Da gibt es nichts zu deuteln: Die CSU hat zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit verloren. Einmal bei den Kommunalwahlen und jüngst bei den Europawahlen! Da wurden gleich drei von acht EU-Abgeordnete arbeitslos! Ja, sogar der bisherige Chef der CSU-Truppe für Europa - Markus Ferber - muss um seinen Zusatzposten bangen.
Aber da gibt es die Angela Niebler aus Oberbayern, die will und wird Ferber ablösen. Und wieder sind es die Frauen, die innerhalb der CSU aufmischen. Das hat sich schon lange angedeutet, jedoch die schwarzen Mannsbilder wollten es nicht wahrhaben. Sie haben stur an ihrer Selbstdemontage gebastelt. Da waren die schwarz lackierten Nerds am Werke, die den Frauen das Wasser in der CSU abgraben wollten.
Jetzt hat es sie selbst getroffen!
Und noch etwas haben Kommunalwahlen und EU-Wahl gezeigt: der Unmut über selbstherrliche Bürokraten von der CSU-Front verärgert immer mehr die Wähler. Da gibt es Landratsämter, die Bescheide erlassen, die mögen zwar unanfechtbar sein. Schlimmer noch: sie sind nicht in die Wirklichkeit umsetzbar! Zwischen den amtlichen Verordnungen und der rauen Wirklichkeit klaffen immer größer werdende Lücken! Das verärgert die betroffenen Bürger immer öfters - mit Grausen und Abscheu wenden sich die Wähler ab!
In diese tief klaffende Wunde haut der frühere CSU-Parteichef Erwin Huber mit seiner Axt. Er hat ja noch einige Rechnungen mit Seehofer offen. Und er beginnt eine verbale Rauferei wie beispielsweise
- "Die Zeit der einsamen Ansagen ist vorbei."
- "Es ist die Feigheit von vielen, die Seehofer so überdominant werden ließ."
- "Wir dürfen uns nicht auf die von Seehofer installierten Kronprinzen beschränken. Die Nachfolgefrage geht uns alle in der Partei an."
So etwas ist natürlich auf Markus Söder gemünzt. Überhaupt die Oberbayern sind sowieso sauer. Grund: Das Heimatministerium wurde in Nürnberg angesiedelt, also in Franken und nicht in Oberbayern. Das gibt naturgemäß Zoff! Die Oberbayern bemerken schon lange, dass sie in ihrer Bedeutung verlieren! Spätestens als der Ingolstädter Seehofer die Ingolstädterin Haderthauer als Chefin in die Staatskanzlei holte, schrillten die oberbayerischen Alarmglocken!
Kurzum, die Rauferei um den Nachfolger Seehofers hat begonnen.
Da bleibt nur zu hoffen, dass etwas Besseres nachkommt.
Seehofer hat ja angekündigt, dass er sich persönlich mehr in der geschrumpften EU-Truppe für die Durchsetzung bayerischer Interessen kümmern wolle.
Viele fassen und fassten das als Drohung auf! Um Himmels willen!
Ja, nicht nur die CSU hat es schwer. Auch die SPD. Udes Nachfolger hatte bei der Inthronisation Schwierigkeiten!
Und beim Seifenkistelrennen in München flog die CSU aus der Bahn. Wenn das kein schlechtes Omen ist!
Deshalb wurde für die nächste EU-Wahl vorgebaut: Da wird Bayern "Gastwähler" einsetzen. So wie einst Deutschland ja auch "Gastarbeiter" arbeiten ließ. Und der Spitzenkandidat wird Hermann Van Rompuy werden. Er wird als Gast-Kandidat auftreten. Und die Gastwähler werden Chinesen sein. Grund: Van Rompuy hat im chinesischen Internet über vier Millionen Fans! Da muss dann die CSU gewinnen!
Nachschlag: Von Versprechern, Seifenkistenrennen und mehr ... |
Veröffentlicht am 07.05.2014 von Bayerischer Rundfunk
Quelle: SPIEGEL ONLINE CSU-Wahldebakel: Huber rechnet mit Seehofer ab