Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
25. Juli 2011 1 25 /07 /Juli /2011 23:42

Und wieder sollten die Salzburger Festspiele eröffnet werden. Die Rede sollte Jean Ziegler - Schweizer Soziologe - halten. Da muss wohl jemand in die Biographie Zieglers geschaut und gelesen haben und schlug die Hände über den Kopf zusammen. Dann stellte sich die Frage: Wie laden wir Ziegler wieder aus, ohne das Gesicht zu verlieren?

Also wurde gegrübelt. Und dann hatte jemand eine Idee: Der Ziegler schreibt und redet doch freundlich über den Gaddafi aus Libyen. Genau: Und Gaddafi wurde ja zum Despoten erklärt! Und der Ziegler sympathisiert mit einem Despoten! Vielleicht ist er selbst ein Despot. Thilo S. sagt bestimmt, Ziegler hat das Despoten-Gen im Blut!

Also wurde Ziegler ausgeladen. Ziegler hat trotz Ausladung seine Rede geschrieben, die Süddeutsche hat sie veröffentlicht. Sie ist wirklich lesesnwert. Und am besten gefällt mir, dass er zum Abschluss seiner Rede aus "Mutter Courage" von Bertolt Brecht zitieren wollte.

Ich stelle mir gerade die Reichen, die Superreichen und die Möchtegern-Reichen vor, wie sie schauen, wenn Ziegler ihnen einen Spiegel vorhält, anlässlich der Hungertoten auf diesem Planeten! Schließlich war Ziegler auch UN-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung. Also ist doch wohl eine kritische Rede von ihm zu erwarten. Er hätte sein Publikum bestimmt nicht enttäuscht.

Wenn er nun seine Rede beendet hätte mit den Worten

Es kommt der Tag, da wird sich wenden
Das Blatt für uns, er ist nicht fern.
Da werden wir, das Volk, beenden
Den großen Krieg der großen Herrn.
Die Händler, mit all ihren Bütteln
Und ihrem Kriegs- und Totentanz
Sie wird auf ewig von sich schütteln
Die neue Welt des g'meinen Manns.
Es wird der Tag, doch wann er wird,
Hängt ab von mein und deinem Tun.
Drum wer mit uns noch nicht marschiert,
Der mach' sich auf die Socken nun.

Ich danke Ihnen

Die versteinerten Gesichter hätte ich nur zu gern gesehen.

 


Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare

K
<br /> diese rede sollte ganz groß verbreitet werden, die ist wirklich gut!<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> <br /> Also, dann sagen wir möglichst vielen Menschen, wo es diese Rede zum Lesen gibt <br /> <br /> <br /> <br />
C
<br /> ja, es heißt doch immer, das bge ist unfinanzierbar! ich bin auf deine rechnung gespannt!<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> <br /> Ich fürchte, ich muss mich wirklich mal hinsetzen und aus den verschiedenen Quellen die Zahlen des Bundeshaushaltes heraussuchen. Das ist eine Sysiphusarbeit, weil die Regierung sich ja nicht so<br /> einfach in die Karten resp. Zehlen schauen lässt  Da gibt es auch viele "versteckte" Zahlenberge ...<br /> <br /> <br /> <br />
J
<br /> Vielen Dank, liebe Kiat.<br /> Eine Verbindungslinie zu Jean Ziegler ist übrigens auch da:<br /> <br /> http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/links.htm<br /> www.meudalismus.dr-wo.de<br /> <br /> Dr. Wozniewski, ein Anwalt aus Karlsruhe, versucht seit Jahren aufzuklären.<br /> Ob er recht hat in Bezug zum BGE (Steuermodell von Götz Werner zweifelt er an), kann ich nicht beurteilen.<br /> <br /> Gute Grüße<br /> Juliane<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> <br /> Liebe Juliane,<br /> <br /> <br /> vielen Dank für die Links! Was das Steuermodell des Götz Werner angeht, das ist radikal, es gibt nur eine einzige Steuer, die Umweltsteuer, alle anderen Steuern entfallen. Das bedeutet auch eine<br /> enorme Ersparnis an Personal, und so absolut gerecht! Wer viel verbraucht und sich viel gönnt, muss mehr zahlen!<br /> <br /> <br /> Was die Finanzierung des BGE angeht, was kostete es denn, wenn jeder der 80 Millionen Deutsche monatlich 1.000 Euronen erhielte? Was gibt denn diese Republik im Monat wirklich aus? Für sog.<br /> soziale Zwecke etc. Und Renten etc. Das entfiele total. Und finanzierte das BGE schon jetzt schon. Vielleicht mache ich mir mal die Mühe, un rechne das in einem Artikel nach!<br /> <br /> <br /> Der große Nachteil dieses BGE ist dann, dass viele dieser Sesselpupser in den Behörden überflüssig werden - sie fallen dann nicht ins Bodenlose, das BGE erhalten auch sie <br /> <br /> <br /> Es isr doch nicht einzusehen, dass zur Zeit des Neoliberalismus sich die Beamten eine feine Nische gepolstert haben, die sie natürlich nicht aufgeben wollen. Und die Politiker erst recht nicht,<br /> verlieren sie doch ihre zuverlässigen Wähler!<br /> <br /> <br /> Nachdenkliche Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />
K
<br /> Liebe Kiat,<br /> <br /> diese Gesichter hätte ich auch gerne gesehen. Ein Gedicht, dass manche Menschen sich täglich anschauen sollten!<br /> <br /> Liebe Grüße, Katharina<br /> <br /> <br />
Antworten
K
<br /> <br /> Liebe Katharina, da stimme ich dir voll zu! Zu Stein gewordene Gesichter  Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />

Über Diesen Blog

  • : Blog von Kiat Gorina
  • : Tagebuch einer Schamanin, aufgewachsen in der mongolischen Steppe bei Nomaden, Vater deutsch, Mutter Mongolin.
  • Kontakt

Suchen