18. November 2008
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Adolf Merckle hat sich verspekuliert. Wer ist Adolf Merckle? Im März wurde er von Forbes als viertreichster Deutscher genannt, sein Vermögen war auf über 12 Milliarden EUR geschätzt worden. Jetzt soll er über 1 Milliarde EUR verspekuliert haben. Wegen der VW-Aktie, er hat angeblich auf Fallen gesetzt, die Aktie jedoch explodierte in unerwartete Höhen. Jetzt ist er "nur" noch fünfreichster Deutscher.
Was solls, wird mancher fragen. Ist ja sein Privatvergnügen! Nein, das ist ist es meiner bescheidenen Ansicht nicht! Die geistigen Väter des Grundgesetztes haben im Artikel 14 (2) festgelegt: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Dem stimme ich voll zu. Wenn ich mir jetzt ansehe, was diese Fehlspekulation alles an Auswirkungen nach sich ziehen kann:
Dieser Verlust von 1 Milliarde beschränkt sich eben nicht nur auf Merckles Privatvermögen, nein, die Liquidität der Merckle-Firmen ist bedroht, schreibt die FAZ. Und das bedeutet ja meistens Abbau von Arbeitsplätzen.
Nehmen wir den Generika-Hersteller Ratiopharm; 1974 hat Merckle ihn gegründet, er war einer der ersten Pharmaproduzenten, die Medikamente produzierten, bei denen der Gebrauchsmusterschutz abgelaufen ist, eben Generica. Ratiopharmprodukte hatten bald einen guten Ruf, jetzt steht Ratiopharm zum Verkauf, um die Löcher im Geflecht der Merckle-Tochterfirmen zu stopfen.
Das Handelsblatt meldet, dass die Merckle-Gruppe mehr als 16 Milliarden EUR Finanzschulden hat. Bei der Merckle-Gruppe sind ca. 100.000 Menschen beschäftigt. Günter Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, versprach öffentlich: "Die Arbeitnehmer dürfen nicht die Dummen sein bei einem Verschulden der Geschäftsleitung."
Richtig! Aber was kann der Ministerpräsident machen? Hat er irgendeine Handhabe, wenn ein Milliardär mit seiner Zockerei seine Firmen verzockt und damit Arbeitsplätze gefährdet?
Ich persönlich verstehe Menschen wie Adolf Merckle nicht: da ist er mehrfacher Milliardär, wieso muss er dann zocken? Sieht er denn nicht die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber? Oder ist seine Gier, noch reicher zu werden, so groß, dass er alle Vorsicht außer Acht lässt?
Im Artikel 14 des Grundgesetzes steht noch anderes: "Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig." Ich denke, darüber sollte auch einmal nachgedacht werden. Wenn ein Unternehmer sich als wilder Zocker entpuppt, dann soll er das machen, aber bitteschön, nur mit seinem Privatvermögen. Sobald er jedoch mit seiner Zockerei Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet, dann ... ja, was dann? Zählt die Erhaltung von Arbeitsplätzen zum Wohle der Allgemeinheit?
Im Fall Ratiopharm stehen ja schon zwei Käufer auf der Matte: Sanofi-Aventis (Frankreich) und Teva (Israel). Sollte Ratiopharm wirklich verkauft werden, dann gibt es wieder einen deutschen Pharmahersteller weniger. Und wer glaubt, dass die Arbeitsplätze in Ulm dann erhalten bleiben, der irrt sich wohl.
Was solls, wird mancher fragen. Ist ja sein Privatvergnügen! Nein, das ist ist es meiner bescheidenen Ansicht nicht! Die geistigen Väter des Grundgesetztes haben im Artikel 14 (2) festgelegt: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Dem stimme ich voll zu. Wenn ich mir jetzt ansehe, was diese Fehlspekulation alles an Auswirkungen nach sich ziehen kann:
Dieser Verlust von 1 Milliarde beschränkt sich eben nicht nur auf Merckles Privatvermögen, nein, die Liquidität der Merckle-Firmen ist bedroht, schreibt die FAZ. Und das bedeutet ja meistens Abbau von Arbeitsplätzen.
Nehmen wir den Generika-Hersteller Ratiopharm; 1974 hat Merckle ihn gegründet, er war einer der ersten Pharmaproduzenten, die Medikamente produzierten, bei denen der Gebrauchsmusterschutz abgelaufen ist, eben Generica. Ratiopharmprodukte hatten bald einen guten Ruf, jetzt steht Ratiopharm zum Verkauf, um die Löcher im Geflecht der Merckle-Tochterfirmen zu stopfen.
Das Handelsblatt meldet, dass die Merckle-Gruppe mehr als 16 Milliarden EUR Finanzschulden hat. Bei der Merckle-Gruppe sind ca. 100.000 Menschen beschäftigt. Günter Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, versprach öffentlich: "Die Arbeitnehmer dürfen nicht die Dummen sein bei einem Verschulden der Geschäftsleitung."
Richtig! Aber was kann der Ministerpräsident machen? Hat er irgendeine Handhabe, wenn ein Milliardär mit seiner Zockerei seine Firmen verzockt und damit Arbeitsplätze gefährdet?
Ich persönlich verstehe Menschen wie Adolf Merckle nicht: da ist er mehrfacher Milliardär, wieso muss er dann zocken? Sieht er denn nicht die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber? Oder ist seine Gier, noch reicher zu werden, so groß, dass er alle Vorsicht außer Acht lässt?
Im Artikel 14 des Grundgesetzes steht noch anderes: "Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig." Ich denke, darüber sollte auch einmal nachgedacht werden. Wenn ein Unternehmer sich als wilder Zocker entpuppt, dann soll er das machen, aber bitteschön, nur mit seinem Privatvermögen. Sobald er jedoch mit seiner Zockerei Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet, dann ... ja, was dann? Zählt die Erhaltung von Arbeitsplätzen zum Wohle der Allgemeinheit?
Im Fall Ratiopharm stehen ja schon zwei Käufer auf der Matte: Sanofi-Aventis (Frankreich) und Teva (Israel). Sollte Ratiopharm wirklich verkauft werden, dann gibt es wieder einen deutschen Pharmahersteller weniger. Und wer glaubt, dass die Arbeitsplätze in Ulm dann erhalten bleiben, der irrt sich wohl.
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