Glühende Kohlen aufs Haupt

Heute wollte eine Nachbarin mit ihrer Tochter ins Nachbarstädtchen fahren, mit dem Fahrrad. Da wurde ein Ritterspielplatz eingeweiht, eine schöne Sache für Kinder.

Die beiden nahmen eine Abkürzung und mussten an meinem Hof vorbei. Da passierte es, genau vor meiner Hofeinfahrt. Die Kette des Kinderfahrrades sprang ab. Die Mutter versuchte, die Kette wieder aufzufummeln. Es dauerte. ihr Kopf wurde immer röter.

Ich erinnerte mich zwar an die Male, als sie mit ihren Kindern vorbeiradelte und die Kinder ihre Eltern fragten: "Ihr habt gesagt, dass die bald verschwindet. Aber sie ist immer noch da!"

Ich ging zu den beiden hin und tat so, als ob ich sie nicht kenne: "Stellen wir das Ding auf den Kopf, dann geht es schneller." Dann fädelten wir die viel zu weite Kette wieder drauf.

Dann sagte ich: "So jetzt geht es wieder! Die Kette muss noch gespannt werden" und ging zurück. 

Da fiel mir der biblische Spruch "mit den glühenden Kohlen aufs Haupt" ein. Wie ist sich wohl diese Frau vorgekommen? Na ja, so wie dem Agapitus von Praeneste ist es ihr ja nicht ergangen. Aber angenehm war es bestimmt nicht für sie. Ob die Eltern ihrer Kleinen ein neues Fahrrad kaufen, nur weil ich es angefasst habe? Das Rad ist jetzt bestimmt verseucht ...

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