Da fehlt ein "s"! Wo? Bei Apotheker! Nein, ich meine nicht den Apotheker, der Pillen verkauft, sondern Léo Apotheker. Er war Chef von Hewlett Packard (HP) und wurde gefeuert. Gerade vor knapp neun Monaten eingestellt!
Ja, und was ist daran interessant? Nun ja, vorher wurde er bei SAP gefeuert. Ja, war HP bescheuert, dass sie ihn genommen haben? Was hat er denn bei HP angestellt? Eigentlich nicht viel! Auf jeden Fall sind die HP-Aktien jetzt nur noch die Hälfte wert! Und er wollte die gesamte PC-Sparte verkaufen!
Klar! Er kam damit nicht klar, also weg mit den PCs. Aber was ist an diesem Apotheker interessant? Was er bei seinem Abgang bei HP noch an Geld nachgeworfen bekommt! Ich habe das mal zusammengerechnet, dabei nehme ich an, dass er als Führungskraft mindestens 200 Stunden im Monat gearbeitet hat:
- Er erhält von HP eine Abfindung von 7,2 Millionen US-Dollar.
- Dazu kommt eine Jahresprämie von 2,4 Millionen US-Dollar.
Das macht zusammen 9,6 Millionen US-Dollar - wohlgemekrt für knappe neun Monate! Also für 1.800 Stunden. Jetzt wollen wir seinen Stundenlohn ausrechnen:
9.600.000 geteilt durch 1.800, das macht 5.333 US-Dollar pro Stunde! Also hat dieser Apotheker in knapp neun Monaten pro Stunde über 5.000 US-Dollar verdient! Und was hat er dafür geleistet, er hat dafür gesorgt, dass die Aktien von HP jetzt nur die Hälfte wert sind! Ist das nicht eine tolle Leistung?
Bei dieser Rechnung habe ich noch etwas vergessen:
- Apotheker stehen noch HP-Aktien im Wert von 3,5 Millionen US-Dollar zu.
- HP bezahlt ihm den kompletten Umzug von den USA zurück nach Europa.
- HP hat sich verpflichtet, dass sie Léo Apotheker bis zu 300.000 US-Dollar zahlt, wenn er sein Haus in Kalifornien mit Verlust losschlagen muss - der Arme!
Seine Nachfolgerin bei HP steht ja auch schon fest - eine Frau: Meg Whitman. Sie arbeitete vorher bei eBay. Sie arbeitet jetzt für einen symbolischen US-Dollar als Jahresgehalt - aber im Gegenzug erhält sie viele Optionen auf HP-Aktien. Whitman braucht eigentlich überhaupt nicht mehr zu arbeten, sie verlässt eBay als Milliardärin!
Aber damit sie nicht am Hungertuch nagen muss, erhält sie im ersten Jahr eine Option, dass sie für bis zu 1,9 Millionen US-Dollar HP-Aktien kaufen kann. Und im nächsten Jahr einen Bonus auf bis zu 6 Millionen US-Dollar - wenn das Geschäft besser läuft.
Was schließe ich persönlich daraus, wenn ich solche Horrorgeschichten lese?
- Ich bin froh, dass ich noch nie bei eBay etwas ersteigert und auch noch nie versteigert habe! Wie kann jemand innerhalb von wenigen Jahren als eBay-Chefin Milliardärin werden? Da ist doch einiges oberfaul! Wenn ich etwas kaufen oder verkaufen will, dann bevorzuge ich lieber den regionalen resp. lokalen Handel. Da gibt es solche Auswüchse nicht!
- Zu HP habe ich kein Vertrauen mehr als Firma. Grund: Wer so mit Geld um sich wirft, muss dieses aus dem Fenster geworfene Geld ja wieder reinholen, also beim Verkauf der Produkte. Das bedeutet für mich, dass HP-Produkte überteuert sein müssen, sonst könnte sich HP ein solches Finanzgebaren nicht leisten. Also werde ich künftig keine HP-Produkte mehr kaufen.