Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
Immer wieder begegnen mir Frauen, die sich für Esoterik interessieren. Ihr esoterischer "Werdegang" ist stets der gleiche: oft sind diese Frauen um die vierzig und sie stellten fest, dass ihr Leben nicht ausgefüllt ist.
Oft sind sie geschieden, ihr Ex hat sie wegen einer Jüngeren verlassen. Die Kinder sind aus dem Haus. Sie suchen sich eine neue Beschäftigung. Viele haben mir erzählt, dass sie im Fernsehen rumgezappt haben, da blieben sie bei den Astro- und ähnlichen Fernsehsendungen hängen.
Manche wollten natürlich wissen: "Wie geht es weiter?" Also riefen sie an - natürlich zum Spaß. Dann fanden sie sich in der Esoterik-Ecke einer Buchhandlung wieder und schmökerten in den Büchern. Besonders beliebt ist Literatur über Engel.
Ja, und diese Engel sind doch viel eindrucksvoller als die herkömmlichen Vertreter der christlichen Religionen. Vergleicht doch mal einen Pfarrer mit der Gestalt eines Engels. Nun, der katholische Priester ist wenigstens bunt angezogen, aber die Evangelischen in ihrer schwarzen Bekleidung? Schwarz, das ist doch hierzulande die Farbe der Trauer. Und da sollen diese Pfarrer die frohe Botschaft verkünden?
Woher kommt eigentlich diese schwarze Bekleidung des evangelischen Botenpersonals des Gottes der Christen? Aus Tradition: Als Luther aus der katholischen Kirche flog, musste er seine Kutte ausziehen. Aber er hatte einen weltlichen Doktormantel. Den konnten ihm die Katholiken nicht verbieten. Also zog er seinen schwarzen Doktormantel an. Und deshalb kleiden sich die protestantischen Pfarrer hierzulande bei ihren Gottesdiensten meistens schwarz.
Das ist natürlich nicht so attraktiv wie Engel, die kommen in vielen Farben daher. Und für jeden Zweck gibt es einen anderen Engel. Ich kannte mal eine Frau, die stieß auch auf Engel. In einem Esoterikladen. Sie las vieles über Engel. Sie hatte Zeit: Ihr Mann hatte sie verlassen usw.
Und sie machte ihre Erfahrungen mit ihren Engeln. Und das musste sie jemandem erzählen. Da rief sie mich regelmäßig an. Ich bin meistens ein höflicher und geduldiger Mensch und höre zu. Sie hatte einen Nachholbedarf zum Reden ... Und da in ihrer früheren Ehe im Bett nicht mehr viel lief, hatte sie auch einen anderen Bedarf, in Sachen Sex: