Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
Was macht in dieser Republik ein Unternehmer, der Futter- oder Nahrungsmittel gepanscht hat? Mit giftigen Stoffen? Tja, er meldet Insolvenz an!
Nehmen wir als Beispiel Dioxin und den Futterfetthersteller Harles und Jentsch. Die Firma sitzt in Uetersen. Ob der Geschäftsführer Siegfried Sievers mal woanders sitzen muss? Das ist fraglich. Uetersen liegt im Kreis Pinneberg. Wichtig ist auch eine andere "Produktionsstätte", nehmen wir Bösel in Niedersachsen, da gibt es eine Spedition Lübbe Transport und Logistik GmbH. Da steht eine Mischanlage, da sollen Dioxin haltige Stoffe in das Tierfutter gemischt worden sein.
Diese Mischanlage war nicht angemeldet. Die Behörden wussten nichts davon. Wer vermutet denn in einer Spedition gleich eine Mischanlage? Vielleicht hat diese Spedition diese Anlage nur zwischengelagert und dann hin- und hergefahren. Die Atomindustrie macht ja mit ihren strahlenden Abfällen auch nicht anderes, weil sie nicht weiß, wohin mit dem Atommüll!
Und die armen Hersteller müssen sich auch was einfallen lassen, wohin mit den Dioxin haltigen Stoffen? Als Giftmüll entsorgen, das ist viel zu teuer! Also verschleiern. In einer verschleierten Mischanlage dem Tierfutter beimischen. Die Tiere werden schon nicht gleich krepieren. Und das Dioxin lagert sich im Fettgewebe ein. Und wenn ein Verbraucher das (fr)isst?
Nun habt euch doch nicht so! Bisher ist keiner daran gestorben. Außerdem, die Menschen wollen alles bilig, billig. Da müssen sie schon ein Restrisiko in Kauf nehmen. Nichts ist umsonst, Leute! Auch nicht der Tod , der kostet das Leben!
Und wenn doch mal etwas raus kommt, dann melden wir Insolvenz an. Wenn dann Schadensersatzanforderungen kommen, dann sind wir halt mittellos. Ein früherer Staatssekretär - nennen wir ihn Pfahls - hat es vorgemacht: er erklärte sich mittellos und lebte in einer Villa! Was der kann, das können wir doch auch! Und das bisschen Geld, das wir verdient haben, das haben längst im Ausland sicher gebunkert ...
Aber gute Anwälte können wir uns leisten. Und wegen der laufenden Verfahren sagen wir der Presse nichts. Und die untersuchenden Behörden können im Nebel stochern. Auch wenn sich die Ermittlungen auf uns einschießen, wir sind doch nur ein kleiner Fisch, sozusagen ein Bauernopfer. Es gibt sicher andere, die das im größeren Rahmen machen. Oder täuschen wir uns da?
Wer hat denn 2008 in Irland ungenießbares Trafoöl in Futtermittel gepanscht? Wer war dafür verantwortlich? Schweigen im Walde!
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