Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
Da sind die Folgen der Ölpest im Golf von Mexiko noch nicht einmal richtig erfasst, da will BP schon mit der nächsten Bohrung beginnen!
Diesmal im Mittelmeer, vor der Küste Libyens. Die Mittelmeerländer sollen ja auch mal mitbekommen, was so eine Ölpest bedeutet. Und schließlich hat BP einst an Libyen fast 700 Millionen Euro für die Erschließungsrechte gezahlt, das kann ja keiner verfallen lassen. Und außerdem: BP sagt: "Die Sicherheit ist gewährleistet." Nun ja, wenn das BP sagt?
Schon in sechs Monaten soll die Quelle erschlossen sein. Leute, ihr braucht keine Angst zu haben! BP verspricht, dass sie hohe Sicherheitsstandards einhalten werden. Ja, sie werden auch die Alarmeinrichtungen nicht ausschalten, wie auf ihrer Bohrinsel im Golf von Mexiko. Nein, das macht BP doch nicht. Und sie treffen auch zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen, darunter eine vollständige Kontrolle der Ölplattform. Vorher haben sie das nur sporadisch gemacht.
Das müssen wir doch verstehen. Kontrollen kosten Geld, und es können ja Fehler gefunden werden. Und dann muss der Förderbetrieb unterbrochen werden. Auf BP ist doch Verlass!
Und wenn ein kleiner Unfall passiert, was hat das schon für Auswirkungen? Das Mittelmeer ist doch so klein, viel kleiner als der Atlantik. Wenn da ein bisschen mehr Öl mehr rumschwimmt, weil da irgendeine Leitung undicht wird, dann können die Touristen halt nicht mehr ins Wasser. Fische gibt es sowieso kaum noch.
Solange Menschen Öl verschwenden und nicht bereit sind, auf andere Energiequellen umzusteigen, müssen sie ein verschmutztes Mittelmeer in Kauf nehmen.
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