22. März 2010
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Bisher wurden Missbrauchsfälle nur von katholischen Einrichtungen bekannt, jetzt stellt sich raus, dass es so etwas auch bei evangelischen Einrichtungen gab. Ja auch beim berühmten Windsbacher Knabenchor.
Der Journalist Klaus Kirschner war acht Jahre im Windsbacher Knabenchor, kurz vor seinem Tod schrieb er nieder, was er erlebt hat. Der SPIEGEL veröffentliche seine erschütternde Geschichte. Lest selbst.
Da frage ich mich, was treibt Erwachsene dazu, so gewalttätig mit Kindern und Jugendlichen umzugehen? Ist es eine Form von abartiger Sexualität? In manchen Fällen mag dies zutreffen. Denken wir in diesem Zusammenhang an Karl Heinz Bierlein, dem früheren Leiter der Rummelsberger Anstalten. Er zwang angehende Diakone, an sehr fragwürdigen "Experimenten" teilzunehmen. Später stellte sich heraus, dass Bierlein dabei seine homoerotischen Neigungen befriedigte.
Manche meinen ja auch, der Zölibat sei schuld, wenn Pfarrer Kinder und Jugendliche sexuell missbrauchen. Das glaube ich weniger, auch bei evangelischen Einrichtungen tauchen jetzt Fälle sexuellen Missbrauchs auf.
Eine Folge hat die Geschichte bei mir: Wenn ich jetzt den Windsbacher Knabenchor höre oder sehe, dann tauchen bei mir Bilder auf von den Greueltaten. Ich kann mich dann nicht mehr dem Chor voll und ganz widmen. Obwohl ich Chöre sehr gern höre. Aber das ist vorbei. Mit den Stimmen höre ich die Schreie der Gequälten. Und das ist schade!
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