13. Februar 2010
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22:37
Heute gab es wieder Entzugserscheinungen! Diesmal bei Jägers, konnten sie doch seit Wochen wegen der tief verschneiten Flurbereinigunswege nicht mehr in ihrem gepachteten Jagdgebiet herumkurven.
Also, was tun? Nun sie trafen sich zu fünft auf einem Traktor: Einer fuhr, ein zweiter klemmte verfroren auf dem rechten Seitensitz und die anderen drei hatten sich in die hintere Ladefläche gequetscht, mit der sonst Silo transportiert wird, also vergärtes Futter. So beladen näherte sich der Traktor der großen Schneewehe. Vorne wippte er, tja, so ein Traktor ist angewandte Physik: Wenn da auf der hinteren Ladefläche drei Mannsbilder klemmen und ziemlich weit entfernt vom Schwerpunkt des Traktors, dann nennt sich das labiles Gleichgewicht. Und der Traktor wippt eben vorne.
Also wurde wieder der Umweg über eine Wiese genommen. Dann konnte ich mir diese Besetzung aus aller Nähe ansehen. Die Drei in der Mulde sahen auch ziemlich verfroren aus, kein Wunder, wer sitzt schon gern längere Zeit in einer eisernen Mulde. Na ja, Nieren und Blase werden sich schon bemerkbar machen.
Einer von den Dreien hatte ein Flinte in den Händen, die er seitwärts richtete, ganz wie in den Prospekten für Wildsafaris: Da sitzen ja die Jäger in einem vergitterten Wagen und richten ihre Gewehre nach außen. Hier brauchten sie kein Schutzgitter. Wer sollte sie denn anfallen? Ein halb erfrorener Hase oder gar ein gefährliches Rebhuhn? Ob des Jägers Flinte geladen war, ich hoffe nicht. War doch weit und breit kein Wild zu sehen. Und ich als Mensch zähle ja nicht zum jagdbaren Wild. Ob das diese Jäger auch wissen?
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