Die Schlecker-Pleite greift weiter um sich! Die Hälfte der bundesweiten Filialen werden geschlossen oder sind bereits geschlossen. So wollen es die Käufer, die schon warten, dass die Filetstücke des Schleckerkonzerns verschleudert resp. versteigert werden.
Aber in diesen Filialen haben ja Menschen gearbeitet - jeder zweite muss gekündigt werden. Denn eben diese Käufer wollen die Läden ohne Menschen kaufen. Menschen dürfen diese Läden nur betreten, wenn sie Kunden sind, wenn sie etwas kaufen wollen.
Da werden die bisherigen Verkäuferinnen und Kassiererinnen einfach nicht gebraucht! Sie sind nur ein Klotz am Bein, wenn die Läden verkauft werden sollen. Das ist wie bei einer EIgentumswohnung: Wer kauft schon eine Eigentumswohnung, in denen noch Mieter wohnen?
Also wurde eine Transfergesellschaft angepeilt. Damit wäre diese Problem "Wohin mit den überflüssigen Mitarbeierinnen?" mindestens ein Jahr verschoben. Aber so eine Transfergesellschaft kostet Geld. Und es wurden Bürgen gesucht. Unter den Bundesländern.
Ja, das war die Stunde der Fliegenschisspartei! Sie ist ja neoliberal! Ja, sie hat es sogar geschafft, einen Neoliberalen als Bundespräsident zu etablieren! Das war der erste Streich!
Und der zweite folgte sogleich: Neoliberal bedeutet doch, keine öffentlichen Gelder verschwenden! Also keine Transfergesellschaft finanzieren. Auch nicht für so eine Gesellschaft bürgen!
Und auch die Bundeskanzlerin ließ sich überzeugen: "Die Bundesarbetsagentur wird sich um die entlassenen Schlecker-Mitarbeiter kümmern!" Klar, die entlassenen Mitarbeiterinnen erhalten zunächst ein Jahr Arbeitslosengeld und dann? Tja, dann droht die Hartz IV - Armut per Gesetz! Das Leben in "spätrömischer Dekadenz" unter König Hartz dem Vierten!
Ist das nicht hart? Nein - nicht die Bohne! Das neoliberale Motto dieser Fliegenschisspartei ist ja: "Um die Armen kümmern sich Behörden und die Kirchen!" Also, was geht das diese Fliegenschisspartei an?
Es ist ja wirklich erschreckend, wie ein paar Gestalten von der Fliegenschisspartei über das Schicksal von nehr als 11.000 Menschen entscheiden! Einfach so! Ja, die sind aber demokratisch gewählt! Also hat alles seine Ordnung!
Was für eine Ordnung! Jetzt schimpfen die meisten über diese Fliegenschisspartei! Aber keiner von den schimpfenden Politikern kommt auf die Idee, bestehende Koalitionen mit den Resten dieser Fliegenschisspartei aufzukündigen?!
Das wäre doch angebracht! Vor allem die Bundeskanzlerin? Wie oft will sie sich noch von dieser Fliegenschisspartei auf der Nase herumtanzen lassen?Vom Trio Infernale - bestehend aus Brüderle, Rösler und Zeil - dem Weintrinker, dem Arzt und dem bayerischen Wirtschaftsminister von Seehofers Gnaden!
Und der Insolvenzverwalter zittert vor Angst, dass es jetzt Gekündigte gibt, die Kündigungsschutzklagen einreichen. Ja, das ist doch die einzige Möglichkeit für die Entlassenen! Da kann der Insolvenzverwalter flehen so viel er will: Ich hoffe, dass jede Gekündigte klagt!
Das ist doch noch die einzige Möglichkeit, die die Gekündigten haben? Was haben sie denn zu verlieren?
Was in dieser Republik wieder einmal passiert, ist leider nicht nur eine Posse, es ist eine ausgewachsene Tragödie! Und die Opfer sind - wieder einmal - arbeitende Menschen!
Andrea Lindlohr zu Folgen der Schlecker-Insolvenz
Hochgeladen von GrueneFraktionBW am 22.03.2012