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17. März 2010 3 17 /03 /März /2010 22:52
Morgen ist es soweit: Um 16 Uhr wird bekannt gegeben, wer den Buchpreis bekommt. Eine der nominierten ist ja HH, bekannte Autoren haben die Leipziger Erklärung unterzeichnet.

Das passt einige Marketing-Strategen nicht in den Kram. Sie haben einige Feuilletonisten gleich beauftragt, Artikel zu schreiben und diese Autoren in die Ecke der Alten zu drängen, der Altmodischen. Auch den Nobelpreisträger Günter Grass! Dieses Raubtiermarketing macht vor nichts Halt. Was an finanziellen Vorleistungen investiert wurde, muss sich rentieren.

Auch die Preisträgerin von 2009, Sybille Lewitscharoff, unterzeichnet die Leipziger Erklärung. Auch sie der Meinung, dass ein per Plagiat entstandenes Werk den Preis von Leipzig beschädigt.

Anders die Jury-Vorsitzende Verena Auffermann! Stur hält sie an ihren früheren Aussagen fest wie zum Beispiel:
  • Die junge Frau sei "extrem begabt": Nun, wer HH auf den wenigen Talkshows erlebt hat, kann über ein solches Urteil nur den Kopf schütteln.
  • Ihr Roman ein Produkt es gesellschaftliches Wandels: Vergessen wir nicht, der Roman von HH verherrlicht Gewalt. Ist das der gesellschaftliche Wandel?

Weitere Informationen:

  
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Kommentare

J
<br /> Ein gutes Zeichen mit dem Nichtpreis.<br /> <br /> Im Oktober letzten Jahres erschien in der Zeit ein Dossier, das hieß<br /> >Dick, doof und arm< und beschrieb wie man einen Bestseller macht.<br /> <br /> (Ich lese vielleicht einmal im Jahr Teile dieser Zeitung, irgendjemand hatte in den Räumen meiner Arbeitsstelle sie liegen gelassen, wahrscheinlich war was mit eingepackt worden, die Größe bietet<br /> sich einfach an)<br /> <br /> Einer junger Soziologe versuchte es mit einem Buch über Fettleibige. Er feilschte mit Verlagen um Honorare, verbrachte Monate am Schreibtisch, beugte sich den Gesetzen der Buchindustrie - und<br /> lernte, dass nichts wichtiger ist als ein provokanter Titel...<br /> <br /> Für mich als Außenstehende war das spannend zu lesen aber auch nicht vertrauenserweckend, zu viel Geschäft...<br /> <br /> Im Dossier stand auch, dass vor fünfzig Jahren der amerikanische Kommunikationsforscher Joseph Klapper mehrere Hundert Untersuchungen zur Wirkung politischer Texte auswertete.<br /> <br /> Er stellte fest: Menschen lesen am liebsten, was sie in ihrer Meinung bestärkt. Die Linken lesen Linkes. Die Rechten lesen Rechtes. Sie können gar nicht genug davon kriegen...<br /> <br /> Bücher funktionieren ähnlich wie politische Parteien schreibt Wolfgang Uchatius weiter. Es geht weniger darum, die Gegenseite zu überzeugen, das ist schwer, die Zahl der Wechselleser ist gering.<br /> Erfolgreich sind die Titel, die im Alltag so gegenwärtig sind wie die Plakate vor dem Wahltag.<br /> <br /> Ach, was sind wir beeinflussbar! Ich habe natürlich auch gern das vom Universum Angebotene wahrgenommen.<br /> Von HH habe ich erst durch Deinen Blog erfahren aber nicht weiter verfolgt, wo wer wie was dazu geäußert hat, das habe ich mir praktisch zusammengefasst von Dir präsentieren lassen.<br /> <br /> Also, danke mal für die Aufbereitung der Übeltätereien und Information, dass die junge Frau vom Preis "verschont" blieb.<br /> <br /> Guten Abend noch!<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> Liebe Juliane,<br /> <br /> seit es in Deutschland nur noch vier Großverlage gibt, bleibt für die Kleinverlage wenig übrig. Also wird es immer weniger Verleger geben, die bereit sind, ein gutes Buch zu veröffentlichen. Viele<br /> "Leser" sind heute weniger auf "links" oder "rechts" fixiert, sondern auf die Bestsellerlisten. "Das liest man/frau jetzt!". Mein Bär hat eine Schwester, die kauft ihren Töchtern stets die Titel<br /> aus der Bestsellerliste. So auch Axolotl.  Urteil ihrer Tochter: Total langweilig! Ein Schmarrn!<br /> <br /> Der Buchindustrie ist das egal, Hauptsache, das Buch wurde gekauft. Also werden in Buch Sex, Ekel und Gewalt verpackt, also alles, was Menschen anzieht, obwohl keiner es zugibt.<br /> <br /> Das Buch an sich ist zur reinen Ware heruntergekommen, es geht längst nicht mehr gute Literatur, sondern nur noch um Block Buster, um möglichst viel Kohle zu machen. Dass es Menschen gibt, die sich<br /> nicht manipulieren lassen, das stimmt mich froh. Und das ist für mich die erfreuliche Quintessenz dieser Geschichte!<br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat <br /> <br /> <br />
F
<br /> vermutlich<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> Was nicht sein darf, kann auch nicht sein, vor allem, wenn man eine Menge Geld reingebuttert hat... Es wäre schwieriger, aber auch größer, zu sagen: Ja, wir haben uns getäuscht und auch täuschen<br /> lassen...<br /> Doch dann wäre das Geld versickert, kaum einer mit normalem Menschenverstand würde sich das HH-Buch zulegen...<br /> <br /> Liebe Grüße<br /> Katharina<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> Liebe Katharina,<br /> <br /> das ist ja das Schlimme, da bestimmt das Marketing über ein Buch! Nicht die Leserinnen und Leser! Das kann und darf nicht sein!<br /> <br /> Wie ich soeben erfahre, bekam HHs Roman keinen Preis. Gegeb den enormen öffentlichen Druck konnte sich Verena Auffermann, die Vorsitzende der Jury, nicht durchsetzen. Und das ist gut so. So lösten<br /> sich die Pläne des Medienkonzerns Bonnier im wahrsten Sinn in Luft auf. <br /> <br /> Zufriedene Grüße, Kiat <br /> <br /> <br />

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  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
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