Eine Schwalbe ...

10.04.2009

... macht zwar noch keinen Sommer. Als wir gestern spät am Abend von unserem Kraftplatz kamen und in den Stall gingen um nachzufüttern, was sahen wir denn da? Die erste Schwalbe in diesem Jahr im Stall! Die Tage vorher sahen wir eine Schwalbe immer auf der Strom- und der Telefonleitung sitzen, jetzt hat sie sich für unseren Stall entschieden. Darüber freuen wir uns.

Heutzutage gibt es Bauern, die schimpfen über die Schwalben. Dass Schwalben viele Insekten vertilgen, das verdrängen diese Menschen. Ich mag diese tollen Flugkünstler. Immer wenn die Jungen aus den Eiern geschlüpft sind, dann bekommen die Eltern Unterstützung von anderen Schwalben. Da wird dann im Akkord geflogen und die Jungen gefüttert. Die wachsen dann so schnell, da kannst Du direkt zugucken.

Schön ist es auch, wenn die jungen Schwalben die ersten Flugstunden absolvieren. Einmal setzte sich eine junge Schwalbe auf die Schulter meines Bären, die Eltern waren am Schimpfen: "Geh da weg, das ist ein Mensch!"

Als ich heute früh mit meinem Wolfsmix spazieren ging, sprach mich eine Bäuerin an. Mit sorgenvollem Gesicht: "Die jungen Bauern halten sich nicht mehr an die Sitten. Die haben die ganze Woche geodelt und Kunstdünger gestreut. Und immer nur nachts, wegen der Karwoche. Das wird schlimm enden." Und schüttelte ihren ergrauten Kopf.

"Wenn sie das nachts gemacht haben, dann haben sie anscheinend noch ein bisschen schlechtes Gewissen."

"Mag sein, aber wir haben das nie gemacht! Karwoche ist Karwoche! Und trotzdem haben wir immer gute Ernten gehabt. Ich fürchte, das Dorf wird dafür bestraft werden."

Was sollte ich dazu sagen? Ich hatte gute Lust, in diese Kerbe zu hauen. Aber ich hielt mich zurück und sagte: "Naja, aber wenn diese Bauern bereuen, dann passiert nichts."

"Meinst Du wirklich?"

Ich nickte ...