Seit einigen Tagen höre ich Kinder weinen. Diese Kinder wohnen bei ihren jungen Eltern in eiem kleinen Häuschen. Das Weinen ist so laut, dass es bis zu meinem Hof zu hören ist.
Bei Kindern fällt mir ein Spruch ein, den mein buddhistischer Lehrer mir einst sagte: "Kinder sind wie Reisende, die nach dem Weg fragen."
Für mich ist das ein Satz, über den wir nachdenken sollten:
Wie Reisende: Wir sollen die Kinder nicht aufhalten. Wieviele Eltern gibt es, die regelrecht an ihren Kindern klammern. Da fällt mir eine frühere Arbeitskollegin ein, die wohnt bis heute bei Hotel Mama. Dabei hat sie jetzt die Vierzig längst überschritten. Ihre Eltern sind sehr streng, sie durfte nie einen Freund nach Hause bringen. Sie war auch nie mit einem Mann befreundet. Dabei schneidert sie ständig an ihrer Aussteuer. Wofür?
Zurück zu den weinenden Kindern. Manchmal packt mich die Wut über meine Hilflosigkeit. Eigentlich müsste ich das Jugendamt verständigen. Erst heute wieder: Da kam der Mann nach Hause. Ich hörte im Kommandoton: "Daoher!" (Das soll heißen: Hierher!) Dann hörte ich lautes langes Weinen.
Ich verstehe die unmittelbaren Nachbarn nicht. Die müssten das doch viel besser hören als ich.
Einmal joggte die Frau vorbei, ihre Kinder begleiteten sie auf ihreren kleinen Rädern. Da blieb ein Kind stehen und rief: "Esel anschauen!" Da lief die Mutter zu ihm und gab ihm eine schallende Ohrfeige ...
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