Früher gab es ja Raubritter, die überfielen Reisende - vornehmlich Kaufleute, weil die Gold und Geld bei sich hatten. Nur wenn sie jüdische Kaufleute überfielen, fanden sie kaum Geld, kaum Gold und auch kein Silber. Die jüdischen Kaufleute hatten Wechsel bei sich - aber die Raubritter konnten nicht lesen.

Heute gibt es wieder Raubritter, die überfallen keine Kaufleute mehr - nein, sie überfallen ganze Länder. Vor allem solche Länder, die große Bodenschätze haben - vor allem Erdöl und Erdgas.

Vor gar nicht langer Zeit wurde Kriege geführt, aber solche Kriege sind teuer und der Erfolg ist ungewiss. Die modernen Raubritter haben sich neue Methoden ausgedacht und diese Methoden gleich ausprobiert - an einem kleinen europäischen Land mit nicht einmal elf Millionen Einwohnern. 

Dieses Land wurde ausgesucht, weil es Bodenschätze besitzt und weil es wenig Einwohner hat. Sollten diese neuen Methoden fehlschlagen, dann kämen halt die altbewährten Waffen zum Einsatz. Aber bisher haben diese neuen Methoen "funktioniert": Im folgenden wollen wir uns mal ansehen, wie solche Raubritterzüge erfolgen. Wenn also ein Land als "Beute" ausgewwählt wurde, dann findet folgendes statt:

I. Beuteland wird Euroland

Die Beute wird Mitglied der Europäischen Union. Da gibt es jede Menge Verordnungen, und vor allem gibt es Lobbyisten - vor allem der Rüstungsindustrie. Die Beute wird aufgefordert, möglichst viele Waffen von den anderen Ländern zu kaufen, vor allem Deutschland und Frankreich. Das Beuteland verschuldet sich.

"Die großen Beeinträchtigungen, mit denen unsere Wirtschaft fertig zu werden hatte, resultierten aus den unangemessen hohen finanziellen Aufwendungen für den Kauf von Rüstungsgütern und aus der Korruption, von der unsere Gesellschaft im politischen und im volkswirtschaftlichen Bereich durchdrungen war. Für diese beiden Missstände waren allerdings auch internationale Interessengruppen wie z.B. aus Deutschland, Frankreich, England und den USA mitverantwortlich, die am Verkauf von Rüstungsgütern Milliarden Euro verdienten."

II. Korruption

Im Beuteland werden Politiker gefördert, die sich bestechen lassen. Die dann dafür sorgen, dass noch mehr Waffen gekauft wurden und sich das Land noch mehr verschuldete.

III. Inzenierung einer weltweiten Wirtschaftskrise 

Um nun dem Beuteland den Garaus zu machen, findet eine Wirtschaftskrise statt - weltweit. Dem Beuteland geht es immer schlechter.

IV. Latrinenparolen

Um vom eigenen Unvermögen abzulenken, verhandeln Poiltiker des Beutelandes mit IWF, EZB und EU. Allein solche Verhandlungen führen dazu, dass das Beuteland sich immer mehr verschuldet. Die Wirtschaft bricht zusammen. Die eigene Bevölkerung wird einer Gehirnwäsche unterzogen: "Wir sind pleite!" - wenn wir keine Hilfe erhalten!

V. Moratorium

Nachdem das Volk des Beutelandes gebannt auf die Schlange der kommenden Pleite schaut, verkaufen Politiker des Beutelandes das Staatsvermögen an das gierige Ausland: "Also Häfen, Flughäfen, die Verkehrswege, Energie- und Wasserversorgung, die Bodenschätze, auch die unterseeischen Bodenschätze usw. Und ebenso die historischen Kulturschätze wie die Akropolis, die antiken Stätten Delphi, Olympia, Epidaurus usw."

VI. Ruin des Beutelandes

Jetzt ist das Beuteland total verarmt - es hat ja keine Bodenschätze mehr. Es ist auf die barmherzige Hilfe des Auslandes angewiesen. Und die Raubritter von heute haben sich ein Beuteland einverleibt - ohne Krieg!

Wer nun glaubt, so etwas gibt es nicht, irrt! So einen Raubritterzug erleben wir gerade bei Griechenland. Deva schickte mir einen Link auf einen Aufruf des berühmten Widerstandskämpfers Mikis Theodorakis - auch weltweit bekannt als Komponist und Musiker.

Quelle: THODORAKIS AN DIE INTERNATIONALE ÖFFENTLICHE MEINUNG

Deva, vielen Dank! Die oben zitierten Stellen stammen aus diesem offnen Brief an die internationale öffentliche Meinung. Lest den gesamten offen Brief, verteilt ihn, wo ihr könnt! Er ist es wirklich Wert gelesen zu werden.

Wenn diese Machenschaften der Raubritter von heute öffentlich bekannt werden, dann werden sich überall Menschen finden, die dann gegen diese Raubritter von heute kämpfen werden.

Occupy Düsseldorf in Solidarität mit dem griechischen Volk [15.Februar 2012]

Mikis Theodorakis kritisiert FOCUS - Bericht