Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
Für das Jahr 2012 erschien wieder die Liste der zehn gefährlichsten Menschen - gefährlich für den Staat Israel. Schauen wir uns doch diese Liste an:
Quelle: Simon Wiesenthal Center 2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Isael Slurs
Jetzt schauen wir uns Aussagen von Jakob Augstein an, die zur Begründung für den 9. Platz dienen sollen:
Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs: Was ist denn an dieser Aussage so schlimm? Weil sie vielleicht wahr ist?
Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: “Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.” Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen: Da tritt Jakob Augstein für Günther Grass ein - darf er das nicht? Weil Israel den Nobelpreisträger nicht mehr einreisen lässt?
Gaza solle “auf dem niedrigsten Level funktionieren, der gerade noch eine humanitäre Katastrophe” ausschließe. Selbst das ist gelogen. Die Katastrophe geschieht. Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. 1,7 Millionen Menschen hausen da, zusammengepfercht auf 360 Quadratkilometern. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus: Auch wieder eine wahre Aussage, die nicht öffentlich verbreitet werden darf?
Das Feuer brennt in Libyen, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen anderswo. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische – und neuerdings auch deutsche – Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa. Wem nützt solche Gewalt? Immer nur den Wahnsinnigen und den Skrupellosen. Und dieses Mal auch – wie nebenbei – den US-Republikanern und der israelischen Regierung: Jakob Augstein ist einer der wenigen Journalisten in Deutschland, der unbequeme Wahrheiten ausspricht, aber ist er deshalb gleich anti-semitisch?
Und was meinen prominente Juden dazu? Was sagt Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrates der Juden? Er distanziert sich vom Vorwurf des Anti-Semitismus und auch gleich auch vom Publizisten Henryk M. Broder: Man kann nicht immer alles wörtlich nehmen, was er sagt, und man kann auch nicht immer alles ernst nehmen, was er sagt.
Quelle: Tagesspiegel Zentralrat der Juden springt Augstein bei
Und was sagt der Münchner Historiker Michael Wolffsohn? Michael Wolffsohn allerdings hält derartige „schwarze Listen“ grundsätzlich für „unanständig und gefährlich“ – auch, weil dadurch die Maßstäbe verrutschten. „Augstein überschreitet zwar mit seiner Haltung gegenüber Israels Politik oft genug die Grenzen des guten Geschmacks. Doch in eine Reihe mit griechischen Hardcore-Nazis oder judenhassenden Islamisten gehört er keinesfalls“, betont der Münchener Historiker.
Quelle: Tagesspiegel "Augstein schuldet dem jüdischen Volk eine Entschuldigung"
Damit hat Wolffsohn einen sehr wunden Punkt berührt: Schwarze Listen sind wirklich sehr gefährlich! Sie können missbraucht werden, sie dienen nur allzu leicht, unbequemen Kritikern den Mund zu stopfen.
Und ich wundere mich, wieso Israelis sehr dünnhäutig reagieren, wenn an ihnen Kritik geübt wird? Ich erinnerne mich noch an die israelitischen Überreaktionen gegen dem Literaturnobelpreisträger Günther Grass. Das war doch seitens seiner israelischen Kritiker alles andere als menschenwürdig.
Das Simon Wiesenthal Center hat sich mit der Top Ten Liste 2012 wirklich keinen Gefallen getan. Mit einer solchen Liste wird der Antisemitismus gewiss nicht bekämpft. Eher im Gegenteil! Die wirklichen Antisemiten fühlen sich dann noch bestätgtit, ihren "Kampf" gegen die "Semiten" fortzusetzen und zu verstärken.
Wie wäre es, wenn Israelis die vorgebrachten Vorwürfe gegen sie mit Fakten widerlegen?
Antisemitismus-Vorwurf: Zentralrat der Juden verteidigt Jakob Augstein.
Veröffentlicht von Heutigevideos am 05.01.2013