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20. Dezember 2013 5 20 /12 /Dezember /2013 19:22

 

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http://2.bp.blogspot.com/-uUfMiEzlxoE/UrSAGFU6UII/AAAAAAAAAuM/G3n6_UjNfCw/s1600/_b%C3%A4renmarke.jpgWer kennt sie nicht, die Bärenfamilie mit Vater, Mutter und drei Kindern, die für die Kondensmilch Bären-Marke werben. Der Werbeslogan "Nichts geht über Bärenmarke - Bärenmarke zum Kaffee" hat sich ja zu einem Werbedauerbrenner entwickelt! Und die Älteren unter uns erinnern sich an die etwa 4,5 cm großen Plastikbären, die jeder Kunde erhielt, der gleich einen Doppelpack von Kondensmilch kaufte. Da steckte in der Einschweißfolie so ein Bärchen mit gelber Nase. 

http://3.bp.blogspot.com/-3D2An2WZEk0/UrSAcXk8s7I/AAAAAAAAAuU/JJBloMe-tzU/s1600/_b%C3%A4rchen.JPG

In der rechten Hand steckte entweder ein Malerpinsel oder ein Fähnchen. Und dann gab es noch Bärchen mit einem Wanderstab in der Hand und einem Rucksack auf dem Rücken. Bei dieser dritten Variante wurde ein Kunststoff verwendet, der oft zerbröselte ...

Wieso erzähle ich das alles? Wer mein Buch gelesen hat, erinnert sich vielleicht an folgende Stelle  (Seite 95f):  Fürsorglich brachte Gorin sie wieder nach draußen, da fiel ihm noch etwas ein. Er ließ Kiat an der Tür stehen und rannte in sein Quartier. Atemlos tauchte er wieder auf und drückte ihr etwas in die Hand. Ein kleines braunes Plastikbärchen mit gelber Nase. Das hatte er im Westladen bekommen, als er eine ganze Palette West-Dosenmilch für das Offizierskasino organisiert hatte.

Kiat sah erst das Bärchen, dann Gorin fragend an. Er lächelte ihr aufmunternd zu und sie verstaute es vorsichtig in einem kleinen Amulettbeutel, den sie an einer Lederschnur um den Hals trug. Dieses Bärchen trug sie immer und überall bei sich. Heute steht es im Regal in Kiats kleinem Haus in Süddeutschland.

Ja, und wenn ich mir dieses Bärchen anschaue, dann ist es ein Bärenmarke-Bärchen! Wie kam das in eine russische Kaserne in der Nähe der Grenze zwischen China und Mongolei? Die Offiziere wurden bei Laune gehalten - mit Waren aus dem kapitalistischen Westen. Denn der Dienst in der Einsamkeit der Steppe war nicht jedermanns Sache. Dass diese Milch aus dem Westen kam, störte die Offiziere nicht - im Gegenteil der Kaffee wurde dann besonders feierlich geschlürft.

Und Major Gorin wollte mir kleinen Knopf etwas schenken und besann sich auf das Bärenmarke-Bärchen. Ich wunderte mich sowieso über die Langnasen, die Milch aus kleinen Blechdosen tranken. Ich als Nomadenkind musste Pferde- oder Kamelstuten melken, um an Milch zu kommen. Erst später erfuhr ich, was es mit dieser Dosenmilch auf sich hatte.

An einer anderen Stelle taucht wieder das Bärchen in meinem Buch auf (Seite 225f); da begriff ich,

... dass die ganze Welt sich stets und ständig veränderte und alles, was ihr so viel bedeutet hatte, nicht mehr existierte. Es war nur eine Erinnerung an ein fernes Paradies, für immer verloren. Dass das Leben in der Steppe für sie alles andere als paradiesisch gewesen war, spielte keine Rolle mehr.

... und Kiat wusste, dass sie nie mehr in die Steppe zurückkehren werde. So nahm sie ihr Amulett ab, das sie stets um den Hals getragen hatte und vergrub es am Fuß der Berge. Nur ihr kleines braunes Plastikbärchen mit der gelben Nase nahm sie heraus und steckte es in die Hosentasche. Das Bärchen gehörte zu einem anderen Leben.

Dieses Bärchen hatte und hat für mich immer noch eine große Bedeutung. Als mein deutscher Vater mich in der Sowjetunion suchen ließ - er hatte mit dem Geheimdienst einen "Deal" gemacht, war ich Soldat bei der sowjetischen Roten Armee. Ich sollte in der Lubjanka "umprogrammiert" werden, um in Westdeutschland die Rolle eines deutschen Mädchens zu übernehmen. Es war unter ominösen Umständen zu Tode gekommen, so dass es keinen amtlichen Totenschein gab. Da sollte ich die Rolle dieses Mädchens übernehmen. Es war nicht vorgesehen, dass ich lange in Westdeutschland leben werde. Ich war sozusagen ein "wandelnder Totenschein" ...

Als ich verhaftet wurde und in der Lubjanka gelandet war, wurde mir alles weggenommen, die Uniform, vorher wurden mir die Abzeichen heruntergerissen und dann begann die "Umprogrammierung", die Monate dauerte. Da wurde ich entlassen und mit wechselnden Bewacherinnen in die DDR gebracht. 

Auf Seite 248f erzähle ich von meiner Entlassung aus der Lubjanka:

Vorher erhielt sie zivile Kleidung, die sie anziehen musste und einen dunklen unförmigen Wintermantel. Dazu bekam sie einen kleinen schäbigen Pappkoffer in die Hand gedrückt. Vermutlich enthielt er Unterwäsche oder so etwas. Und - ganz seltsam - erhielt sie auch ihr braunes Bärchen mit der gelben Nase wieder zurück ...

... Auf dem Weg zum Bahnsteig sah sie sich plötzlich Major Gorin gegenüber, nur, dass der jetzt KGB-General war ... Gorin war sichtlich erschüttert, als er bemerkte, wie sich Kiat verändert hatte.

"Das habe ich nicht gewusst. Es tut mir leid. Bitte, sei mir nicht böse."

Kiat lächelte ihm nur trübe zu. Sie war geschockt. ... Den Begriff "Gehirnwäsche" kannte sie nicht, obwohl sie selbst einer zum Opfer gefallen war.

Die Schamanin die keine sein wollte - PROLOG
Hochgeladen am 14.06.2011 von KiatGorina1

 

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Kommentare

K
<br /> Da habt ihr beide eine richtige "Weihnachtsgeschichte" erfunden, am Anfang gruselig, am Ende ein Happy End :-))<br />
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K
<br /> <br /> Vielen Dank für dein Lob!<br /> <br /> <br /> <br />
S
<br /> Bevor Obama wahnsinnig wird, schreit er: "Lieber in ein FEMA-Camp!" Der Vogon-Kommadant erfültt ihm seinen Wunsch und schießt in in einer durchsichtigen Not-Raumkapsel zur Erde, er schlägt in<br /> einem FEMA-Camp auf und wird ohnmächtig. Er wird zu den anderen Leichen in die Särge gesteckt, immer fünf Leichen. Obama kommt ganz oben drauf. In seiner durchsichtigen Kapsel.<br />
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K
<br /> <br /> Viele tausend Jahre später graben Archäologen das Gebiet der früheren USA um. Sie stoßen auf Millionen von Massengräbern - alles Plastiksärge, in denen bis zu fünf Leichen stecken. Wie die<br /> Historiker herausfanden, wurde ein chinesischer Recyclingkunststoff verwendet, der derart giftiges Material absonderte, dass die Fäulnisbakterien das Weite suchten. Alle Leichen waren gut<br /> erhalten, nur mumifiziert. So wie der Ötzi. <br /> <br /> <br /> Zunächt standen die Historiker vor einem Rätsel. Dann fanden sie eine durchsichtige Rettungskapsel der Vogonen, da die Masse der Leichen unterernährt war, die Leiche im Rettungssack dagegen<br /> wohlgenährt, schlussfolgerten sie, dass das der Anführer gewesen sein muss.<br /> <br /> <br /> Sie kamen zu dem Schluss, dass die damaligen Menschen Menschenmassen ihrem Reichtums- und Geldgott opftern - viele Millionen. Und als trotzdem das Geldsystem zusammenbrach, opfterten sie zum<br /> Schluss ihren Anführer.<br /> <br /> <br /> Dann entdeckte eine Junghistorikerin: "Stellt euch vor, ich habe eine Bulle gefunden, darin steht, dass diese Menschen sehr dumm gewesen sein mussten!" "Wie kommst du darauf?" wollten die<br /> Althistoriker wissen. Sie: "Sie kannten noch kein bedingungsloses Grundeinkommen!" Das schmetterte sie mit dem Brustton der Überzeugung hinaus.<br /> <br /> <br /> Alle Historiker nickten zustimmend: Ja, diese Menschen müssen besonders dumm gewesen sein!<br /> <br /> <br /> <br />
S
<br /> Die Superreichen kriegen das raus, sie sind furchtbar wütend auf Russland und fordern einen Krieg! Obama unterschreibt viele Notstandsgesetze und ruft den Krieg gegen Russland aus. Die US-Army<br /> probt den Aufstand. Weil die Kassen leer sind und kein Benzin für die Flugzeuge mehr da ist. Nur noch die Tanks der Airforce I sind gefüllt.<br /> <br /> <br /> Mit dem letzten Benzin im Tank fliegt Obama zur deutschen Kanzlerin und beantragt Asyl. Die Kanzlerin aber ist sauer, weil Obama ihr Handy abhören ließ ;-) Obama hat kein Benzin mehr und versucht<br /> als Hitchhiker zurück in die USA. Er ward nicht mehr gesehen ...<br />
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K
<br /> <br /> In seinem Notgepäck hat Obama den Reiseführer PER ANHALTER DURCHS WELTALL. Er versucht ein Alien-Raumschiff zu entern. Das schafft er auch, aber er hat Pech und landet auf einem Schiff der<br /> Vogonen. Er wird als blinder Passagier erwischt und muss seitdem dem Kommandanten zuhören wenn er seine Gedichte vorliest. Wahnsinn droht ...<br /> <br /> <br /> <br />
S
<br /> Die lassen gleich unbemannte Drohnen bauen, die sie in Plastikbärchen stecken. Die Russen denken da kommt die bestellte Packung Dosenmilch von Amazon frei Kaserne geflogen. Dann macht es einen<br /> große Bumm <br />
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K
<br /> <br /> Und Putin rächt sich: Er lässt in den USA Lebensmittelkreditkarten verteilen, die sind so programmiert, dass sie immer gedeckt sind. Abgebucht wird von den Konten der Superreichen wie Rockefeller<br /> und anderen <br /> <br /> <br /> <br />
F
<br /> Eine tolle Geschichte! Das wäre doch etwas für die Firma Bärenmarke. Ein weitgereistes Bärenmarke-Bärchen! Das wäre eine Werbeaktion: Der kapitalisitische Westen untergräbt mit Plastikbärchen die<br /> Rote Armee!<br />
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K
<br /> <br /> Das wäre auch etwas für die US-amerikanischen Denkfabriken: Wie kann die Moral der russischen Roten Armee untergraben werden? Mit Bärchen von Bärenmarke  Ich bin sicher, CSIS - dort "arbeitet" auch Guttenberg - denkt bereits darüber nach!<br /> <br /> <br /> <br />

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  • : Blog von Kiat Gorina
  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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