Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
Wenn ich mir die Reaktionen auf den Rücktritt Köhlers vom Präsidentenamt ansehe, habe ich den Eindruck, dass viele in ihm eine Art Spielverderber sehen.
Nun ja, er wollte im Spiel "Merkel" nicht mehr mitspielen. Wie andere vor ihm: Friedrich Merz, von Merkel kaltgestellt, so dass er das Handtuch warf.
Oder Roland Koch, der sich aus der Politik zurückziehem will. Oder Günther Oettinger, auch da sorgte Merkel dafür, dass dieser Ministerpräsident ihr nicht gefährlich werden konnte. Sie deichselte es so, dass er EU-Kommissar wurde.
Und jetzt Horst Köhler. Erinnern wir uns:
Angela Merkel war zu Zeiten des Helmut Kohl mal "sein Mädchen". Dann kam es zum Skandal, Kohl wollte die Geldgeber für eine Parteienspende nicht nennen, angeblich habe er sein Ehrenwort gegeben. Und es war "sein Mädchen" Angela Merkel, die den großen Vorsitzenden der CDU einfach demontierte und sein Amt übernahm. Und wenn wir zurückblicken, sie verstand es, etwaige Gegner in der eigenen Partei auszuschalten.
Nur dieses System trifft sie jetzt selbst immer mehr: Immer mehr Rochaden bei der Besetzung von Pöstchen, weil deren Inhaber ausscheiden und eine Lücke hinterlassen. Jetzt wird als Nachfolgerin von Horst Köhler Frau Ursula von der Leyen gehandelt.
Wie lange war von der Leyen eigentlich Arbeitsministerin? Nicht lange. Und die Lücke der Familienministerin? Die wurde von einer Single namens Köhler besetzt, die kaum bekannt war und eigentlich nur durch ihre Heirat mit ihrem neuen Namen Schröder bekannt wurde. Jetzt soll anscheinend Frau von der Leyen Bundespräsidentin werden. Wieso eigentlich?
Sie zieht ja nicht unbedingt Sympathien auf sich, sie polarisiert eher. Erinnern wir uns doch nur an ihre Vorschläge zur Internetzensur, das reichte sogar zu einem Achtungserfolg für die Piratenpartei. Und jetzt hat sie eine Mammutaufgabe übernommen, Hartz IV etc.
Viele Bürgerinnen und Bürger wundern sich ja, wenn einerseits die Zahl der Arbeitslosen sinkt und andererseits die Zahl der Hartz IV Bezieher immer mehr steigt. Sind Hartz IV Bezieher keine Arbeitslosen mehr? Oder gelten sie nicht mehr als Menschen? Dieser Eindruck verstärkt sich immer mehr!
Sollte Frau von der Leyen Bundespräsidentin werden, einen Vorteil hätte es zumindest: Die neuen Hartz IV Gesetze wurden unter Federführung ihres jetzigen Ministeriums formuliert und vom Parlament beschlossen. Als Bundespräsidentin kann sie das gleich mit ihrer Unterschrift zur Geltung bringen.
Wieso muss ein Bundespräsident oder -präsidentin Politiker sein? Überhaupt, die Wahl des Bundespräsidenten erscheint mir antiquiert, vor allem die Einbindung von Wahlmännern und -Frauen. Wieso kann der künftige Präsident nicht direkt vom Volk gewählt werden? Eine solche Wahl wäre transparenter!
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