Geomantie: Meditatives Kennenlernen

05.04.2009

Wir haben jetzt alle sechzehn geomantische Figuren kennengelernt. Naja, so richtig kennengelernt haben wir sie noch lange nicht. Denn jetzt beginnt die eigentliche Arbeit für euch:

Ihr müsst jetzt über diese Figuren meditieren, am besten verbunden mit dem Vierfachen Atem. Fangen wir als Beispiel mit dem RUBEUS, dem Rotkopf an:

Eine große Hilfe können die Entsprechungen sein. Vieles in der Magie beruht auf Entsprechungen. Ich habe beim RUBEUS angegeben, dass dem als Planet der Mars zugeordnet ist. Mars war ja einer der wichtigsten Götter der Italiker und der Römer, die Griechen nannten ihn Ares. Mars war der Gott des Krieges.

Für Christen mag das befremdend sein, einen Gott für den Krieg. Warum auch nicht? In vielen Kulturen gab es für jedes Thema einen eigenen Gott oder eine eigene Göttin. Nur bei den montheistischen Religionen verschwand die Vielfalt der Götter, aber auch bei den Christen kamen sie durch die Hintertür wieder rein. Z. B. über die Engel, denen ja auch bestimmte Aufgaben zugeordnet werden.

Jetzt solltet ihr euch in einer Meditation vorstellen, wie für euch ein Kriegsgott ausschaut, ihr ganz persönlich. Was macht dieser Kriegsgott? Wie schaut er aus? Was stellt er an? Es schadet auch nichts, in den alten Sagen zu schmökern. Mars hatte als Zeichen die Lanze, aber auch den Stier, der den Pflug gezogen hat. Sammelt Informationen über den Mars und schreibt sie in euer Buch der Schatten.

Machen wir weiter: Als Metall wird dem Mars das Eisen zugeordnet. Was bedeutet Eisen? Einmal werden daraus Pflugschare hergestellt, also etwas, was Leben erzeugen kann. Aber auch Waffen! Wobei Waffen auch nützlich sein können, nämlich dann, wenn wir das unser Leben und das unserer Angehörigen verteidigen. Waffen können andererseits Leben zerstören.

Hier fällt mir eine Episode aus der Bibel ein: David wollte einen Tempel bauen, aber der Ewige lehnte ab, er tröstete David, sein Sohn Salomo werde einen Tempel bauen. David hatte viele Kriege geführt und viel Blut vergessen. An seinen Händen klebte Blut, deshalb durfte er keinen Tempel bauen.

In der Bibel gibt es die Anweisung, dass der Altar aus unbehauenen Steinen gebaut wird. Weshalb unbehauen? Nun, beim Behauen von Steinen wird Eisen verwendet, aber aus Eisen lassen sich auch Waffen herstellen, mit den Leben vernichtet werden kann. Und das passt doch nicht zu einem Altar.

Als Salomo den Tempel baute, hatte er ein Problem: Er brauchte behauene Steine, aber wenn er oder seine Handwerker Steine behauen, kommen sie mit Eisen in Berührung. Das Problem wurde gelöst, denn Salomo war ein großer Magier, er beauftragte Dämonen mit der Herstellung von Steinen. Und Dämonen brauchen bekanntlich keine irdischen Werkzeuge;-)

Als Körperorgane sind dem RUBEUS die Geschlechtsorgane zugeordnet; was bedeutet das? Wenn ein Mensch sich allzusehr vom Geschlechtstrieb leiten lässt, was ist das für ein Mensch?

Wenn ihr darüber meditiert, kommen euch Bilder und Assoziationen in den Sinn, die schreibt auf und legt sie in euer Buch der Schatten. Wer zeichnen kann, kann die empfangenen Bilder malen. Oder ihr schreibt eine kleine Geschichte dazu.

Wer Tarotkarten besitzt, kann mit dem Trumpf Nummer XVI, dem Turm, eine Tarotmeditation für den Mars machen: Stellt die Karte vor euch hin, dann visualisiert ihr, dass ihr in die Karte hineinsteigt, in der Karte umhergeht, die Dinge berührt, mit den Menschen sprecht. Ihr werdet in solchen Meditation viel erfahren. Und vergesst nicht, am Ende eurer Meditation wieder aus der Karte herauszusteigen!

So, jetzt beginnt viel Arbeit für euch. Solltet ihr auf Dinge stoßen, die euch erschrecken oder unklar sind, dann schreibt mir das als Kommentar oder, falls es zu privat ist, als Email. Wer diese Arbeit auf sich nimmt, wird viel Neues erkennen. Aber ich will hier nicht vorgreifen.

Die nächsten Beiträge werden sich mit der Erstellung eines "geomantischen Spiegels" oder Horoskopes befassen. Und wir werden uns später mit der Herstellung von Amuletten beschäftigen. Es wird gewiss spannend werden.