20. April 2009
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19:14
Gestern bekam ich einen traurigen Anruf aus Kassel: Nena ist tot!
Wer ist Nena? Nena ist eine Braunbärin, sie hat noch zwei Schwestern, Katja und Petra. Nena ist schon 25 Jahre alt und hat keine Zähne mehr, nur noch ihre Eckzähne. Die drei Bärengeschwister leben resp. lebten im Zirkus Renz. Diesen Zirkus gibt es schon seit 150 Jahren: Circus Universal Renz, jetzt in achter Generation.
Nena und Katja haben es irgendwie geschafft, aus dem Gehege ins Freie zu gelangen, sie marschierten zu einem Kreisverkehr, dem Kreuzungspunkt zweier Bundesstraßen. Eine Autofahrerin sieht die beiden Bären und ruft bei der Polizei an. Eine Streife fährt hin und tatsächlich: da laufen zwei Bären.
Die Polizisten steigen aus und wollen die Bären zurückdrängen, Nena reagiert unwirsch und beißt einem Polizisten in den Unterschenkel. Dann wird geschossen, mit Munition mit neun Millimeter starkem Kaliber. Eine Kugel trifft Nenas Schulterblatt, eine andere den Kopf. Zeugen haben angeblich gehört, dass es mindestens fünfmal geknallt hat. Ihre Schwester Katja konnte eingefangen und zum Zirkus zurückgebracht werden.
Für den Zirkus ist das ein herber Verlust. Wieso wurde nicht vorher der Zirkus informiert? Der Zirkusdirektor, Daniel Renz, hätte Nena einfach an einem Ohr gefasst und sie zurückgeführt, ohne Probleme. Renz beschuldigt die Polizisten, überreagiert zu haben: "Die haben uns gar keine Chance gelassen, das Tier wieder einzufangen. Die haben wie Machos einfach losgeballert."
Seine Frau Patricia sagte den Polizisten, dass die Tiere überhaupt nicht gefährlich sind. Sogar der fünfzehn Jahre alte Sohn Dany arbeitet mit den Bären seit fünf Jahren. Er ist ganz traurig. Was bleibt ihm noch übrig? Ein blutverschmiertes Fell.
Die Polizisten sehen sich aber im Recht. Der Zirkus ruft seinen Anwalt, der fragt, weshalb die Polizisten nicht einfach in ihrem Auto geblieben sind und den Zirkus angerufen haben?
Dann gibt es noch den Veterinär Hans-Dieter Rietze. Er fühlt sich bestätigt:
Die Stadt Kassel hatte dem Zirkus ein Verbot erteilt. Grund: § 11 Tierschutzgesetzt, eine erfahrene Aufsichtsperson fehlt. Naja, der Bärenexperte ist für einige Wochen in Dänemark.
Der Veterinär bemängelt den Zaun: "Völlig unzureichend!" ist sein Urteil. Und auf dem Elektrozaun für die Bären war kein Strom.
Mich erinnert das an zwei andere Episoden: einmal mit dem Elefanten Shenka und zum andern mit dem erschossenen Yak-Ochsen ...
Wer ist Nena? Nena ist eine Braunbärin, sie hat noch zwei Schwestern, Katja und Petra. Nena ist schon 25 Jahre alt und hat keine Zähne mehr, nur noch ihre Eckzähne. Die drei Bärengeschwister leben resp. lebten im Zirkus Renz. Diesen Zirkus gibt es schon seit 150 Jahren: Circus Universal Renz, jetzt in achter Generation.
Nena und Katja haben es irgendwie geschafft, aus dem Gehege ins Freie zu gelangen, sie marschierten zu einem Kreisverkehr, dem Kreuzungspunkt zweier Bundesstraßen. Eine Autofahrerin sieht die beiden Bären und ruft bei der Polizei an. Eine Streife fährt hin und tatsächlich: da laufen zwei Bären.
Die Polizisten steigen aus und wollen die Bären zurückdrängen, Nena reagiert unwirsch und beißt einem Polizisten in den Unterschenkel. Dann wird geschossen, mit Munition mit neun Millimeter starkem Kaliber. Eine Kugel trifft Nenas Schulterblatt, eine andere den Kopf. Zeugen haben angeblich gehört, dass es mindestens fünfmal geknallt hat. Ihre Schwester Katja konnte eingefangen und zum Zirkus zurückgebracht werden.
Für den Zirkus ist das ein herber Verlust. Wieso wurde nicht vorher der Zirkus informiert? Der Zirkusdirektor, Daniel Renz, hätte Nena einfach an einem Ohr gefasst und sie zurückgeführt, ohne Probleme. Renz beschuldigt die Polizisten, überreagiert zu haben: "Die haben uns gar keine Chance gelassen, das Tier wieder einzufangen. Die haben wie Machos einfach losgeballert."
Seine Frau Patricia sagte den Polizisten, dass die Tiere überhaupt nicht gefährlich sind. Sogar der fünfzehn Jahre alte Sohn Dany arbeitet mit den Bären seit fünf Jahren. Er ist ganz traurig. Was bleibt ihm noch übrig? Ein blutverschmiertes Fell.
Die Polizisten sehen sich aber im Recht. Der Zirkus ruft seinen Anwalt, der fragt, weshalb die Polizisten nicht einfach in ihrem Auto geblieben sind und den Zirkus angerufen haben?
Dann gibt es noch den Veterinär Hans-Dieter Rietze. Er fühlt sich bestätigt:
Die Stadt Kassel hatte dem Zirkus ein Verbot erteilt. Grund: § 11 Tierschutzgesetzt, eine erfahrene Aufsichtsperson fehlt. Naja, der Bärenexperte ist für einige Wochen in Dänemark.
Der Veterinär bemängelt den Zaun: "Völlig unzureichend!" ist sein Urteil. Und auf dem Elektrozaun für die Bären war kein Strom.
Mich erinnert das an zwei andere Episoden: einmal mit dem Elefanten Shenka und zum andern mit dem erschossenen Yak-Ochsen ...
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