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30. Oktober 2009 5 30 /10 /Oktober /2009 23:10
Mitwirkende:

Carda, Oberbürgermeisterin von Ansbach, hat in diesem Lehrstück nichts zu sagen, aber sie ist nach Rudolfs Meinung schuld
Heinrich: Klinikvorstand auf Zeit, er darf nur noch bis 31.12.2009 spielen
Kurt: spielt den Stellvertreter des Landrates und gehört einer aussterbenden Spezies an, der SPD. Manche wollen die SPD bereits auf die Rote Liste setzen.
Patrick: Bürgermeister von Feuchtwangen, dessen Krankenhaus eliminert werden soll
Rudolf: amtierender Landrat, der für seine kommunalen Verdienste einen Ehrensold bekommen hatte
Patienten: Statisten
Personal: Statisten

Ein Raum, steril, viele Klappstühle, zögernd kommen Krankenhausmitarbeiter und setzen sich. Ungewissheit steht in ihren Gesichtern geschrieben, einigen ahnt nichts Gutes, sie sollen recht behalten.
Heinrich stiefelt in den Saal, er macht es kurz.

Heinrich: "Es gibt einen Beschluss, das Feuchtwanger Krankenhaus wird zum Jahresende geschlossen. Deshalb nehmen wir ab 15.12.2009 keine Patienten mehr auf!"

Entsetzen breitet sich auf den Gesichtern der Mitarbeiter aus, sie sind geschockt, später empört.

Heinrich verlässt fluchartig den Raum.

Eine Frau ruft den Patrick an: "Stimmt es, dass das Feuchtwanger Krankenhaus am 31.12.2009 geschlossen wird?" 

Ein Mann ruft den Kurt an: "Stimmt es, dass es einen Beschluss gibt, das Feuchtwanger Krankenhaus zu schließen?"

Die Antworten werden an die Anwesenden weitergegeben:

Frau: "Der Patrick weiß von nichts, er ist sauer, er will gleich den Rudolf anrufen!"

Mann: "Der Kurt weiß auch von nichts, einen Beschluss gibt es nicht, er meint, das sei ein Skandal!"

Die Mitarbeiter diskutieren miteinander, dann verlassen alle den Raum, langsam wird es finster.

Auf der Bühne sind zwei Büros zu sehen, links sitzt Patrick, rechts sitzt Rudolf. Vor sich eine Kindertröte. Patrick wählt die Nummer von Rudolf, der blickt auf sein Telefon, brummig:

Rudolf: "Ach der Unruhestifter von Feuchtwangen. Eigentlich habe ich keine Lust!" Er nimmt ab.
Patrick: "Weißt Du, was der Heinrich sich geleistet hat?"
Rudolf: "Was wird der sich schon leisten? Der geht doch in zwei Monaten in Rente."
Patrick: "Der will ab 15. Dezember keine Patienten mehr in Feuchtwangen aufnehmen. Da soll es einen Beschluss geben, dass unser Krankenhaus zugemacht wird."
Rudolf: "Also, so direkt gibt es keinen Beschluss."
Patrick: "Und wieso sagt der Heinrich dann so etwas?"
Rudolf: "Ach weißt Du, der Heinrich ist halt schon etwas alt. Und Du weißt doch, dass er stur ist. Und dass ihr Feuchtwanger ihn mal auf der Demo ausgepfiffen habt, das hat er euch nicht vergessen!"
Patrick: "Das ist mir egal! Es ist ein Skandal! Schmeiß ihn endlich raus!"
Rudolf: "Das ist schwierig!"
Patrick: "Und der Kurt weiß auch nichts!"
Rudolf: "Der weiß nie etwas! Der ist mein Stellvertreter, von mir erfährt der nichts! Es reicht schon, dass er an meinem Schreibtisch sitzen darf, wenn ich in Urlaub oder auf Kur bin."
Patrick: "Schickst Du jetzt den Heinrich sofort in den Ruhestand?"
Rudolf: "Das ist schwierig."
Patrick: "Aber er hat an allen Gremien vorbei etwas verkündet, was nicht beschlossen wurde. Der muss endlich weg!"
Rudolf: "Das ist schwierig!"
Patrick: "Und was soll aus dem Krankenhaus werden? Was ist überhaupt mit Anthromed?"
Rudolf: "Das ist schwierig."
Patrick: "Und warum habt ihr nicht mit der Diakonie verhandelt. Die wollten doch alle drei Krankenhäuser übernehmen."
Rudolf: "Ja, das ist ja das Schwierige daran! Aber das verstehst Du nicht, Du bist nicht von hier!"
Patrick: "Und wie soll es im Januar weitergehen? Wenn der Heinrich endlich verschwunden ist?"
Rudolf: "Das wird schwierig! Aber schuld ist die böse Carda, die wollte unseren Kandidaten nicht auswählen!"
Patrick: "Machst Du jetzt nichts?"
Rudolf: "Nein, ich mache jetzt kein Trara!"
Sprachs, und steckte seine Kindertröte in die Schublade.

Der Vorhand fällt ...

Disclaimer: Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und überhaupt nicht beabsichtigt.
(C) Copyright 2004-2009 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
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Kommentare

F
<br /> ^^<br /> <br /> <br />
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F
<br /> stimmt.<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Liebe Flora, das ist ja auch ein Anzeichen dafür, dass einige Menschen aufwachen und sich nicht mehr von Sprechblasen einlullen lassen. Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
F
<br /> bestimmt eher letzteres !<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Liebe Flora, das ist gut möglich! Er war ja schon mal auf Kur, kurz nachdem er auf einer Demo von über 3.000 Demonstranten ausgebuht worden war. Und das in einer Stadt, die bisher als schwarz galt.<br /> So ändern sich halt die Zeiten! Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />
F
<br /> na sowas !<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Liebe Flora,<br /> <br /> heute erschien ein Foto vom Landrat mit seinem Klinikleiter in der Lokalzeitung. Entweder der Landrat war falsch belichtet oder er hatte einen hohen Blutdruck, jedenfalls war sein Gesicht sehr<br /> rot.<br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat <br /> <br /> <br />
F
<br /> hab ich es mir doch gedacht werte Wölfin ! ^^<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Liebe Flora, und es geht noch weiter: Jetzt kam es raus, als der Heinrich den Aufnahmestopp verkündete, saß der Landrat daneben und sagte kein Wort ... Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />

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  • : Blog von Kiat Gorina
  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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