Was macht eigentlich ein mehrfacher Milliardär mit seinen Milliarden? Nehmen wir beispielsweise Roman Abramowitsch, ein russischer Milliardär. Was braucht er unbedingt? Ein Schiffchen, aber das muss die größte Yacht sein auf diesem Planeten. Der Emir von Dubai besitzt ein solches Schiffchen, stolze 162 Meter lang.
Also lässt Roman Abramowitsch ein Schiffchen bauen - um 50 Zentimeter länger. Er hat dann die größte Yacht auf diesem Planeten! Und der Emir von Dubai ist auf den zweiten Platz gerutscht. Auf dem dritten Platz fiel der Sultan von Oman zurück - sein Schiffchen ist nur 155 Meter lang - so ein armer Hund.
Ja, und Roman Abramowitsch musste ziemlich klotzen, also wurde einige Kleinigkeiten eingebaut wie
- ein Raketenabwehrsystem - wegen der Piraten
- ein Dreisitzer-U-Boot, damit heimlich Gäste das Schiffchen betreten resp. verlassen können
- Lasereinrichtungen, um neugierige Fotografen zu blenden
- zwei Hubschrauberlandeplätze
Wir sehen, an vieles wurde gedacht. Aber an eines nicht! Was denn? Das Schiffchen ist etwas zu lang geraten.
Da wollte der Milliardär im mondänen Hafen von Antibes an der Cote d'Azur anlegen - aber das ging nicht, sein Schiffchen ist zu einfach lang. Also dümpelte sein Schiffchen auf dem Meer.
Quelle: Die Presse Abramowitsch darf nicht ankern: Jacht ist zu groß
Auch ein Abramowitsch wird einmal seine Letzte Reise antreten - was wird er der Nachwelt hinterlassen? Werden sich in hundert Jahren noch Menschen an ihn erinnern? Wohl kaum. An wen erinnern sich Menschen an andere Menschen, die vor hundert Jahren oder mehr von ihnen gegangen sind? An Künstler, an Schriftsteller, an Philosophen, an Wissenschaftler!
Aber an einen Milliardär? Wohl kaum! Ist das nicht traurig für einen Milliardär? Da hat er Geld wie Heu zusammengerafft - und was bleibt? Nichts! Nicht einmal sein Schiffchen wird in hundert Jahren noch vor Antibes dümpeln.
Da hilft alles Klotzen nichts! Genau genommen sind diese Superreichen ganz arme Schweine - sie raffen Geld und Gold zusammen, fühlen sich wie sonst jemand - aber sie hinterlassen nichts Bleibendes für diese Menschheit. Nur die Gewissheit, dass sie viele arme Menschen noch ärmer machten - also millionenfach Unheil auf Unheil angehäuft haben. Also, wenn etwas bleibt, zumindest ein bitterer Nachgeschmack.
Aber auch woanders wurde geklotzt - bem neuen Flugzeug für die Bundeskanzlerin - ein extra umgebauter Airbus A340. Der Umbau hat runde 200 Millionen Euronen gekostet. Und da wurde wirklich geklotzt. Dieses Flugzeug hat ein Raketenabwehrsystem - das scheint derzeit in Mode zu sein.
Aber auch dieses Flugzeug ist etwas zu groß geraten - es kann nicht auf allen Flughäfen landen. Das kommt uns doch auch bekannt vor! Und kleinere Pannen hat es auch schon gegeben - in Frankreich ist ein Reifen geplatzt! Da hat Frau Kanzlerin gleich ihren Verteidigungsminister angerufen - ziemlich empört.
Irgendwie finde ich es peinlich, da gibt es so viele schlaue Leutchen, die mit der Beschaffung und dem Umbau des Kanzlerfliegers betraut wurden - aber dass der Vogel nicht überall landen kann, daran hat wohl niemand gedacht. Das muss doch die Wählerinnen und Wähler nachdenklich stimmen: Solche Schlafmützen sollen wir wählen? Wenn die es nicht einmal schnallen, einen passenden Flieger zu basteln?
Da denken doch die meisten: Zu solchen Dummbacken habe ich doch kein Vertrauen. Und dann ist es klar, wieso das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe immer öfters am Meckern ist über die verkorksten Gesetze. Wie wäre es, wenn die Legislative mehr mit vernünftigen Gesetzen als mit Fliegern klotzte.
Quelle: WELT ONLINE Warum Merkel auf eine DDR-Maschine angewiesen ist