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8. Juli 2010 4 08 /07 /Juli /2010 17:40

Vorletzte Woche wurde ich in einen privaten Reitstall gerufen. Ein Hengst lahmte. Ich "reparierte" ihn, er lief danach wie ein junger Gott.

Letzte Woche rief mich die Besitzerin wieder, sie meinte, er lahme wieder. Ich fuhr hin, der Hengst erkannte mich und brummelte mich an. Seine Besitzerin verzog die Lippen und sagte leise: "Bei mir macht er das nie!" Da wusste ich schon, dass ich heute das letzte Mal in diesem Reitstall bin.

Ich untersuchte den Hengst, kein Wunder, dass er "lahmte". Ein Steinchen saß tief in der weißen Linie. Ich nahm den Hufkratzer, entfernte das Steinchen und untersuchte die anderen Hufe auch. Nun ja, die waren in Ordnung. Dann fragte ich, ob ich den Hengst mal laufen lassen könne. Ich band den Führstrick los und führte ihn zum Reitplatz. Dann stellte ich mich in die Mitte, suchte Augenkontakt mit dem Hengst und er fing an zu laufen.

Er fiel in einen Präsentiertrab, er sah richtig toll aus. Dann probierte ich, ob ich ihm Bilder schicken könne. Ich konnte. Er zog seine Kreise, wendete, fiel dann in Galopp. Ich schickte ihm das Bild einer Levade, und siehe da, er hielt an und stand auf seinen Hinterbeinen. Seine Besitzerin stand am Koppelzaun, ihre Lippen wurden immer schmaler.

Dann kam etwas auf mich zugerannt, etwas Getigertes, die Stallkatze. Das passte offenbar der Frau nicht: "Wir haben die Katze drei Tage gesucht. Und kaum sind sie auf dem Hof, ist die Katze da!"

Dann signalisierte ich dem Hengst, dass er zu mir kommt. Ich suchte nach seinen Lieblingsstellen, er rüsselte genüsslich. Dabei strich die Katze um meine Füße. Das war zuviel für seine Besitzerin: "Lassen Sie das! Das ist ein Andalusier! Die mögen das nicht!" Dann nahm sie ihren Hengst und führte ihn in seine Box.

Sie fragte mich: "Was bin ich Ihnen schuldig?" "Wofür?" "Ich habe doch nur die Hufe angeschaut. Ihr Hengst  lahmt auf keinen Fall. Und wer auch immer die Hufe ausräumt, sollte sorgfältiger sein. So ein Steinchen kann nach innen wandern und dann haben Sie ein Problem!"

Sie drückte mir ein paar Geldscheine in die Hand. "Reicht das?" Ich nickte. Ich sagte "Tschüsch" und ging zu meinem Auto und wollte einsteigen. Das war gar nicht so einfach. Welche Tür ich auch aufmachte, schwupp, saß die Stallkatze drin. Fragend sah sie mich an: "Und geht es jetzt los?"

Ich rief nach der Besitzerin und bat sie, ihre Katze festzuhalten. Das tat sie. Ich tuckerte dann nach Hause. Mir war klar, dass ich nicht mehr zu diesem Stall gerufen werde. Die Besitzerin kann es offenbar nicht vertragen, dass eine Fremde wie ich einen Draht zu ihren Tieren aufbauen kann. Pure Eifersucht eben.

So etwas verstehe ich nicht. Im Gegenteil, ich wäre froh, wenn die Tiere sich wohlfühlen und keine Angst haben. Wo ist das Problem?

 

(C) Copyright 2004-2010 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.

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Kommentare

M
<br /> Hallo Ihr Lieben!<br /> <br /> Eine Frage:<br /> Wie kann man ein Tier stehlen?Ein Tier ist ein Lebewesen, das das Recht hat, seinen Aufenthaltsort und seine Bezugslebewesen selber zu wählen.<br /> Wenn meine Mutter zu meiner Katze sagt "Willst Du mitkommen?", weil sie in ihre Tasche steigt, guckt sie komisch und springt dann raus um nicht mitgenommen zu werden.<br /> Frage ich die Katze, die bei meinen Eltern lebt, ob sie mit zu mir will, kriecht sie unter einen Stuhl.<br /> Das brachte mich auf den Gedanken, daß die Katze gerne mit Kiat mitgefahren wäre.<br /> <br /> Aber vielleicht ist ja wirklich an ihrem jetzigen Platz jemand, der sie braucht und den sie mag...<br /> War vermutlich doch besser so...<br /> <br /> Trotzdem steht niemandem das Recht auf ein anderes Lebewesen zu.Wir können uns zwar wünschen, daß unser geliebter Mensch/Tier ein Leben mit uns verbringen, aber wir haben kein Recht darauf!<br /> Für ein Tier Geld zu bezahlen finde ich genauso unmoralisch wie Land besitzen.Beides geht nicht, beides zeigt, wie überheblich der Mensch ist.<br /> <br /> Kiat, Du sollst nicht unfreundlich zu den Tieren sein, aber eine allzu freundliche, begeisterte Begrüßung vermeiden, damit Du weiterhin Gutes für das Tier tun kannst.Also bildlich gesprochen:<br /> Nicht umarmen und küssen, sondern nur freundlich die Hand geben und lächeln, so meinte ich das (um Eifersucht zu vermeiden).Traurig, daß man über so etwas nachdenken muß!<br /> <br /> Mir tun die Tiere in der Seele leid, die nur Statussymbole sind für ihre bescheuerten Zweibeiner bzw die bei Leuten sind, die nicht gut zu ihnen sind, sie nicht verstehen.Am liebsten würde ich alle<br /> diese Tiere bei mir aufnehmen, was natürlich nicht geht.Inzwischen mag ich Tiere lieber als die allermeisten Zweibeiner.<br /> <br /> Liebe Grüsse von Moira<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Moira,<br /> <br /> <br /> ich bin persönlich der Meinung, dass ich kein Recht habe, ein fremdes Tier mitzunehmen, auch wenn es freiwillig in mein Auto steigt. Das passiert mir zwar immer wieder, wenn ich die<br /> Heckklappe offen habe, und dann zurückkomme, dann sitzt bestimmt ein fremdes Tier drin. Trotzdem kann ich es nicht mitnehmen, weil dieses Tier zu einer anderen Familie gehört. Ich freue mich<br /> natürlich darüber, dass Tiere mich offenbar mögen.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />
L
<br /> Liebe Kiat,<br /> <br /> wie du bei den Kommentaren anfangs gleich auf Alkoholiker kommst, habe ich nicht ganz gepeilt.<br /> Zu dieser Frau und Neidern oder Eifersüchtigen: Diese Menschen KÖNNEN sowas eben einfach noch nicht. Diese Fähigkeiten haben mit Liebe zu tun und Liebe wiederum mit Bewusstsein. Da diesen Menschen<br /> dieses Bewusstsein (noch) fehlt, reagieren sie eben so.<br /> Es tut ihnen weh, zu sehen, was sie nicht können und nicht haben.<br /> Vielleicht sollte man diesen Menschen auch seine Liebe schicken, vielleicht hilft das was.<br /> <br /> Zu den Alkoholikern: Ich denke, die haben von vorneherein kein Selbstbewusstsein. Können sie doch nicht. Selbstbewusstsein heißt doch "sich seiner selbst bewusst sein". Und Alkoholiker verdrängen<br /> doch, statt ihre Probleme zu lösen.<br /> Und impotent macht so ein dauerhafter Alkohol"genuss" auf jeden Fall. Auch ein Besoffener "kann nicht". Davon abgesehen entstehen bei dauerhaftem langjährigen Alkoholkonsum auch Löcher im<br /> Gehirn.<br /> Ich wünsche mir für alle Menschen mehr Bewusstsein.<br /> <br /> Jeder Mensch hat in sich die Quelle der Liebe.<br /> <br /> Maren<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Maren,<br /> <br /> <br /> zu mir kommen halt immer wieder Menschen mit Suchtproblemen, und Alkohol ist genaugenommen eine Suchtkrankheit. Und ich habe gerade bei Alkoholkranken immer wieder erlebt, dass sie sich<br /> in Beziehungen in Eifersucht hineinsteigern. Einer der Gründe kann fehlendes Bewusstsein sein. Also gehört zur Entsüchtigung der (Wieder-)aufbau des Selbstbewusstseins. Da "arbeite" ich zum Teil<br /> anders als hier im Westen. Ob es schamanische Fähigkeiten sind, weiß ich nicht, und will es auch nicht wissen. Mich freut es, wenn es hilft.<br /> <br /> <br /> Sucht ist heute ein weites Feld. Mir begegnen auch Menschen, die süchtig nach Arbeit sind. Die nur dann "glücklich" sind, wenn sie arbeiten. Oft verdrängen sie damit andere Probleme. Oft kommt<br /> mir die Therapie vor wie das Häuten einer Zwiebel. Sobald eine Schicht, d. h. ein Problem resp. eine Ursache erkannt ist, taucht eine neue Schicht auf, will heißen, ein neues Problem.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br /> <br />
T
<br /> Hallo Moira,<br /> <br /> mein Kater steigt leider auch gerne in Autos und ich hoffe, dass das gut geht, ihn nicht mal jemand übersieht und dann nach X Kilometern die Türen öffnet. Dass die Katze mit will, das ist eine sehr<br /> einseitige Deutung ihres Verhaltens.<br /> <br /> Außerdem haben Tiere ja auch ihre Aufgabe hier, z.B. dass sie den Menschen lehren Liebe zu empfinden. Was gibt einem das Recht diese Beziehung zwischen Mensch und Tier einfach abzubrechen und somit<br /> auch die Lernerfahrungen?<br /> <br /> Wir sind alle hier, um Erfahrungen zu machen, jeder auf seine Art und Weise. Und nicht alles ist nur gut oder nur böse. Nach welchen Kriterien beurteilen wir es überhaupt?<br /> <br /> Die Katze einfach mitzunehmen, das täte Dir vielleicht gut, aber nur, weil Du den ganzen Zusammenhang nicht kennst. Weißt Du, ob die Katze nicht vielleicht für ein Kind in dem Revier der Katze<br /> wichtig ist, und das Kind tieftraurig wäre, wenn die Katze nie mehr käme? Würdest Du so etwas verursachen wollen?<br /> <br /> Bei offensichtlichen Quälereien würde ich auch eingreifen, klar. Aber selbst da muss man dem Besitzer die Möglichkeit geben umzulernen und sich anders zu verhalten. Das geht nicht, wenn man das<br /> Tier nur klaut.<br /> <br /> Viele Grüße, Tatzelwurm<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Es ist schon schade, dass viele Menschen mit Eifersucht reagieren.<br /> <br /> Warum sehen sie nicht, dass das Tier auf dich gut reagiert? Ein Tier weiß was bzw. wer gut für es ist ... ergo Kiat ist gut für das Tier *gg* ...<br /> <br /> Naja so würde ich es jedenfalls interpretieren ... und so nebenbei würde ich versuchen herauszufinden, wie man den Tieren Bilder schicken kann *lach*<br /> <br /> Liebe Grüße<br /> Karin<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Karin,<br /> <br /> <br /> das mit dem Bilder schicken ist gar nicht so schwer. Voraussetzung: ein Tier, mit dem du sehr vertraut bist und das gerne mit dir "spielt". Und dann deine Bereitschaft, dich fallen zu lassen,<br /> eigentlich nichts Großes zu erwarten, einfach nur so auf Sendung gehen. Und wenn dann plötzlich ein Bild auftaucht, dieses Bild einfach akzeptieren.<br /> <br /> <br /> Ganz wichtig ist dabei, dass du die Interpretation deiner Bilder nicht vermenschlichst, sondern als Tier siehst. Und umgekehrt beim Senden, da kannst du zwar versuchen, deinem Tier ein Bild zu<br /> schicken, zum Beispiel, dass dein Tier auf seinen Schlafplatz geht. Da kann deinen Tier zurücksenden: Warum sollte ich das tun?<br /> <br /> <br /> Wenn du dagegen in einem anderen Raum Leckerchen versteckt hast, dann kannst du das deinem Tier schicken. Und wenn dann dein Tier sich in Bewegung setzt, kann dies ein Erfolg sein. Kann.<br /> Genausogut kann dich dein Tier beobachtet haben oder es riecht das Leckerchen oder es hat das Rascheln mit der Leckerchentüte gehört.<br /> <br /> <br /> Und damit komme ich zum schwersten Teil der Übung: Wenn etwas geklappt hat, ja nicht größenwahnsinnig werden. Und auch nicht gleich hinausposaunen. Eigentlich ist das ein kleines Geheimnis<br /> zwischen dir und deinem Tier.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße, Kat<br /> <br /> <br /> <br />
M
<br /> Liebe Kiat!<br /> <br /> Ja, ja, die lieben Emotionen!Das Schlimme ist, daß manche es süß finden oder auch noch stolz sind, wenn jemand zB der Partner eifersüchtig ist.Mußte mir schon oft so dummes Geschwätz anhören, wer<br /> nicht eifersüchtig wäre, würde den anderen nicht lieben.<br /> Eifersucht=Minderwertigkeitsgefühl, Zeichen von Besitzansprüche auf das andere Lebewesen.Mit welchem Recht?Das ist doch einfach nur krank und abartig!<br /> <br /> Wenn das Pferd Dich lieber mag als seine Gefährtin sollte sie sich mal Gedanken machen, warum das so ist, was sie falsch macht bzw besser machen könnte?<br /> Statt sich in ihren Emotionen zu suhlen hätte sie Dich lieber gefragt, was Du tust, damit das Pferd Dich mag bzw was Du ihr empfiehlst.Ich würde das so machen, wenn es mein Pferd wäre.<br /> <br /> Was Anderes:<br /> Du nützt den Tieren und Deinem eigenen Geldbeutel mehr, wenn Du bei der Begrüßung den Tieren schon Bilder schickst, daß sie Dich nicht zu freundlich vor ihren Menschen behandeln sollen.Habe etwas<br /> ähnliches erlebt mit einer lieben Hündin:<br /> Die liebte mich heiß und innig, durfte auch auf mein Bett.Als ihr Herrchen das sah, verbot er ihr das weil er eifersüchtig war auf seinen Hund.Daraufhin machte ich mit Nicki ein Zeichen aus:<br /> <br /> Wenn ich zweimal mit der Hand auf die Matratze klopfte bedeutete das für sie "Jetzt darf ich aufs Bett."So konnte ich wenn wir allein waren es ihr erlauben aber gleichzeitig sicherstellen, daß sie<br /> das nicht in Beisein ihres dämlichen Herrchen tat.Es hat funktioniert.<br /> <br /> Allerdings bekam ich aus anderen Gründen mit dem Kerl so Streß, daß er das Einzige tat, womit er mir und auch Nicki wehtun konnte:<br /> Er ließ sie nicht mehr tagsüber zu mir, sondern sperrte sie lieber 10Stunden am Tag allein in der Wohnung ein.Aus Eifersucht und Enttäuschung darüber, daß ich mich nicht von ihm habe ausnutzen<br /> lassen.<br /> <br /> Die Katze hätte ich mitgenommen, wenn die Tante es nicht bemerkt hat, daß sie in Dein Auto gesprungen ist.Bei späterer Nachfrage hätte ich gesagt ich weiß von nichts.Die Katze hat doch überdeutlich<br /> ihren Willen kundgetan bei wem sie leben möchte.<br /> <br /> Liebe Grüsse von Moira<br /> <br /> <br />
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K
<br /> <br /> Liebe Moira,<br /> <br /> <br /> bei reichen Leuten sind Pferde nur Statussymbole. Wenn ich sie frage, wo die Lieblingsstellen bei ihrem Pferd sind, schauen sie mich komisch an. Viele wissen es nicht. Solche Leute sehen auf<br /> einer Pferdemesse einen Hengst: Der ist süß!<br /> <br /> <br /> Also muss der Hengst gekauft werden. Auf dem nächsten Turnier hat dann die Reiterin einen Hengst-Bonus und wenn sich herumspricht, was der gekostet hat, noch einen Bonus. Sie kann dann einen<br /> ziemlichen Stiefel zusammenreiten, gewinnt das Turnier aber trotzdem.<br /> <br /> <br /> Was du vorschlägst, dass Tier mich nicht freundlich behandeln oder so, das kann ich nicht. Das widerspricht meinem Verständnis von Tier und Mensch.<br /> <br /> <br /> Auch die Katze konnte ich nicht mitnehmen, das wäre für mich Diebstahl gewesen. <br /> <br /> <br /> Liebe Grüße, Kiat<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> <br />

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