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Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.

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Tiere schaffen Kontakte

Mich fragen immer wieder Menschen: "Wie knüpfst Du Kontakte zu anderen Menschen? Das fällt mir so schwer!" Meine Antwort ist dann meistens: "Schaff dir einen Hund an! Und geh oft mit ihm spazieren. Dann wirst Du merken, dass Du zwanglos mit anderen Menschen zusammenkommst." Und:

"Mit einem Hund musst du regelmäßig raus zum Gassi gehen, wer einen Hund hat, wird oft angesprochen, so werden Kontakte ganz von selbst geschaffen. Und weil du mit einem Hund auch bei jedem Mistwetter unterwegs bist, stärkt das dein Immunsystem und Du wirst seltener krank."

Das hat sich auch heute wieder bestätigt: Mein Bär drehte früh mit Riffel seine Runde, er wandelt da immer ab, niemals die gleiche Strecke hintereinander. Da traf er auf einen Bauern, der sein Feld inspizierte. Die beiden kamen ins Gespräch, es wurde politisiert und über die Preissteigerungen geschimpft. Zum Beispiel bei den Düngemitteln:

"Ich hatte noch ein paar Säcke vom letzten Jahr, aber die reichten nicht. Da fuhr ich zum Lagerhaus und kaufte nach! Du, die haben innerhalb eines Jahres die Preise verdoppelt! Das sind vielleicht Ganoven!"

Immer das gleiche Lied. Die Statistiker behaupten zwar, dass die Preise stabil bleiben, aber anscheinend kaufen die nie selbst ein. Oder die Packungsgrößen werden klammheimlich verkleinert oder das Füllgewicht, waren früher 250 Gramm enthalten, so sind es jetzt nur 180 Gramm, die Packung ist jedoch gleich groß geblieben und der Preis auch. Die EU hat zwar verordnet, dass irgendwo der Preis pro 100 Gramm oder so ausgewiesen sein muss, leider ist keine lesbare Größe vorgeschrieben. Diese Angaben sind meist klitzeklein. Und wenn diese umgerechneten Preisangaben ganz oben hängen, dann haben viele Menschen Probleme.

Heute mittag lief mein Bär nochmal mit Riffel, diesmal eine andere Runde, zum Abschluss durchs Dorf am Wirtshaus vorbei. Es war Schweinsbratenzeit. Vor der Dorfkneipe standen Autos, früher waren es mehr. Naja, die allgemeine Sparwelle hat halt auch die Menschen erfasst, die sonst ins Wirtshaus regelmäßig essen gingen. Wer auf Kurzarbeit gesetzt oder arbeitslos ist, muss eben sparen ...

Und er kam wieder ins Gespräch, ein Pärchen, das kam von weiterher. Da stellt sich raus, dass sie sich für alternative Naturverfahren interessieren. Mein Bär hat immer Visitenkarten dabei, die verteilte er. Die Frau las unter anderem: "Schamanische Heilweisen" und wurde neugierig. Mein Bär erzählte ihr einiges darüber und über mich.

Nachmittags kam sie bei mir vorbei und wir führten ein langes Gespräch. Ja, sie will für ein langes Wochenende zu mir kommen und das mal ausprobieren.

Wir haben heute die Hufe von Marian begradigt, da musste mein Bär natürlich ausprobieren, ob Marian jetzt besser laufen kann. Da traf er eine Gruppe Wanderer, mit einem wunderschönen Wolfsspitz. Auch mit ihnen plauderte er eine Weile.

Am späten Nachmittag kam die Gruppe bei mir vorbei, ich bot Getränke an, das steckt so in meinem halbmongolischen Blut. Gastfreundschaft war in der Steppe ein ungeschriebenes Gesetz: Gäste werden bewirtet. Sie blieben dann über zwei Stunden und wir stellten fest, dass wir alle die gleiche Wellenlänge haben. Wir haben uns angeregt unterhalten. Eine Frau hatte auf meinem Briefkasten den Namen "Gorina" gesehen, dann getraute sie sich zu fragen: "Ich habe im Internet etwas über ein Buch von einer Kiat Gorina gelesen. Wohnt sie hier?"

Ich lachte: "Das bin ich." Dann ging das Gespräch über Nomaden, Mongolei, Schamanismus und anderes.

Irgendwann mussten sie weiter, zu ihrem Ausgangsquartier.


(C) Copyright 2004-2009 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
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F
Na sowas ! ^^
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K
<br /> Liebe Flora, dann kam der Sperber nicht mehr, ich fürchtete schon, ihm ist was passiert. Aber ich war auch froh, dass mir keiner mehr Mäusefleisch ins Ohr stopfte. Als ich dann mal in der Senne<br /> ritt, da flog ein Sperber ganz dicht über mich weg, machte kehrt und landete im Sand. Das war doch "mein Sperber". Dann schüttelte er sich im Sand und stieg wieder auf. Da sah ich einen zweiten<br /> Sperber. Wahrscheinlich hat sich mein Sperber ein Weibchen gesucht und sie wollten eine Familie gründen ...<br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
F
ja und dann hattest du klebrige Ohren. Stimmts ?<br /> <br /> ^^
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K
<br /> Liebe Flora,<br /> <br /> stimmt! Ich hatte dem Bären ein Gläschen Honig mitgebracht, das hat er genüsslich ausgeschleckt und mir dann meine Ohen "versüßt".<br /> <br /> Aber das ist noch gar nichts gegen einen Sperber: Den hatte ich verletzt gefunden und wieder gesund gepäppelt. Dann war ich wahrscheinlich seine große Liebe. Er brachte mir Mäuse und die sollte ich<br /> essen. Aber ich mochte nicht. Da stopfte er mir Mäusefleisch in die Ohren. Ich musste öfters zum HNO. Der fragte das erste Mal: Was haben Sie den in den Ohren?<br /> <br /> Ich: Mäusefleisch!<br /> <br /> Bumms, da sank seine Helferin ohnmächtig zu Boden.Danach wurde sie immer grünlich-blass, wenn ich in die Praxis kam.<br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
F
Mein Gesicht sollte wohl mal ein Bärengesicht werden ^^ oder ein Schnabel eines Adlers. ^^<br /> <br /> Liebe Grüße die Blumige Bärin
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K
<br /> Liebe Flora, Bärengesichter sind schön, und sie haben eine lange spitze Zunge. Damit hat mal ein Zirkusbär mir die Ohren ausgeschleckt. Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
F
Das Wort Langnase stört mich nicht !<br /> Da fall ich gern aus dem Rahmen mit meiner Superlangnase. :o)
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K
<br /> Liebe Flora, richtig! Deine Nase ist etwas Besonderes, sei stolz drauf! Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
S
*lach* ich finde das wort langnasen auch nicht schlecht, ich wollt doch nur zeigen das es in der zivilisierten welt auch menschen gibt, die einem anderen ein glas wasser und ein bett geben. *lach* ich mach auch gerne witze. also nicht alles so bierernst nehmen. ;-) auserdem habe ich eine lange nase im gesicht.
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K
<br /> Lieber Stachelturm,<br /> <br /> naja, die wenigsten Thai-Touristen z. B. wissen wohl nicht, was "falang" bedeutet, so nennen die Thai die westlichen Ausländer. Es heißt "Langnasen". Aber wenn dabei strahlend gelächelt wird, kommt<br /> keiner auf die Idee, dass das eventuell abwertend gemeint sein könnte.<br /> <br /> Dass es auch in der westlichen Welt gastfreundliche Menschen gibt, ist schön zu wissen. Und wie heißt es doch: Mit Humor geht alles viel besser!<br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />