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19. August 2010 4 19 /08 /August /2010 23:52

Wer mein Buch gelesen hat, weiß ja, dass ich gut schieße. Manche sind dann pikiert oder gar schockiert darüber.

Nun, ohne Übung im Schießen hätte ich in der Wildnis nicht überlebt. Und meine Schießkenntnisse waren ja auch mit ein Grund, dass ich in der Roten Armee zur Scharfschützin ausgebildet wurde. Für mich ist das Schießen ein Sport.

Derzeit ist ja die Zeit der Kirchweihen, da gibt es meist eine Schießbude. Da ziehen mein Bär und ich meist eine kleine Schau ab. Mein Bär will mich zum Schießen überreden: "Ach, schieß doch auch einmal!"

"Geht nicht, ich habe meine Brille nicht dabei!" Und nach einigem Hin und Her lasse ich mich zum Schießen überreden. Meistens grinst die Budenfrau, offensichtlich erwartet sie lauter Fahrkarten von mir. Wenn ich aber das Gewehr in die Hand nehme, spanne, anlege und ziele, da erkennen die meisten, dass ich vom Schießen etwas verstehe. In aller Ruhe hole ich einen Stern nach dem andern herunter.

Bei der letzten Kirchweih sprach mich ein älterer Mann an: "Na, wollen wir beide ein Wettschießen machen?"

"Ja, warum nicht?"

Er war in Begleitung eines jüngeren Mannes, der sich einmischte: "Aber Papa, das geht doch nicht. Die war doch ..." und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ich trompetete laut: "Hat ihr Sohn Ihnen verraten, dass ich Scharfschützin in der Roten Armee war?" Der Kopf des Sohnes glühte.

"Stimmt das wirklich?" fragte er mich, total interessiert. "Ja, das stimmt! Das steht auch in meinem Buch!"

"Das wird ja immer interessanter. Komm, setzen wir uns. Ich gebe dir auch eine Maß aus."

"Ich bin aber nicht allein", und wies auf meine Wolfsmischung und meinen Bären. "Und Bier trinke ich nicht, ich bin zuckerkrank." Wir suchten einen freien Tisch und klemmten uns dahinter. Dann begann er eine Fachsimpelei, ich erzählte von meinen Erfahrungen mit der AK 47 und dem Scharfschützgewehr Dragunow. Er war hoch interessiert, wir waren so richtig am fachsimpeln. Seinem Sohn war es gar nicht recht, dass sein Vater so begeistert mit mir redete. Im Nu war eine Stunde vergangen. Dann wollte er noch wissen, wo es mein Buch zu kaufen gibt.

"In jedem Buchladen. Nur in Windsbach nicht, da hat es der Dekan verboten."

"Ach der! Den kann ich sowieso nicht leiden!"

"Und bei mir zu Hause auf meinem Hof."

"Wo wohnst du denn?" Ich sagte es ihm, da meinte er zu seinem Sohn: "Morgen nach der Arbeit fährst du bei ihr vorbei und bringst mir ihr Buch mit." Und so geschah es.

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15. August 2010 7 15 /08 /August /2010 23:17

Unlängst waren wir eingeladen. Von einem Pärchen. Sie haben keine Kinder. Ihr Mann zeigte uns dann so Geräte, von denen er meinte, dass er sie im Ernstfall braucht.

Er zeigte mir ganz stolz seinen Solarkocher, ein großes Gestell, da lässt sich ein Spiegel auseinanderfalten. Damit werden die Sonnenstrahlen gebündelt und im Brennpunkt wird ein Kochtopf gestellt. Was ich davon halte?

Ich murmelte: "Ein schönes Spielzeug!"

"Aber damit können wir kochen, wenn der Strom ausgefallen ist!"

"Und was machst du, wenn keine Sonne scheint?"

"Also, ich habe in deinem Buch gelesen, dass du bei der Roten Armee zur Einzelkämpferin ausgebildet wurdest. Da wärst du doch froh gewesen, so etwas gehabt zu haben."

"Nein, bestimmt nicht. Das hätte ich doch alles mitschleppen müssen. Und das spiegelnde Zeug, damit wäre ich sofort aufgefallen und der Feind hätte mich sehr leicht entdeckt."

"Wieso? Welcher Feind?"

"Also, wenn alles zusammenbricht, dann kämpft jeder gegen jeden. Und was lernen wir daraus? Erstens, ja nicht auffallen und zweitens, zu lernen sich zu verteidigen."

Seine Frau griff ein: "Meinst du wirklich? Werden da unsere Nachbarn uns bekämpfen? Wir verstehen uns doch sehr gut mit ihnen!"

"Wenn wirklich so etwas wie eine Apokalypse eintritt, dann haben wir Extremsituationen, da gelten die bisherigen ethischen Verhaltensmuster nicht mehr. Da heißt es nur noch: Jeder ist sich selbst der Nächste!"

"In deinem Buch schreibst du, wenn junge Rekruten in der Wildnis ausgesetzt wurden, da hattest du keine Schwierigkeiten. Wieso eigentlich?"

"Na ja, für mich war das nichts Besonderes, mich irgendwie durchzuschlagen."

"Was würdest du vorschlagen für einen Überlebenskampf?"

"Also gehen wir mal davon aus, dass die herkömmliche Zivilisation zusammengebrochen ist. das bedeutet: keinen Strom, kein Kraftstoff, keine Autos, kein Öl, keine Batterien, keine Elektronik, kein Fernsehen, kein Radio, keine Handys, keine Telefon. Was bleibt uns dann als Transportmittel? Zu Fuß gehen? Mit dem Fahrrad fahren. Zu Pferd? Kurzum wir werden ins 19. Jahrhundert zurückgeworfen."

"So habe ich es noch gar nicht gesehen."

"Eben. Und deinen Solarkocher würde ich mit einem Stirlingmotor koppeln, der könnte dann einen Generator antreiben, mit dem Akkus aufgeladen werden."

"Was ist denn ein Sitrlingmotor?"

"Das ist ein Motor, der mit Wärme läuft, die ihm von außen zugeführt wird. Bei einem konventionellen Diesel- oder Benzinmotor wird ja der Kraftstoff im Innern des Zylinders gezündet und dafür brauche ich speziellen Kraftstoff. Beim Stirlingmotor dagegen kann ich jede Wärmequelle nehmen."

"Ja, und gibt es solche Stirlingmotore schon?"

"Sicher, die hat ein schottischer Pfarrer names Robert Stirling ausgedacht. Damals gab es nur Dampfmaschinen, bei denen öfters die Kessel platzten. Stirling wollte mit seinen Motoren eine ungefährliche Variante anbieten."

"Toll. Dann wären wie vom Stromerzeuger unabhängig."

"Und du kannst es auch jetzt schon einsetzen, überall dort, wo es keine Stromleitungen gibt, zum Beispiel in Hütten im Gebirge."

"Und warum bietet das niemand an?"

"Weil die großen Stromerzeuger es nicht wollen. Die wollen ihr Monopol behalten."

 

 

(C) Copyright 2004-2010 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.

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14. August 2010 6 14 /08 /August /2010 22:44

Letzte Woche war ich zu einem Lagerfeuer eingeladen. Da fiel mir auf, dass die Große der Gastgeberin sehr traurig rum saß. Da setzte sie sich neben mich.

"Ich möchte dich etwas fragen."

"Nur zu. Ich sehe ja, dass du so traurig bist."

"Mein Kaninchen ist gestorben. Alle sagen, es war schon alt. Aber ich war in der Schule, da konnte ich mich nicht von ihm verabschieden. Kannst du es möglich machen, dass ich mit meinem Kaninchen noch einmal reden kann. Du bist doch Schamanin!"

Fragend sah sie mich an. Ich überlegte. Dann fing ich an: "Ja, ich bin Schamanin. Und ich möchte dir erzählen, wie ich Abschied genommen habe von meinem besten vierbeinigen Freund, ein Pony, das ich Wolke genannt habe.

"Meine Sippe war damals auf der Flucht vor den Russen und mein Lehrer, ein sehr alter Schamane, wollte seine Letzte Reise antreten. Ich sollte ihn ein Stück Weges begleiten. Dazu sollte ich noch ein weiteres Pony mitnehmen. Dann ritten wir los. Dann kamen wir an eine Stelle, die sich der Schamane ausgesucht hatte. Er nahm von seinem Pony Sattel und Zaumzeug ab und ich sollte das Gleiche tun. Ich kraulte noch meinen Wolke ganz lange, dann ließen wir die beiden Ponies frei, sie galoppierten in die Steppe.

"Mit dem anderen Pony ritt ich zurück zur Sippe, mein Lehrer kletterte in die Felsen. Er wollte seine Letzte Reise antreten.

"Jahre später war ich bei der Roten Armee gelandet. Ich hatte frei und ging in die Wälder. Plötzlich erfasste mich große Unruhe, so, als hätte mich jemand gerufen. Dann hörte ich ein bekanntes Brummeln. Ich hob meinen Kopf und sah meinen Wolke, wie er zu den fernen Sternen galoppierte. Er hatte seine Letzte Reise angetreten. Dann spürte ich, dass etwas auf meiner Wange klebte. Ich strich darüber: es waren weiße Pferdehaare.

"Weißt du, so ist es auch mit deinem Kaninchen. Wenn du an dein Kaninchen denkst, dann ist es bei dir, auch wenn du es nicht siehst. Und wer weiß, vielleicht träumst du von ihm. Ich brauche keinen Kontakt herstellen."

Da meldete sich ihre Mutter; wir hatten gar nicht gemerkt, dass sie sich zu uns gesetzt hatte: "Das hast du schön erzählt, ich erinnere mich, das steht auch in deinem Buch."

Die Tochter fragte: "Kann ich das auchlesen? Jetzt gleich?"

Ihre Mutter zögerte: "Na gut! Du hast deinen Kopf sowieso wo anders. Warte, ich zeige dir wo es liegt." Etwas später kam die Mutter zurück: "Es ist gut, dass Ferien sind. Sie wird jetzt die ganze Nacht durchlesen. Mir ging es ja auch so ..."

 

 

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13. August 2010 5 13 /08 /August /2010 22:41

Sabiene hat in ihrem Blog ein Video im Artikel "Surviving Auschwitz" veröffentlicht. 

Als ich mir das Video ansah, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Mir wurde wieder bewusst, was für einen Vater ich habe. Einen deutschen. Und einen, der heute noch stolz darauf ist, dass er im II. Weltkrieg einst bei der Entwicklung der V2-Rakete dabei war.

Ja, er ist auch heute noch stolz darauf, dass mit der V2-Rakete in England viele Zivilisten getötet wurden. Sicher, es herrschte ein Ausnahmezustand, es war Krieg. Aber dass ein Mensch in hohem Alter - er wird bald 93 Jahre alt - immer noch stolz darauf ist, mitgeholfen zu haben, um Menschen zu töten, das kann ich nicht nachvollziehen.

Gewiss, ich wurde sehr früh mit dem Töten konfrontiert. Ich meine das Töten von Menschen. Wer mein Buch kennt, weiß sicher, was ich meine. Einmal wollte ein Dieb mein Pony stehlen. Ich allein in der Steppe wäre dann verloren gewesen, also hieß es: er oder ich. Also schoss ich und traf. Aus Notwehr.

Das andere Mal wollte mich ein besoffener Oberst erschießen, aus verletzter Eitelkeit und aus Spaß. Zur Verteidigung gab er mir eine Pistole, bei der er vorher den Sicherungshebel umgelegt hatte. Zum Glück hatte ich das gemerkt. Wieder hieß es: Er oder ich! Wieder verteidigte ich mein Leben und erschoss den Oberst - aus Notwehr.

Glücklich war ich nicht. Vor allem nicht bei dem Oberst. Ich hatte einen Oberst erschossen! Und ich bekam es mit der Angst zu tun, was würden sie Russen mit mir anstellen? Ich hatte Glück.

Doch zurück zu meinem Vater. Ich kann nichts dafür, was für einen Vater ich habe. Einmal hatte ich einen Menschen zu Besuch, der hatte sich auf Rückführungen spezialisiert. Und er warf mir vor, mein Problem sei, dass ich meinen Vater nicht liebe.

Nein, das ist nicht mein Problem. Wie kann ich meinen Vater lieben, der stolz darauf ist, am Tod von Menschen mitverantwortlich zu sein und heute noch darauf stolz ist. Nein, solche Menschen kann ich nicht lieben.

Und vor Jahren erfuhr ich, dass er seine eigene Schwester schwängerte, sie brachte einen Sohn zur Welt. Sozusagen für mich ein Halbbruder und Cousin zugleich. Was für eine surreale Situation für mich. Nein, so einen Vater kann ich nicht lieben. Ich akzeptiere, dass er mein Vater ist. Was er angestellt hat, das ist allein seine Angelegenheit. Damit habe ich nichts zu tun.

 

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11. August 2010 3 11 /08 /August /2010 21:17

Heute rief mich eine Freundin an, mit verschmitzter Stimme: "Stell dir vor, was ich heute für dich getan habe?"

"Du wirst es mir gleich erzählen."

"Du weißt sicher, dass das Goetheinstitut das Lieblingsbuch sucht."

"Wenn ich ehrlich bin, nein."

"Doch, ich habe es heute in der Zeitung gelesen. Da habe ich mich gleich hingesetzt und meine Begründung geschrieben, wieso dein Buch mein Lieblingsbuch ist."

"Das ist sehr lieb von dir!"

"Es stimmt aber auch. Ich habe dein Buch schon mehrmals gelesen und immer entdecke ich Neues. Dein Buch hat mir schon mehrmals geholfen, wenn ich traurig war. Wie du immer wieder sagst: Es geht immer wieder weiter!"

"Gibt es für die Einsendung eine Internetadresse?"

"Ja, ganz einfach zu merken: www.goethe.de/lieblingsbuch. Da kannst du ein Formular aufrufen, es ausfüllen und abschicken. Oder du schickst deine Begründung mit der Gelben Post, die Adresse ist: 

Goethe-Institut e.V., Stichwort: „Lieblingsbuch“, Dachauer Straße 122, 80637 München, Deutschland.

Ich habe es heute mit der Post abgeschickt. Einsendeschluss ist der 20. August 2010."

"Ja, das ist eine sehr gute Idee. Gibt es für die Einsender auch Preise?"

"Die gibt es. ABer das ist mir nicht so wichtig. Ich möchte, dass dein Buch noch bekannter wird. Du hast mir so geholfen!°

"Dann wünsche ich, dir dass du einen der Preise bekommst!"

"Vielleicht schreiben noch mehr Leser ans Goetheinstitut."

"Da hätte ich nichts dagegen."

 

 

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8. August 2010 7 08 /08 /August /2010 17:40

Heute erhielt ich eine ganze liebe Nachricht: Eine Leserin meines Buches hat eine Katze nach mir benannt: Kiat.

Wie habe ich mich gefreut!  Dann schrieb die Leserin, dass ihr mein Buch sehr gefallen hat. Und jetzt trägt ihre Katze meinen Namen. Nicht, dass sie sich in einen "suchenden Wolf unter dem Mond" verwandelt. Sie hat Fotos zur Verfügung gestellt, es ist wirklich eine sehr schöne Katze!

Ich wünsche der Leserin und ihrer Katze alles Gute und viel Gesundheit!

 

 

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2. August 2010 1 02 /08 /August /2010 22:08

Gestern kam ein Mann vorbei, es stellte sich heraus, dass er mein Buch gelesen und Fragen dazu hat.

Wir unterhielten uns zunächst über Gott und die Welt. Da er eine gute Ausstrahlung hatte, duzten wir uns. Dann rückte er mit seiner Frage raus: "Du hast an einer Stelle vom Zettelschlucken geschrieben, was ist das denn?"

"Da schreibt der Schamane einen Spruch auf Papier, das muss dann der Kranke runterschlucken."

"Und hilft das wirklich?"

"Ja, wenn der Kranke daran glaubt, dann kann es helfen."

"Also ist das nur der Placebo-Effekt."

"Nicht unbedingt. Bei den meisten Heilungen geht es darum, die Selbstheilungskräfte anzustoßen. Und das kann auch mit dem Schlucken eines Zettels geschehen. Der Kranke denkt (unbewusst) darüber nach, ist vom Schamanen überzeugt. Und jeder Gedanke erzeugt ja Veränderungen in unserem Gehirn, auch das Anstoßen der Selbstheilungskräfte. Das kannst du mit vielen Mitteln erreichen: Töne von Klangschalen, Homöopathie, Musik usw."

"Und was ist, wenn sich der Kranke mit dem Zettel verschluckt?"

"Tja, die Schamanen haben es da einfach. Sie sagen dann: die Dämonen waren dann stärker als der Schamane. Aber allzu oft darf er das auch nicht sagen, weil dann die Sippe nicht mehr an ihn glaubt. Für solche Fälle haben viele Schamanen Taschenspielertricks auf Lager, du hast ja mein Buch gelesen, da weißt du, was ich meine."

"Ja, das Schamanenduell. Ist das wirklich passiert?"

"Leider ja."

"Ich habe mal in einem Film gesehen, wie ein Schamane einen Schluck Alkohol genommen hat und den dann dem Kranken ins Gesicht spuckte."

"Bei uns war es gegorene Stutenmilch. Ich fand das widerlich. Aber meistens hat es geholfen. Das funktioniert dann genauso."

"Wenn also die Schulmedizin verächtlich vom Placebo-Effekt spricht, dann ist das falsch?"

"Bei jeder erfolgreichen Heilung ist wichtig, dass du als Kranker zum Heiler oder Arzt Vertrauen hast. Und Vertrauen baut sich im Gespräch auf. Wenn du zum Beispiel zu einem (guten) Heilpraktiker gehst, der spricht mit dir, lange und fragt dich über deine Beschwerden aus. So gewinnst du Vertrauen. 

Dann kam er mit der eigentlichen Frage heraus: "Ich habe an den Ellenbogen Schuppenflechte. Bisher hat nichts geholfen. Behandelst du auch Schuppenflechte?"

"Lass mal sehen." Ich schaute mir die Psoriasis an. "Moment mal, ich bereite dir ein Tropfflässchen. Da gibst du nach Bedarf ein paar Tropfen auf die Stellen und verreibst sie sanft. Und gib mir Bescheid, wie es wirkt. Probier es gleich hier aus." Das machte er und wir unterhielten uns weiter. Nach einer halben Stunde fragte ich ihn: "Und wie geht es deinen juckenden Stellen?"

"Du, die spüre ich gar nicht mehr? Unglaublich!"

"Dann nimm das Fläschen mit und immer nach Bedarf verreibst du ein paar Tropfen. Und wenn du mehr brauchst, ruf halt an oder komm vorbei."

Heute früh klingelte das Telefon. Die Schuppenflechte war dran: "Ich wollte dir nur sagen, dass ich mich heute nacht überhaupt nicht gekratzt habe! Vielen, vielen Dank!"

 

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1. August 2010 7 01 /08 /August /2010 22:01

Meine Bekannte kam heute abend vorbei und brachte mir eine DVD mir der Senduing über die Rückführung der Xenia Seeberg vorbei.

Ich fragte sie: "Und was ist deine Meinung dazu?"

"Ich weiß nicht so recht, vielleicht können wir uns die Aufnahme zusammen anschauen?" Ich nickte. Also legte ich die DVD in den Computer ein und es ging los. Da kam die Sache mit dem Dorf "Detwang". Ich klickte auf den PAUSE-Knopf. "Also, das kommt mir seltsam vor: Der Name des Dorfes beginnt mit D ... Zur damaligen Zeit konnten nur ganz wenige Menschen schreiben, da ist so ein Satz schon sehr ungewöhnlich."

"Jetzt, wo du es sagst, ja, du hast recht!"

"Und den Namen der Stadt Rothenburg, an den konnte sie sich sofort vollständig erinnern. Wenn sie in dem kleinen Dorf Detwang gelebt hat, dann müsste ihr dieser Name sofort einfallen. Nur schreiben konnte sie ihn bestimmt nicht."

"Glaubst du an Rückführungen? Hat es das auch in der Mongolei gegeben?"

"Ich hatte ja mehrere Lehrer. Bei den buddhistischen Mönchen da gab es welche, die schauten die Menschen nur an und schon wussten sie über deren früheren Leben Bescheid, die konnten darin lesen wie in einem Buch. Obwohl, die meisten Buddhisten wollten von Rückführungen nichts wissen: Das gelebte Leben ist vorbei, daran kannst du nichts mehr ändern. Wichtig ist das Leben, das du gerade lebst! Aber schauen wir doch weiter."

Wir sahen dann die Hexenverbrennung an: "Komisch, Rothenburg war doch eine lutherische Reichsstadt, die waren doch eher gegen Hexenverbrennungen!"

"Und die vom Museumsleiter genannten Jahreszahlen passten alle nicht. Das kommt mir seltsam vor."

"Glaubst du an frühere Leben?"

"Natürlich, ich kann dir sogar selbst erlebte Beispiele nennen."

"Mach mal!"

"Du weißt ja, dass der Vorgänger meines Lipizzaners ein kleiner weißer Schimmel war. Ich nannte ihn Dackel. Wenn ich mit ihm ausritt, da ritten wir oft an einem Garten vorbei, der gehörte einem älteren freundlichen Herrn. Er legte immer für Dackel Äpfel am Zaun entlang aus. Dackel wusste das und schnabulierte die Äpfel. Eines Tages starb Dackel und ich suchte nach einem Nachfolger. Das war dann Tiger, der Lipizzaner. Als ich mit ihm in der Gegend mit dem Garten unterwegs war, da brummelte er und er zog schnurstracks zu dem Garten mit den Äpfeln. Also, woher hat Tiger das mit den Äpfeln gewusst? Wenn nicht von Dackel."

"Das ist ja unglaublich!"

"Ja, und später ritt ich über Land und traf auf Zigeuner. Sie bewunderten Tiger und fragten, ob Tiger ihre Stuten decken könne. Ich hatte nichts dagegen. Da holten sie einen alten Zigeuner, er sah sich Tiger genau an und warnte seine Sippe: 'Nein, dieses Pferd ist sehr gefährlich!'

"Ich protestierte, nein, ich könne mich auf Tiger immer verlassen. Der alte Zigeuner: 'Ja, ihr beide könnt euch schon lange!' Ich: 'Ich habe ihn doch erst ein paar Jahre.' Der Zigeuner: 'Ihr kennt euch schon viel länger, das erste Mal lebtest du weit im Osten ...' Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, stimmt, mein erstes eigenes Pony war Wolke ..."

"Über Wolke hast du ja in deinem Buch geschrieben!"

Mir wollten schon Tränen der Erinnerung kommen, da versuchte ich abzulenken: "Noch etwas kommt mir seltsam vor: Das Blutbuch ist auf weißem Papier geschrieben, wenn es so alt ist, müsste es eigentlich gelbe Flecken haben ..."

"Stimmt! Ob das jemand erklären kann?"

Video

 

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26. Juli 2010 1 26 /07 /Juli /2010 19:24

Neulich kam eine Kundin, sie hatte mein Buch gelesen, und als sie mich sah, war sie enttäuscht. Sie hatte eine Schamanin erwartet mit WallaWalla-Gewande. Und dann kam ich, mit Gummistiefeln.

Und schon schaltete sie abrupt um: "Wo bleibt das Spirituelle?" Ich: "Wollen Sie Ihren Hund behandeln oder erwarten Sie eine Showeinlage? Ihre Hündin ist wohl noch jung, schätzungsweise neun Monate. Aber sie wird sehr groß werden, sehen Sie sich mal ihren Kopf an."

"Nein, die Züchterin sagte, sie sei schon ausgewachsen."

"Klar, sie hat Angst, dass sie die Hündin zurückgeben ... Was fehlt denn ihrer Hündin?"

"Sie ist so wild und will immer laufen."

"Was wollen Sie denn, sie ist eine junge Hündin. War Sie schon läufig? Was erwarten Sie jetzt von mir?"

"Sie sind doch Schamanin, da können Sie doch ein Geisterritual durchführen."

"So einen Schmarren mache ich nicht. Aber ich kann Ihnen sagen, was mir aufgefallen ist: Erstens, Sie geben viel zu lange Kommandos. Am besten nur einsilbige Kommandos, wenn Sie Romane erzählen, schaltet ihre Hündin auf Durchzug ..."

"Meine Hündin ist sehr gebildet. so wie ich!"

Ich ging auf diesen Blödsinn gar nicht ein und fuhr fort: "Und ihre Hündin ist deshalb so hippelig, weil sie einen falschen Schlafplatz hat. Wo schläft sie denn. Ich vermute im Flur."

"Woher wissen Sie dass? Ja, im Flur. Früher im Wohnzimmer, aber das habe ich abgesperrt. Das Getappe in der Nacht regt mich auf."

"Soso, im Flur. Da gibt es gewiss den Sicherungskasten und den Stromzähler. Ihre arme Hündin. Die ist dem ganzen Elektro-Smog ausgesetzt."

"Wir haben einen Rutengänger in der Familie, der hat keinen Elektro-Smog festgestellt!"

"Soso, mit der Rute?! Also ich nehme dafür Messgeräte!"

"Habe ich es doch gewusst! Sie sind gar keine Schamanin. Richtige Schamanen brauchen keine Messgeräte, denen sagen ihre Krafttiere, ob Elektro-Smog vorliegt. Habe ich es mir doch gleich gedacht, als ich Ihr Buch gelesen habe. Das Kapitel über Miasmen und Homöopathie, das ist eine Frechheit!"

Ich schwieg und dann fragte sie mich: "Wollen Sie jetzt meine Hündin untersuchen?"

"Nein, in Ihren Augen bin ich keine Schamanin, also gehen Sie zu einer Schamanin! Auf Wiedersehen!" und wies zur Tür.

 

 

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20. Juli 2010 2 20 /07 /Juli /2010 09:10

eschenbachIn der Zeitung von Seniorenwohnen Wolframs-Eschenbach wurde über meine Lesung am 9. Juni 2010 berichtet:

Bei einer Buchvorstellung im Seniorenwohnen Wolframs-Eschenbach erhielten alle Interessierten Bewohner und Besucher die Möglichkeit Kiat Gorina, der Autorin von „Die Schamanin die keine sein wollte“, die jetzt im fränkischen Sauernheim lebt, bei einer Lesung aus Ihrem autobiographischen Roman zu lauschen.

Dabei stellte sie ihr Buch abschnittweise vor, erklärte und erläuterte das Gelesene. Die Zuhörer waren fasziniert vom damaligen Leben in der Mongolei.

Sie erfuhren z. B. wer die „Langnasen“ sind, wie Kiat aufgewachsen ist und haben einen Einblick in ihre abenteuerlichen Erlebnisse erhalten.

Dabei ging es beim Vorgelesenen nicht nur darum, wie Kiat aufgewachsen ist sondern auch darum, wie in der Gesellschaft mit Andersartigkeit umgegangen wird.

Das Vorgelesene wurde so interessant und abwechslungsreich vorgetragen, dass die Zeit wie im Flug verging und einige Hörer auch richtig Lust bekamen, das Buch zu lesen.

Im Anschluss an die Veranstaltung nutzten einige Zuhörer die Möglichkeit mit Kiat Gorina das persönliche Gespräch zu suchen und auch dazu, sich ein Autogramm geben zu lassen.

Die Originalseite findet ihr hier.

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  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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