H & M - ein Modekonzern - weltweit. In der ZEIT erschien ein langer Artikel über Hennes und Mauritz. Wie sie es schaffen, ein T-Shirt für nur 4,95 Euro zu verkaufen und dabei nicht draufzuzahlen.
Ich habe mal die genannten Zahlen zusammengefasst - ich finde es sehr aufschlussreich:
- Materialkosten: Das T-Shirt besteht aus Baumwolle - genau 400 g Baumwolle werden für ein solches T-Shirt benötigt. Die Baumwolle kommt aus den USA. Nicht mehr wie zu Zeiten der Sklaverei von Hand gepflückt - nein, mit einer Maschine. Für 400 Gramm Baumwolle werden 40 Cent bezahlt.
- Die Baumwolle wird nach Bangladesh verschifft. Gelangt in eine Textilfabrik. Die Näherinnen werden dort mit Löhnen bezahlt wie im 19. Jahrhundert in Europa. Etwas über 1 Euro pro Tag. Frage: Kommt daher der 1-Euro-Job für Hartz IV Bezieher, den seinerzeit Berater von Roland Berger und McKinsey vorgeschlagen haben? 250 Hemden müssen die Näherinnen pro Stunde schaffen - zwölf Stunden täglich. Für jedes Hemd zahlt H & M an die Textilfabrik 1,35 Euro.
- Zwischenrechnung: 0,40 + 1,35 € = 1,75 €
- Transport der T-Shirts nach Europa: In einen Container passen 34.000 T-Shirts. Die Reederei gewährt H & M einen Sonderpreis: 2.100 Euro pro Container. Das macht 17 Cent pro T-Shirt.
- Von jedem verkauften T-Shirt fließen 4,16 Euro an H & M. Ziehen wir die bisherigen Kosten für Produktion und Lieferung ab, bleiben 2,26 € pro T-Shirt.
- 6. Was fallen noch für Kosten in den Filialen an? Filialmiete, Transport zu den Filialen, Gehälter für Personal. Da lässt sich H & M nicht in die Karten schauen, schätzen wir mal 2 Euro pro T-Shirt.
- 7. Gewinn pro T-Shirt: knappe 60 Cent! Das ist nicht viel? Ich sehe das anders! Bei 10.000 verkauften T-Shirts sind das 6.000 Euro. Die Textilfabrik in Bangladesh stellt täglich 125.000 T-Shirts her, die Hälfte geht an H & M.
- 8. Täglicher Gewinn mit T-Shirts pro Tag: 37.500 Euro mit T-Shirts - täglich!
So, liebe Käufer von H & M und auch bei anderen Weltkonzernen, jetzt wissen wir, wie die Geld scheffeln. Wir wissen auch, wie wir als VerbraucherInnen diese Konzerne füttern und dazu beitragen, immer noch mehr Geld anzuhäufen. Und wer bezahlt die Zeche? Die ausgebeuteten und minderbezahlten ArbeiterInnen in Bangladesh. Und wer bezahlt noch? Die künftigen Generationen, die uns verfluchen werden, weil wir diese Erde wegen solcher globalen Spielchen zu einer nicht mehr bewohnbaren Kloake verkommen ließen.
Wieso denn das? Nun, diese Massenproduktion erzeugt Dreck und Gifte, der Transport erzeugt Dreck und Gifte, die Massenanpflanzung erzeugt Dreck und Gifte usw.
Und dieses Beispiel zeigt, wie Recht André Gorz hatte ...