Im Jahre 1986 fand im Westen Deutschland eine Volkszählung statt - unter Protest! 2011 findet wieder eine Volkszählung statt - diesmal mit wenig Protest. Trotzdem gibt es Menschen, die vor den Ergebnissen zittern.
Ja wirklich! Das sind Kommunen, das sind auch Bundesländer - vor allem im Osten Deutschlands! Wieso denn das? Nun, die Zahl der Einwohner einer Stadt oder eines Bundeslandes, die ist wichtig - weil mit Geld verbunden. Wer viele Einwohner hat, erhält viel Geld. Wer wenige Einwohner zählt, bekommt wenig Geld.
Deshalb stimmen ja die meisten Melderegister der Kommunen nicht, verstorbene Menschen "leben" da weiter - nur um der Zuschüsse wegen. Das habe ich mir ausgedacht? Nein, das ist die ungeschminkte Wahrheit! Eine Kundin erzählte mir folgendes Erlebnis:
Da klingelt es an der Wohnungstür, ein Mensch mit einem Blumenstrauß steht davor. Er stellt sich vor: "Ich heiße Meier und soll beim Hernn Baum unter Ihnen die Blumen abgeben - zum 90. Jubiläum! Aber er macht nicht auf! Wissen Sie, wo er ist?" Sie antwortete: "Aber der Herr Baum ist doch schon seit einem Jahr tot!"
Der Mann von der Stadt fängt an zu schimpfen: "Das ist immer dasselbe, die schicken mich mit Blumen los und dann stellt sich raus, dass die Leute gar nicht mehr leben!" Makaber? Nein, das passiert wirklich!
Ich habe mich dann dahinter geklemmt und bei der Stadt angerufen - da wurde ich jedoch angemault, wieso mich das interessiere. Dann wandte ich mich an eine Stadträtin - auch diese war nicht interessiert - komisch aber auch!
Und bei den Ländern im Osten Deutschland, wie sieht es da aus? Da gab es ja früher - zu Zeiten der DDR - auch eine Zählung. Vor dreißig Jahren! Inzwischen ist da viel passiert. Und viele Menschen sind weggezogen. Tja, wenn es sich nun herausstellt, dass viel weniger Menschen im Osten Deutschlands wohnen, dann macht sich das beim Finanzausgleich bemerkbar ... Wird es da nicht Heulen und Zähneklappern geben?
Quelle: WELT ONLINE "Osten zittert vor Volkszählung"