Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
Preisverleihungen gibt es viele, so auch einen Quadriga-Preis. Schon einmal davon gehört? Nein? Macht nichts - ein Preis von vielen. Wer vergibt diesen Preis? Eine Werkstatt. Ja, wirklich. Eine "Werkstatt Deutschland". Tatsächlich! Aber diese Werkstatt ist eigentlich keine richtige Werkstatt, sondern ein Verein.
Und jeder Verein braucht einen Selbstzweck, zum Beispiel jährlich einen Preis verleihen. Da fragt sich doch, wer ist es wert, einen Preis von der Werkstatt Deutschland zu erhalten? Darauf antwortet die Werktstatt: Würdig sind "Vorbilder, die Aufklärung, Engagement und Gemeinwohl verpflichtet sind". Alles klar?
Und da gibt es doch einige, die dafür in Frage kommen. In diesem Jahr waren vorgesehen:
Soweit, so gut - nein nicht gut! Sofort scholl Kritik aus allen Ecken dieser Republik: Wieso bekommt ausgerechnet Wladimir Putin diesen Preis?! Und Olafur Eliasson, Quadriga-Preisträger von 2010 und dänischer Künstler hat postwendend den Preis zurückgeschickt. Nun ja, ist seine Sache.
Und der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel drohte, auch den Preis zurückzugeben, wenn Putin auch einen solchen Preis erhält. Ja, und im Kuratorium sitzen auch Cem Özdemir, Vorsitzender der Grünen und Jimmy Wales, Gründer von Wikipedia. Diese beiden traten gleich aus dem Verein aus.
Da saß nun das Kuratorium da wie begossene Pudel. Das hatten sie sich nicht vorgestellt, dass 2011 die Preisverleihung soviel Theater macht. Was machen wir denn jetzt? Also griffen sie zum Gänseblümchenspiel - das kennen wir doch alle aus unserer Kindheit. Diesmal hieß es "Einladen, Ausladen, Einladen, Ausladen ..." Nein, in anderer Reihenfolge: "Ausladen, Einladen, Ausladen, Einladen ..." Angefangen wurde bei Putin. Jeder durfte zupfen.
Aber Putin? Deutschland ist doch derart abhängig vom Wohlwollen Russlands - allein schon wegen des Gases. Macht nichts - Amerika wird schon helfen! Amerika? Die können sich doch nicht mal selbst helfen! Macht nichts, das Spiel muss weitergehen.
Also Fayyad, einladen.
Dann Espinosa, ausladen.
dann Durmaz, einladen.
Aber die anderen wollten auch spielen, also Fayyad ausladen.
Und Durmaz ist ja schon eingeladen, also wird sie ausgeladen. Sonst ist sie ganz allein bei der Preisverleihung.
Dann erkannte das Kuratorium, dass alle Preisträger ausgeladen wurden. Ach wie peinlich! Also wurde der Presseöffentlichkeit verkündet: In diesem Jahr wird kein Preis verliehen.
Ein Nachspiel hat das Gänseblümchenspiel doch: Wladimir ist angesäuert, was bilden sich diese Germanskis ein?! Und er hat einen treuen Freund, den Dimitri. Der tröstet ihn: "Ich treffe mich ja mit Angie, der wasche ich den Kopf, dass es sich gewaschen hat!" Wladimir: "Aber nur ein bisschen. Wir Russen haben doch ganz andere Mittelchen - der nächste Winter wird gewiss sehr kalt ... - du verstehst?" Und beide schmunzelten ...