeschrei, jemand hatte daran erinnert, dass das Haus noch keinen Schornstein hat, also mit der Stichsäge ein Loch ausgesägt, und dann die Steine für den Schornstein runtergelassen.

Oder als die beiden Giebel aufgemauert wurden, da wurde gemauert und gemauert, dann kam der Zimmerer und wollte den Dachstuhl setzen, aber die Giebel waren zu hoch gemauert, also mussten die frisch vermauerten Steine abgetragen werden...

Und die Dachrinnen: Da wurden Dachrinnen montiert, aber ohne Abfluss. Da der Sommer lange und trocken war, fiel das zunächst nicht auf. Aber irgendwann am Tag als der Regen kam, tja, da gab es wieder ein Geschrei, die Dachrinnen liefen über und es tropfte wie in einer Mannschaftsdusche. Wochen später wurden nachträglich mit viel Mühe Abflussrohre an die Dachrinnen montiert.

Eigentlich tun mir die Bewohner dieses Hauses leid, aber es gehört wahrscheinlich zu ihrer Lebenseinstellung: Zuerst machen, dann denken! Andersum spart aber Arbeit...


(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
26. September 2008 5 26 /09 /September /2008 12:56
Gestern war ein schöner Tag! Besonders für Riffel! Da kamen Spaziergänger vorbei, mit einer schönen Hundemischung an der Leine. Wir kamen ins Gespräch, sie ließen ihren Rüden von der Leine und Riffel und er begannen zu spielen. Es war ein schönes Getanze. Dann zeigte Riffel ihr Zuhause, beide tranken gleichzeitig aus dem Pferdebottich.

Manchmal legten sie eine Pause ein, es war ja auch recht heiß und schwül, dann ging es wieder los. Die Menschen des Rüden erwiesen sich als richtige Tierkenner, es gab viel zu plaudern.

Im Nu waren zwei Stunden vergangen. Die sahen auf die Uhr und waren erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen war. Dann verabschiedeten sie sich und fragten, ob sie wieder vorbei kommen dürften. Na klar.

Als ich nachts noch nach Riffel schaute, lag sie schlafend auf der Seite, zappelte mit ihren Läufen. Sie träumte sicher von ihrem neuen Freund...


(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
26. September 2008 5 26 /09 /September /2008 12:47
Dieses Jahr habe ich kaum Bienen gesehen. Immer häufiger finde ich tote Hummeln. Ich habe mich schon gewundert, was da los ist. Da kam heute die ZEIT, die ich abonniert habe. Ich blättere und finde einen Artikel "Das tödliche Geheimnis der rosa Wolken".

Da steht was drin von einer neuen Maissorte, "Poncho Pro", hergestellt von Bayer CropScience. Da ist der Maissamen gleich mit einem rosafarbenen Insektizid umhüllt, der Wirkstoff ist Clothianidin. Sabine Graf, Biologin und zuständig für die Bienengesundheit Badischer Imker hat festgestellt, dass dieser Wirkstoff die Bienen massenweise absterben lässt. Bayer hat erst abgewiegelt, jetzt wollen sie aber die Imker finanziell entschädigen.

Einige Bauern sind aufgewacht, sie haben seit dem Aussähen auch Beschwerden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat die Zulassung mit sofortiger Wirkung zurückgezogen, zu spät, der Mais ist schon ausgesät.

Ich werde mal die Biogasbauern fragen, ob sie hier in der Nähe auch Poncho Pro ausgebracht haben. Was ist nur mit der Menschheit los? Nur um des schnöden Profites willen werden Lebewesen wie Bienen und Hummeln getötet. Wie kurzsichtig können Menchen bloß handeln?


 (C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0
25. September 2008 4 25 /09 /September /2008 11:07
Vor Monaten hatten mir Reiterinnen erzählt, dass eine Bekannte von ihnen an Krebs erkrankt ist. Da war ich erschrocken, weil ich vor Jahren mit dieser Frau eine nette Stallgemeinschaft hatte. Sie besaß zwei Pferde, ich damals nur meinen Tiger. Wir hatten einen Holzstall vom Vater ihrer Schwiegermutter gemietet, es war die ganze Zeit sehr nett.

Dann passierte etwas Unschönes: Als ich eines Tages zu dem Holzstall kam, um Tiger zu versorgen, war er nicht mehr da. Statt dessen standen zwei überfettete Stuten in den Boxen, die hatte sich der Reitverein eine Woche vorher von einem Viehhändler aus Uffenheim bringen lassen.

Ich ging gleich zur Reithalle des Vereins und fand dort Tiger in Ständerhaltung! Mein Tiger angebunden?! Kommt nicht in Frage. Was war passiert?

Der Verein hatte die beiden Stuten eingespannt und fast alle Mitglieder drängten sich auf der Kutsche. Die beiden Pferde mussten mächtig ziehen und kamen ins Schwitzen. Weil beide Stute sehr fett waren, lief der Schweiß auch am Euter herunter. Das sah der Vorsitzende und geriet in Panik: "Um Gottes willen, die beiden fohlen jeden Moment ab!"

Die Leutchen schirrten die Stuten aus, quartierten kurzerhand meinen Tiger aus und schütteten Berge von Stroh in die Boxen. Dann führten sie die beiden Stuten hinein, einer schüttete immer wieder Stroh auf den Weg, denn der Vorstand hat ja gesagt, dass die jeden Moment abfohlen.

Ich ließ mir die Ständerhaltung für Tiger nicht gefallen. Dann sah ich mir die Stuten an, das war keine Milch, die da floss, sondern nur Schweiß. Die Stuten waren einfach zu fett. Ich bestand darauf, dass ein Tierarzt geholt wurde und die Stuten untersucht. So geschah es auch.

Der Vorsitzende hatte auch wutentbrannt den Viehhändler angerufen und ihm vorgeworfen, er hätte sie betrogen und hochträchtige Stuten verkauft. Das ließ sich der Viehhändler nicht gefallen und kam gleich hergefahren, mit einer Mordswut im Bauch.

Dann kam der Tierarzt, er untersuchte beide Stuten. Ich fragte ihn dann: "Und? Sind die Stuten tragend?" Er lächelte und meinte dann: "Bei der einen auf keinen Fall und bei der anderen vielleicht in elf Monaten!" Als der Viehhändler das hörte, lachte er so gewaltig, dass die Bretter vibrierten, dann drehte er sich zum Vorsitzenden um und sagte ihm verächtlich ins Gesicht: "Pferdefachleute!" Dann ging er, dabei drehte er sich noch mal um und hieb voller Verachtung seine Hand nach unten.

Der Vorsitzende hatte einen ganz roten Kopf bekommen. Ich ging jetzt zu meinem Tiger, band ihn los und ging mit ihm zum Holzstall. Zu den Reiterinnen sagte ich: "So jetzt holt mal die Stuten aus dem Stall, es dauert ja wohl eine Weile, bis die abfohlen!" Mit vor Wut zusammengekniffenen Lippen zogen die ihre Stuten aus dem Holzstall und liefen mit ihnen zur Reithalle. Das Ganze sah wie ein Trauerzug aus. Dann zoh sich der Reitverein zur Kriegsberatung zurück. Denn der Vorsitzende mit samt seinem Verein hatten sich ziemlich blamiert!

Als ich dann vom Ausreiten zurückkam, erwartete mich schon eine Gruppe von Reiterinnen, die Schwiegermutter der Stallfreundin war auch dabei. Die keifte am meisten und steigerte sich immer weiter in ihre Wut. Dann schrie sie: "Bei Hitler ist so was wie du vergast worden!" Das war den anderen dann doch zu viel, gemeinsam zogen sie die Zeternde mit sich.

Dass jetzt auch meine Stallfreundin plötzlich nichts mehr von mir wissen wollte, ja mehr noch, schlimme Gerüchte über mich in den Umlauf brachte, das betrübte mich sehr. Naja, so sind halt die Menschen, habe ich mir gedacht. Aber traurig war ich schon.

Und dann die Krebserkrankung! Da fiel mir wieder diese ganze unschöne Geschichte ein. Und die Prophezeiung: Alle dir mir schaden, von denen wird das Glück weichen!

Ich rief gleich diese Frau an, wir redeten eine Weile, ich wünschte ihr alles Gute und fragte sie, ob sie die Krebsklinik in Freiburg kenne, die nur mit alternativen Mittel arbeitet. Sie wollte aber davon nichts wissen und meinte nur: "Ach, was Du schon weißt!" Ich zuckte mit meinen Schultern.

Dann hörte ich, dass sie operiert worden war. Da rief ich sie an und erkundigte mich nach ihr. Sie war sehr geschwächt und sagte mir, dass sie überhaupt keinen Hunger mehr hat und sich geradezu vor dem Essen ekelt. Ich gab ihr ein paar Tipps, jetzt hörte sie zu und war auch ganz anders, fast wie früher zu Zeiten der Stallgemeinschaft. Ich wünschte ihr noch alles Gute. Aber ich habe ein sehr schlechtes Gefühl. Sie soll dann noch eine Chemotherapie machen, aber ob dies hilft, da habe ich so meine Zweifel.


(C) Copyright 2004-2008 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
Diesen Post teilen
Repost0

Über Diesen Blog

  • : Blog von Kiat Gorina
  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
  • Kontakt

Suchen