Wir werden uns heute mit einer Übung befassen, die unsere Sensitivität steigern kann.
Was bedeutet "Sensitivität"?
Den Begriff Sensitivität gibt es in der Statistik:
Wir können diese Formel auf ein Orakel wie z. B. dem Legen von Karten übertragen. Unsere Sensitivität wird um so höher, je mehr richtige Treffer wir haben. Mit jedem falschen Treffer sinkt unsere Sensitivität.
Aber diese Form der Sensitivität ist nicht unser eigentliches Ziel. Sondern wir wollen unsere Empfindungsfähigkeit steigern, das soll bedeuten, dass wir es lernen, auf unsere innere Stimme, auf unseren eigenen höheren Genius zu hören.
Wer jetzt die folgenden Übungen nur mit dem Ziel macht, immer richtige Voraussagen zu machen und damit viel Geld verdienen zu können, braucht gar nicht damit anzufangen. Das ist dann der falsche Weg.
Wenn Du jedoch gewillt bist, auf den göttlichen Genius in dir zu hören, dann mache diese Übungen, sie werden dich auf den Weg weiterbringen.
Was brauchen wir?
Nimm ein Kartendeck, z. B. Tarotkarten. Du kannst jedoch auch normale Spielkarten nehmen. Wichtig ist, dass diese Karten nur von dir berührt worden sind. Gerade bei Tarotkarten gilt:
Wie gehe ich mit meinen Karten um?
Karten sind magische Werkzeuge, wir sollten sie immer liebevoll behandeln, sie sind unsere Freunde. Wir bewahren sie in einem hübschen Kästchen auf, wickeln sie in schönes Seidentuch, je nach unserem persönlichen Geschmack. Wir geben unsere Karten auch niemand anderem in die Hand.
Dies ist besonders wichtig. Ich erlebe es immer wieder, dass KartenlegerInnen ihre Karten zum Mischen ihren "KundInnen" geben oder sie sollen aus dem Kartenfächer eine Karte ziehen. Ich rate euch davon ab!
Wer zu KartenlegerInnen geht, hat meistens Probleme, befindet sich in einer Entscheidungsphase oder gar in einer Krise. Solche Menschen sind besonders anfällig gegenüber negativen Energien und schleppen einiges mit sich herum. Und sobald dieser Mensch deine Karten berührt, kann diese schlechte Energie sich auf deine Karten und damit auf dich übertragen.
Wenn so etwas passiert ist, dann dauert es lange, bis die Karten wieder auf deinen persönlichen Magnetismus eingeschwungen sind.
Welche Tarotkarten sind geeignet?
Nun, ihr könnt jeden Satz nehmen, der euch persönlich am besten gefällt. Viele haben die Rider-Waite-Karten, die von Pamela Coleman Smith gestaltet wurden. Andere bevorzugen die Crowley-Thot-Karten, die von Lady Frieda Harris gemalt wurden. Bei Crowley schreien vielleicht manche auf: Dieser Crowley war doch ein Schwarzmagier. Mag sein, aber damit sind die von ihm entworfenen und von Frieda Harris gezeichneten Karten nicht schwarzmagisch. Das kommt darauf an, was ihr damit macht.
Ganz gleich, welchen Tarot ihr nehmt, es gibt Karten wie Stäbe, Kelche, Schwerter und Pentakel (Scheiben, Münzen).
Wer Skatkarten nimmt, unterscheidet zwischen Kreuz, Herz, Pik oder Karo.
Die Übung
Nimm deine Karten aus dem Kästchen, befühle jede Karte, so dass die Karten etwas von deinem persönlichen Magnetismus aufnehmen können. Nimm alle Arkanen aus dem Satz, so dass nur Stäbe, Kelche, Schwerter und Pentakel enthalten sind. Dann mische deine Karten lange und sorgfältig. Lass dabei deine Gedanken fließen und behindere sie nicht. Schaue dir dabei Karten an, wenn dir danach ist. Dann mische wieder.
Dann lege den Packen mit dem Rücken nach oben. Berühre die oberste Karte mit deiner Hand, drehe dies Karte nicht um. Versuche herauszufinden, ob die oberste Karte zu den Stäben, Kelchen, Schwertern oder Pentakeln gehört. Lass dabei deiner Phantasie freien Lauf, zwinge dich zu nichts, denke immer daran, dass es nichts ausmacht, wenn Du dich für eine falsche Karte entscheidest.
Wenn Du dich oder deine innere Stimme für eine der vier Möglichkeiten entschieden hast, dann drehe die Karten um.
Alle Versuche und die Ergebnisse solltest Du protokollieren und in deinem Buch der Schatten ablegen. Lege eine Tabelle an und schreibe die Ergebnisse rein:
Versuch | Vermutung | Ergebnis |
Stab | Kelch | Schwert | Pentakel | Stab | Kelch | Schwert | Pentakel |
1 | | | | | | | | |
2 | | | | | | | | |
... | | | | | | | | |
Schreibe auch auf, wann Du diese Übung gemacht hast. Und wie Du dabei drauf warst. Später kannst Du daraus erkennen, wann Du besonders sensitiv ist.
Am Anfang wirst Du sehr oft falsch liegen. Beachte bei der Auswertung, dass Stäbe und Schwerter ähnlich sind, genauso wie Kelche und Pentakel. Wenn Du z. B. Stäbe vermutet hast und es ist eine Schwert-Karte, dann ist das gar nicht so schlecht. Und wenn Du bei zwölf Versuchen eine richtige Karte hast, dann ist das schon gut.
Lass dich nicht entmutigen, sondern fahre mit dieser Übung fort. Übertreibe dabei nicht. Wenn Du die Ergebnisse aufschreibst, dann kannst Du im Laufe der Zeit deine Fortschritte erkennen.
Führe immer diese einfache Übung durch, bis Du gute Ergebnisse erzielst. Erwarte keine Wunder, deine Sensitivität wird sich langsam entwickeln. Du wirst bemerken, dass diese Übung eine schöne Nebenwirkung hat: Deine Intuition stimmt sich auf dein eigenes inneres höheres Wesen ein.
Du kannst diese Übung verstärken, wenn Du folgende Meditation machst:
Tarot-Meditation
Mische deine Karten, diesmal mit den Arkanen, und fächere die Karten mit der Rückseite nach oben auf einen Tisch. Fahre mit deiner stärkeren Hand über die Karten. Wenn Du in deiner Hand etwas spürst wie Gribbeln oder ähnliches, dann ziehe diese Karte und drehe sie um.
Halte diese Karte in deinen Händen oder stelle sie auf den Tisch, praktiziere den Vierfachen Atem und schaue diese Karte an.
Wenn Du ruhig geworden bist, dann stellst Du dir vor, dass die Karte immer größer wird, so dass Du in die Karte hinein gehen kannst.
Wandere dann in dem Kartenbild herum, befühle die Gegenstände, sprich die Personen an.
Wenn Du z. B. die Neun der Pentakel (Rider-Waite) gezogen hast, dann wanderst Du in dem Weinberg, Du begegnest der Frau mit dem Greif auf ihrer linken Hand, Du siehst die üppigen Weintrauben, im Hintergrund die Gebäude, das fließende Gewand. Vielleicht spricht dich die Frau an oder Du sprichst sie an. Lass dies ruhig auf dich zukommen.
Erzwinge nichts, sei offen für alles. Auf diese Art wirst Du persönlich über die Neun der Pentakel mehr erfahren als was in den "schlauen" Büchern steht. Und wenn Du später beim Kartenlegen wieder diese Karte findest, dann fallen dir spontan deine Erlebnisse mit dieser Karte während deiner Meditation ein, Du wirst daraus eine passende "Geschichte" entwickeln und in dein Orakel einbauen.
Auf diese Art erfährst Du die Bedeutung der Symbole ganz speziell für dich. Bleiben wir bei der Neun der Pentakel, Du wirst die kleine Schnecke im Vordergrund sehen, diese Schnecke wird dir etwas mitteilen, z. B. die Schnecke kriecht von links nach rechts, derzeit befindet sie sich vor den sechs Münzen, die die geomantische Figur Amissio (Verlust) bilden, aber die Schnecke entfernt sich auf die drei andern Münzen zu.
Ganz wichtig ist, dass Du die Karte wieder verlässt, also aus der Karte heraus steigst, bevor Du die Meditation beendest.
Wenn Du mit Symbolen überhaupt nicht vertraut bist, dann kannst Du natürlich eines der vielen Bücher zu deinem Tarot lesen. Nimm diese Bücher nur als Anregung, aber halte dich nicht sklavisch an die angegebene Deutungsversuche. Das Deuten der Symbole auf deinen Karten läuft in dir ab und nur dort. Es kann durchaus sein, dass die gleichen gezogen Karten für zwei verschiedene Menschen unterschiedlich gedeutet werden.
Mit dieser Übung bekommst Du auch ein Gespür dafür, dass es Fälle gibt, in denen es dir untersagt ist, einem anderen Menschen die Karten zu legen. Gründe können sein, dass Du selbst nicht gut drauf bist, es können jedoch auch karmische Gründe vorliegen, dass Du dem Anderen nichts sagen sollst oder darfst.
Du bekommst so auch ein Gespür, wie es dem Menschen vor dir geht, ohne dass er/sie auch nur ein einziges Wort gesprochen haben.
Ja, wenn Du diese Übung perfekt beherrschen wirst, dann bist Du auf der Stufe angelangt, um einzusehen, dass die Tarotkarten nur ein Hilfsmittel sind, aber eigentlich brauchst Du diese Hilfsmittel überhaupt nicht, um diesem Menschen zu helfen. Du hörst auf die innere Stimme des göttlichen Genius in dir, er wird dir mitteilen, wie Du dem Menschen vor dir helfen kannst.
Aber bis zu dieser Stufe ist es ein weiter Weg.
Sei immer beharrlich, gib nicht auf. Übe stetig und versuche nichts zu erzwingen.
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