Da gibt es den "Bund für Geistesfreiheit", er hat sich auf seine Fahnen geschrieben: Wie erwischen wir die schwarzen Schafe unter den Doktoranden? Spätestens seit dem Fall - im wörtlichen Sinn des Wortes - des Freihernn von und zu ist ja bundesweit bekannt, dass auch in Deutschland abgeschrieben wird, ja, auch bei der Erstellung einer Doktorarbeit.
Am 27. Juni 2013 veröffentlichte die Abendschau in München einen schier unglaublichen Artikel:
Quelle: Abendschau München Hubert Haderthauer: Doktorarbeit abgeschrieben?: Die Dissertation von Hubert Haderthauer, dem Mann der bayerischen Sozialministerin, ist nur zehn Seiten kurz. Die Universität Würzburg untersucht das Schriftstück jetzt.
Ich schaute zweimal hin, das kann doch nicht sein! Zehn Seiten und dafür den Doktortitel. Rafael - ein Kommentator meines Blogs - brachte es auf den Punkt: Der Haderthauer liebt doch Modellautos - im Maßstab 1:8 und voll funktionsfähig! Da hat sich Hubert H. wohl gedacht: Wenn meine in der Forensik gebauten Autos sich so gut und vor allem teuer verkaufen, dann liefere ich halt eine Dissertation im Modellmaßstab ab - 1:8.
Wenn ein Doktorand im medizinischen Bereich heutzutage 80 Seiten zusammenbringt, dann gilt das als viel! Und 80 Seiten im Maßstab 1:8, das ergibt nach Adam Ries zehn Seiten. Also machte sich Hubert H. auf die Suche nach einem zehn Seiten langen Text. Und er erinnerte sich: Ach ja, er hatte ja einst mit Professor Peter K. einen zehn Seiten langen Artikel verfasst - in der "Zeitschrift für mikroskopisch-anatomische Forschung". Peter K. war da auch als zweiter Autor genannt.
Also wurde dieser Artikel als Dissertation eingereicht, der Name des zweiten Autors wurde weggelassen, aber nicht die originalen Seitenzahlen! Schließlich sollte das ja eine möglichst wirklichkeitsgetreue Modell-Doktorarbeit sein. Im Maßstab 1:8 - also zehn Seiten! Und Peter K. erschien dann als Doktorvater ... Und diese Modell-Doktorarbeit war und ist bis heute voll funktionsfähig!
Der Hubert H. ist heute Leitender Arzt am Landgericht - mit rechtsgültigem Doktortitel - verliehen von der Universität Würzburg! Da sollen diese zehn Seiten sogar auf Plagiate untersucht werden. Dabei ist diese Modell-Doktorarbeit - buchbindermä0ig gesehen - ein edles Handwerksstück - so richtig in edlem braunen Karton gebunden - wie es sich für ein kostbares Modell gehört!
Und was meint Hubert H. zum Plagiatsvorwurf?
Der Donaukurier berichtete: „Es kann ja auch keinen geben. Das alles ist völliger Nonsens“, antwortet Hubert Haderthauer, als er gestern vom DK überhaupt erst von der Untersuchung erfährt. „Das war eine völlig neue Arbeit, da können sie nichts abschreiben.“ Er habe seinerzeit eineinhalb Jahre daran gearbeitet und zum Beispiel die Ratten selbst gezüchtet. „Das ist alles von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mitfinanziert worden.“ Haderthauer zeigte sich gestern angesichts der Untersuchung betont gelassen. Obwohl er nicht mit schneller Aufklärung rechnet: „Das wird sich ziehen.“
Quelle: donaukurier.de Haderthauer muss um Doktortitel bangen: Ingolstadt (DK) Wegen der Modellautoaffäre stand Hubert Haderthauer schon in den Schlagzeilen, nun wartet auf den Ehemann von Sozialministerin Christine Haderthauer der nächste Ärger. Der Leitende Landgerichtsarzt muss um seinen Doktortitel bangen.
Weitere Infos: Causa Haderthauer - Fragen für einen Untersuchungsausschuss: In der Causa Haderthauer tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf. Da verstehe ich die Oppositionsparteien nicht. Wieso stellen sie keinen Antrag auf einen Untersuchungsausschuss? Was bislang so tröpfchenweise über die Medien ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, macht doch neugierig. Oder haben auch die Oppositionsparteien Angst, mit in den forensischen Sumpf bayerischer Bezirkskliniken hineingezogen zu werden?
Wer da etwa meint, diese Fragen müssten im Landtag beantwortet werden, irrt sich - nicht im bayerischen Landtag: Da bestimmt derzeit noch eine Mehrheit von CSU und FDP, was beantwortet wird. Fragen zur Causa Haderthauer gehören nicht dazu!
Quelle: tagblatt.de CSU und FDP verhindern Diskussion im bayerischen Landtag zur Modellwagen-Affäre der Christine Haderthauer: Die sonst so redefreudige Ministerin gibt sich wortkarg, und auch CSU und FDP im Landtag sehen keinen Aufklärungsbedarf. Ein entsprechender Oppositionsantrag im Sozialausschuss wurde von der Regierungsmehrheit abgelehnt.
Derzeit kommt es schon es öftern vor, dass Frau Haderthauer ausgebuht wird - beispielsweise in Allershausen. Da ging es um die dritte Startbahn im Erdinger Moos. In einem Bürgerentscheid waren die Bürger eindeutig gegen eine dritte Startbahn:
Quellen:
- Die Angst der Bayerischen Staatskanzlei vor einem "München 21": Wieso? Soll der Münchener Bahnhof doch verbuddelt werden? Wie in Stuttgart? Nein. das nicht! Aber die Bayerische Staatskanzlei hat Angst bei einem weiteren Großprojekt - der dritten Start- und Landebahn für den Flughafen Franz-Josef-Strauß im Erdinger Moos. Schon jetzt ist der Lärm der Flugzeuge für die Anwohner unerträglich. Und warum eine dritte Bahn? Nur damit der Flughafen vielleicht größer wird als der Frankfurter? Nur deswegen, damit sich der Ministerpräsident auf die Schulter klopfen kann, Bayern habe den größten Flughafen in Deutschland, ja in Europa! Es gibt eine Bürgerinitiative: "AufgeMUCkt". Sprecher dieser Initiative ist Hartmut Binner - wahrlich kein Grüner, also kein "Fortschrittsverweigerer"! Er ist gläubiger Katholik, war 40 Jahre lang bei der Polizei und ist gegen die dritte Startbahn, weil er und viele andere die Schöpfung bewahren wollen.
- Bürgerentscheid: 3. Startbahn für Flughafen München-Erding: Ein Drittel der Stimmen waren ausgezählt: fast 57 Prozent sind gegen diese dritte Startbahn - die Grünen jubilieren, die Schwarzen und Gelben sind sauer. Das Ergebnis gilt wie ein Stadtratsbeschluss, ist demnach für den Flughafen rechtlich bindend! Und es zeigte sich auch, was diese CSU von Demokratie hält: Seehofer und sein Adjutant Wirtschaftsminister Zeil haben vor dem Bürgerentscheid bereits verkündet: "Die 3. Startbahn muß kommen – mit oder ohne Bürgerentscheid."
Deshalb auch die Demonstration in Allershausen gegen Christine Haderthauer. Die CSU versucht trotz des Bürgerentscheids in München (und damit gegen eine demokratische Entscheidung) die dritte Startbahn politisch/gerichtlich durchzuboxen. Derzeit wird in der CSU überlegt, die Münchner Anteile abzukaufen um den Bürgerwillen aushebeln zu können - mit Steuermitteln versteht sich.
Haderthauer Demo Allershausen
Veröffentlicht am 26.06.2013 von BIFahrenzhausen