Heute abend wollten wir Tiger und Knopfi von der Koppel holen. Da klingelte das Telefon, mein Bär holte als ersten Tiger in den Stall. Als er wieder zur Koppel kam, wo war Knopfi, der Maulesel?
Das Tor war offen. Knopfi war draußen, auf dem Weg zum Wald. Mein Bär holte mich: "Knopfi ist draußen!"
Ich brach das Telefonat ab, wir bewaffneten uns mit zwei Karotten und gingen auf die Suche nach Knopfi. Der war umgekehrt und kam vom Wald zurück. Im Galopp. Mensch, macht der auf Tempo! Wenn da wieder das Eselrennen in Hersbruck ist, ob wir ihn da anmelden?
Aber zuerst müssen wir ihn kriegen! Er saust an der Hofeinfahrt vorbei - da bekommt er offenbar Panik - vor der Dorfgrenze bleibt er stehen. Der galoppierende Esel war natürlich die Abendunterhaltung der Dörfler. Wir kommen näher, jeder eine Wurzel in der Hand. Vom Dorf her hören wir Wortfetzen wie "Denen ist der Esel durch", "Wir jagen jetzt den Esel durchs Dorf" und sie holten ihre Fahrräder aus Garagen und Keller - mit ihren Kindern.
Da sage einer, Esel sind dumm! Nein, Knopfi sah die Fahrräder und Menschen. Und blieb stehen. Er sah unsere Wurzeln. Was ist besser? In der Freiheit, aber gejagt von Dörflern oder Wurzel essend im heimatlichen Stall. Er entschied sich für die Wurzel.
Die Gesichter der Dörfler wurden lang und länger ...
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