Overblog Alle Blogs
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
MENU

Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.

Werbung

Mutterns Küchengerät rettet internationale Firma

 

TRANSLATE

Was? Wie denn das? Nein, das ist keine Ente, sondern wirklich passiert:

Mein Halbbruder Wotan hat in Florida eine Firma, die deutsche Schrauben, Muttern etc. für deutsche Autos verkauft. Wer im Internet bei "overatlantic" nachschaut, wird unter anderem lesen:

Jahreseinkommen 2,5 bis 9 millionen US-Dollar, 5 bis 9 MitarbeiterWOTAN.jpgEin florierendes Unternehmen also. Dann lud Wotan unseren Vater nach Miami ein. Mein alter Herr verschwand also nach Florida.  

Nun bekam Muttern wie jedes Jahr Forellen geschenkt, weil der Pivitsheider Forellenhof ein großes Werbeschild in ihren Garten gesetzt hatte.

So, wohin mit den Fischen? Tot und ausgenommen waren sie schon, also einfrieren. Muttern zückte die Gefriertüten, tütete die glitschigen Gesellen ein und ... jetzt wusste sie endlich, was in der Küche fehlte! Die ganze Zeit hatte sie sich schon gewundert. Irgendwas sah anders aus als sonst. Aber was? Aha! Nun war alles klar! 

Das Tütenschweißgerät fehlte. Wo konnte das gute Stück nur sein? Alles Suchen half nichts. Das Ding blieb verschollen. So rief sie bei mir an: "Weißt du zufällig, wo mein Tütenschweißgerät steckt? Immer stand es auf dem Büffet, und jetzt, wo ich es brauche, kann ich es nirgends finden."

Ich überlegte. "Hast du schon bei Papa in der Werkstatt geschaut? Der kann doch alles brauchen. Vielleicht hat er es weggetragen." 

"Meinst du?" Muttern klang verzagt, "da gehe ich gar nicht gerne rein. Weißt du noch, was mir beim letzten Mal passiert ist?"

Stimmt, da hatte Muttern sich eine derbe Platzwunde am Kopf geholt. Weil einer von Papas babylonischen Gerümpeltürmen eingestürzt war.

"Dann setzt du eben diesen alten Wehrmachtshelm auf, der neben der Tür hängt. Außerdem, das Teil ist doch knallig orange, wenn ich mich richtig erinnere? Das müsstest du auf einen Blick entdecken ..."

So weit reichte Mutterns Mut denn doch nicht. Dafür aß sie mehrere Tage nacheinander immer nur Forelle. Wo aber war das Tütenschweißgerät abgeblieben?

Das Rätsel löste sich kurz darauf. Mein Vater rief aus Florida an, er platzte fast vor Stolz: "Wotan hat so viel zu tun, das Geschäft floriert! Er ist eben doch ein richtig erfolgreicher Geschäftsmann!" Ach ja, diesen Lobgesang auf meinen Halbbruder kannte ich schon auswendig.

" ... greife ich ihm kräftig unter die Arme! Sonst kommt er mit der Auslieferung der bestellten Waren nicht mehr nach!  Wir schicken dir mit dem Computer ein Bild, da kannst du mit eigenen Augen sehen, wie erfolgreich Wotan ist!"

Später kam die angekündigte Mail mit dem angehängten Bild. Ah ja, genau so hatte ich mir eine Firma mit fünf Millionen Dollar Jahresumstz vorgestellt: da saß Vatern offenbar am Tisch in einer Küche, neben sich einen Haufen kleiner Tütchen mit Schrauben. Und vor ihm stand - Mutterns lang vermisstes Folienschweißgerät!

Na, dann wird es wohl nicht mehr lange dauern, dann macht er zehn Millionen Umsatz im Jahr, bei so einer "hochtechnologischen"  Firmenausstattung.

Werner Schrauben Drehn, Muddern Drehn
Hochgeladen von TheXxMatzexX am 17.07.2009

 

Werbung
Zurück zu Home
Diesen Post teilen
Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post
H
<br /> Wirklich zu Blöde. Ich hoffe du findest noch einen Verlag für dich… Denn wie gesagt, es würde sich auch als Film gut machen. Aber wie du schon meinst, ist den meisten zu Riskant. Da muss wohl<br /> erst ein zwei Menschenleben vergehen bis man sich in allgemeinen daran trauen würde. Ich denke gerade an eine Englische Serie die man in Fernsehen lief (schon eine halbe Ewigkeit her) "Reilly -<br /> Spion der Spione". Es handelte von den Spion Sidney Reilly, der vor allen dingen vor und nach den Ersten Weltkrieg tätig war.<br /> <br /> <br /> http://de.wikipedia.org/wiki/Sidney_Reilly<br /> <br /> <br /> Die Informationen in der Serie waren eigendlich auch sehr brisant (jedenfalls zu der Zeit damals) und wenn ich mich daran erinnere… war vieles nicht so wie man es einst in der Schule gelernt hat.<br /> Und manch mal denke ich, war es auch für die Heutige Zeit noch zu brisant…<br />
Antworten
K
<br /> <br /> Ich bin überzeugt, wenn der rechte Augenblick gekommen ist, dann gibt es auch den richtigen Kontakt zu einem richtigen Verlag resp. Produzenten. Derzeit ist ja vieles im Fluss!<br /> <br /> <br /> <br />
H
<br /> Eine Verfilmung wäre die Geschichte deiner Familie schon wert ! Würde wohl auch gut ankommen. Ich denke man würde es als<br /> "Tragik-Komödie" Einstufen. Weil man nun wirklich nicht weiß, soll man dabei nun lachen - oder lieber heulen!<br /> Jedenfalls extrem Skuril!<br />
Antworten
K
<br /> <br /> Das sehe ich auch so: Da ist so ziemlich alles drin: Geheimnisverrat, Industriespionage, Sex and Crime, Inzucht, Gehirnwäsche, Mordversuche ... Und das alles unter dem Deckmäntelchen eines<br /> Spießbürgertums  Und nicht zu vergessen das "Erbe" des Nationalsozialismus - vor allem die Entwicklung und den<br /> Einsatz der V-Waffen ... Nach meinen Erfahrungen für die Verlage und Produzenten ein zu heißes Eisen  Es gibt<br /> hierzulande keine mutigen Menschen mehr <br /> <br /> <br /> <br />
B
<br /> Wer eine große Familie hat hat immer etwas zu erzählen. Das wird einen erst richtig klar wenn es mal vorbei ist. Aber diese Geschichte ist absolut ein Renner Klasse erzählt. Schönen Sonntag noch<br /> für Dich. <br />
Antworten
K
<br /> <br /> Vielen Dank für dein dickes Lob! Dir wünsche ich auch einen schönen Restsonntag und einen geglückten Start in die Woche!<br /> <br /> <br /> <br />
K
<br /> Danke für diese schöne Geschichte! Mir hat sie sehr gut gefallen!<br /> <br /> <br /> Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag! <br />
Antworten
K
<br /> <br /> Das freut mich sehr! Euch wünsche ich auch einen sehr erholsamen Sonntag und einen guten Start in die Woche!<br /> <br /> <br /> <br />
H
<br /> Sag mal, dass würde das Verhalten von deinen Vater erklären (und von deinen Bruder) die haben einfach "nicht mehr alle Schrauben beisammen!"<br /> <br /> <br /> Zimlich Verschraube Leutchen… und dabei stellt dein Bruder sie noch nicht mal her! sondern verkauft sie blos weiter. Na ja da sind wohl "ein paar Schrauben locker!"<br />
Antworten
K
<br /> <br /> Du hast völlog recht: EIne ziemliche verdrehte Familie <br /> <br /> <br /> <br />