Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
Anfangs hieß die europäische Idee EWG, nicht einer wird gewinnen, sondern euröpäische Wirtschaftsgemeinschaft. Dann wurde diese Idee umbenannt in EU - europäische Union. Obwohl, "einer wird gewinnen" stimmt auch heute noch. Dieser Union geht es nur um eins: um den Gewinn!
Und zwar nicht von allen Menschen, sondern nur von ganz wenigen, nämlich den Kapitalisten. Und um zu gewinnen, müssen diese Kapitalisten immer mehr verkaufen, dann machen sie auch mehr Gewinn. Ja, und was machen die Vertreter der EU, wenn der Gewinn ausbleibt? Oder sinkt? Dann müssen die EU-Kommissare nachdenken: Wie bringen wir die Menschen dazu, neue Dinge zu kaufen?
Das ist einfach, mit Verboten! Wir verbieten Produkte und zwingen die Verbraucher, neue Produkte zu kaufen, die natürlich teurer sind als die alten. Ein Beispiel:
Die Glühbirne
Tja, da hat jemand mal sich mit der Energiebilanz der konventionellen Glühbirne befasst - so wie sie seinerzeit Edison erfunden hatte. Eine solche Glühbirne erzeugt ja mehr Wärme als Licht - das ist schlecht für die Energiebilanz. Also können wir mit gutem Gewissen diese alten Glühbirnen verbieten! Da schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe:
ABER: Die Verbraucher stellen fest, dass diese Energiesparlampen genauso schnell ihren Geist aufgeben wie die alten Glühbirnen. Grund: da wird billigste Elektronik verbaut, die die Hitze nicht lange aushält. Also muss eine neue Lampe her - das freut den Hersteller.
Und wenn auch Neunmalkluge herausfinden, dass Energiesparlampen hochgiftiges Quecksilber enthalten, da schaltet der Energie-Kommissar auf stur - die Energiesparlampen bleiben. Grund: Die Lobbyisten haben ja von der Wirtschaft bereits kassiert und sie wollen die erhaltenen Dedikationen nicht zurückzahlen ...
Der Biosprit
Und weil das mit der Glühlampe so gut geklappt hat, denken sich die Kommissare etwas Neues aus: Das Benzin muss umweltfreundlicher werden! Superbenzin muss zehn Prozent Alkohol enthalten! Dieser Alkhol wird aus Getreide oder Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen. Das ist dann biologisch und damit ökologisch.
Und die Autohersteller klatschen in die Hände: "Prima, die alten Kisten vertragen diesen Biosprit nicht, endlich! Die Leute müssen neue Autos kaufen!"
Und genau das ist das Problem: Die Deutschen haben ein besonderes Verhältnis zu ihrem Auto. Also tanken sie diesen Biosprit nicht, lieber tanken sie das bisherige Superbenzin, auch wenn es teurer ist. Die gesamte Kalkulation der Sprithersteller kommt durcheinander. Die Hersteller bleiben auf ihrem Biosprit sitzen. Sie schimpfen auf ihre Politiker. Die wissen sich nicht anders zu helfen und fordern einen runden Tisch - wie immer.
Die Verbraucher bleiben aber stur. Einige denken nach und erkennen, dass dieser Biosprit gar nicht so biologisch ist! Da werden Lebensmittel zur Spritherstellung missbraucht. Wenn wir das zu Ende denken, dann kommt es zu einem Kampf zwischen Tank und Teller!
Genau! Da freut sich die Nahrungsmittelindustrie. Wenn die Nahrungsmittel knapp werden, dann steigen die Preise! Prima! Wieso soll Nahrung knapp werden? Na, wenn immer mehr Pflanzen für die Vergärung zu Alkohol angebaut werden, dann gibt es immer weniger Nahrungsmittel. Ach so. Dann importieren wir halt die Nahrungsmittel vom Ausland. Aber da läuft das gleiche Spielchen ab.
Jetzt wachen die VerbraucherInnen im Euro-Land auf. Sie erkennen, dass sie bisher nur als willige Konsumenten missbraucht wurden. Sie ärgern sich darüber. Es dauert nicht lange, ihre Wut schlägt in Aggressivität um. Kein Wunder, diese EU kostet immer mehr Geld, das die BürgerInnen aufbringen müssen. Und das Schlimmste steht ja noch bevor: die Rettungsschirme müssen immer öfter aufgespannt werden, weil immer mehr EU-Länder total verschuldet sind und nicht einmal die Zinsen für ihre Schulden bezahlen können. Das ist vielleicht eine Pleite!