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15. Februar 2009 7 15 /02 /Februar /2009 10:40
Der Mond ist abnehmend und steht im Skorpion, ein Wassertag.

Dieser Tag ist günstig für Glücksspiele und für riskante Vorhaben. Aber aufpassen müssen wir trotzdem.

Heute Kleidung einzukaufen, ist weniger günstig.

Wir sollten uns auch vor Verrätern und falschen Freunden in Acht nehmen.

Beim Schreiben dieser Zeilen erschien mir das Bild eines Fischernetzes, eine Glyphe für "Beute machen" im übertragenen Sinn.

Ich wünsche allen einen glücklich verlaufenden Tag.
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15. Februar 2009 7 15 /02 /Februar /2009 10:23
Unlängst traf ich eine Bekannte im Discountermarkt. An der Fleischtheke meinte sie zu mir: "Das Fleisch schaut doch gut aus, so schön rot!"

Da konnte ich mich nicht zurückhalten: "Weißt Du auch warum? Erstens durch die Beleuchtung und es hat schon seinen Grund, weshalb die verpackten Fleischstücke auf speziellen roten Flächen liegen. Und die so frisch rot ausschauenden Fertigprodukte enthalten ganz bestimmt Nitritpökelsalz, das macht das Fleisch so richtig rot."

"Und ist das schlimm?"

"Naja, Nitritpökelsalz ist krebserregend, wenn es stark erhitzt wird. So jetzt komm mal mit, ich zeig dir noch einiges!" Und ich schleppte die Frau zum Obststand.

"Weißt Du, wieso die Äpfel so schön glänzen? Die sind mit Bienenwachs überzogen. Sogar die Gummibärchen!" Dann nahm ich ein Päckchen Salz aus dem Regal.

"Du kennst sicher den Trick deiner Oma, die hat bestimmt ein paar Reiskörner in den Salzstreuer gegeben, damit das Salz nicht klumpt. Die Industrie gibt heute Kreide hinzu oder Calciumkarbonat, wie die Chemiker sagen. Noch billiger ist das gelbe Blutlaugensalz, das enthält zwar Cyanid, also das Salz der Blausäure. Aber angeblich spaltet es sich bei der Verdauung nicht auf ..."

Dann zeigte ich ihr noch Sahne, mit einem sehr langen Mindesthaltbarkeitsdatum: "Da ist bestimmt ein Stabilisator drin, wahrscheinlich Carageen, ein langkettiges Kohlenhydrat, das kommt auch in den Rotalgen vor ..."

Die Frau war schon etwas blass im Gesicht und stammelte: "Du, das will ich alles gar nicht so genau wissen, Du verdirbst mir den Appetit!" Und stürmte in Richtung Kasse.

Ich wundere mich immer wieder, wieso Langnasen sich degenerierte Nahrungsmittel reinstopfen und an der Wahrheit überhaupt nicht interessiert sind.


(C) Copyright 2004-2009 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
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14. Februar 2009 6 14 /02 /Februar /2009 20:21


bisba.gifIn meinem Kommentar an Philo hatte ich es ja schon angekündigt: Da hat mich heute eine Frau angerufen. Sie hatte von einem Neo-Schamanen gehört und ihn konsultiert. Der hatte ihr angeboten, ihre speziellen Fragen mit einer Brustdivination zu beantworten. Das sei aber sehr langwierig und nicht billig.

"Hast Du davon schon was gehört?" wollte sie wissen. Ja, dunkel erinnere ich mich, da hatte einer sogar ein Buch drüber geschrieben. "Ich frage mal meinen Bär, der hat da seine Datenbanken, vielleicht wird er fündig. Ich ruf dich wieder an."

Dann fragte ich meinen Bären. "Brustdiviniation, ja da gab es einen, ich glaube der hieß Burr oder so" meinte er und setzte sich an den PC und wühlte in den Datenbanken.

Wenig später rief er mich: "Ich habs gefunden: der Kerl heißt Timothy Burr und sein Buch nennt er BISBA."

Das steht für "Burr Identification System of Breast Analysis". Burr behauptet, das die Form der Brüste einer Frau deren Charakter bestimmt und umgekehrt. Seine Studien nennt er großkotzig "gynecomammology" und er schreibt u. a.:

"You seem like a nice girl, but would you mind stripping to the waist so I can check?" (Du scheinst ein nettes Mädchen zu sein, es macht dir doch sicher nichts aus, dich bis zur Hüfte auszuziehen, damit ich es überprüfen kann?)

Ja, er geht noch weiter und schlägt Arbeitgebern vor, seine Methode bei der Einstellung von Frauen anzuwenden, also ziemlich krass.

Hier noch eine "Kostprobe" aus seinem Buch:

"Through proper critical observation and evaluation of the breast it is a simple matter to determine whether its owner is likely to be jovial or morose, shrewd or gullible, thrifty or wasteful, industrious or lazy, sensuous or frigid, enthusiastic or indifferent, faithful or false, honest or deceitful, brazen or bashful, and almost anything else one might wish to know about the individual's personality or character. Conversely, the woman who desires true breasts of a certain type and style instead of false ones need only learn what traits of personality and character produce such a breast and then set about the molding of her personality and character to those traits in order to achieve the breasts she covets."

Dieser Typ verspricht also allen Ernstes, wenn eine Frau sich einen anderen Busen wünscht, dann muss sie nur in seinem Buch die dazu gehörigen Eigenschaften suchen und sich ändern. Dann wird sich auch ihr Busen ändern ...

Naja, ich habe die Frau angerufen und ihr alles erzählt. Und ich habe vermutet, dass dieser Neo-Schamane wohl dieses Buch irgendwo ergattert hat und es jetzt "anwendet". Wahrscheinlich nur als Vorwand dafür, dass er den Busen einer Frau befummeln darf und dafür noch kassiert. Er hat ja schon angekündigt, dass das länger dauert.

Ganz überzeugt war die Frau noch nicht: "Und wenn doch etwas an der Sache dran ist?"

"Mensch, ich garantiere dir, dass dieser selbst ernannte Schamane dich nur begrapschen will oder mehr! Von mir aus, probiere es aus. Aber ich habe dich gewarnt!"

Manche Menschen sind einfach zu leichtgläubig, oft habe ich den Eindruck: Je skurriler eine "Behandlungsmethode" ist, umso leichter finden sich KundInnen dafür ...

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13. Februar 2009 5 13 /02 /Februar /2009 23:02
Heute spät am Abend, ich war gerade noch zum Nachfüttern im Stall, da brauste ein Auto auf den Hof. Eine Frau stieg aus, sie hatte mich aus dem Stall kommen sehen, rannte auf mich zu, fiel mir um den Hals und fing an zu weinen. Eine gute Freundin. Was war nur geschehen?

Ich versuchte sie zu beruhigen und ins Haus zu bugsieren. Dann kochte ich einen Revital-Tee, und wartete. Dann begann sie zu erzählen:

"Ich bin einem Hexen-Coven beigetreten, heute abend sollte meine Einweihung sein. Es war schrecklich!"

"Wieso? Was ist denn passiert?"

"Zuerst kamen zwei Frauen, die sagten zu mir, dass ich mich vor der Einweihung duschen müsse, um ganz rein für die Einweihung zu sein. Wir gingen zu dritt unter die Dusche. Danach trockneten sie mich ab und verbanden mir mit einem roten Tuch die Augen. Und jede nahm mich links und rechts am Arm und führte mich in den Einweihungsraum."

Sie schluckte. Immer wieder wurde sie von Krämpfen geschüttelt. Ich konnte mir schon denken, was dann abgelaufen war. Dann erzählte sie mit leiser Stimme:

"Dann spürte ich, wie jemand meine Füße küsste. Dem Geschnaufe nach war es ein Mann. Dann küsste er meine Knie. Und dann fing er an, meine Vulva zu küssen. Das wurde mir zu viel, aber ich wurde sehr fest an meinen beiden Armen gehalten. Dann küsste er meine Brustwarzen und wollte meine Brüste kneten. Da habe ich mich an einen Trick erinnert, den ich bei einem Selbstverteidigungskurs für Frauen gelernt hatte. Ich rammte ihm ein Knie in die Eier und schüttelte die Frauen ab. Dann riss ich mir die Augenbinde runter."

Sie machte wieder eine Pause. Ich lobte sie: "Das hast Du prima gemacht!"

Sie nickte. "Die Drei waren viel zu sehr geschockt, ich habe meine Kleider zsuammengesucht, mich angezogen und bin getürmt." Dann wollte sie wissen: "Ist das bei allen Einweihungen so?"

Ich fragte sie, wie der Typ ausgeschaut hat. Sie beschrieb ihn mir. Da wusste ich, wer er war: "Ich glaube, ich kenne ihn. Erst letzte Woche fragte mich eine Kundin, was ich von ihm halte. Er hatte sie angesprochen, dass er einen Hexen-Coven gründet, aber nur mit Frauen."

"Klar, jetzt weiß ich auch warum! Soll ich zur Polizei gehen?"

Ich schüttelte den Kopf: "Das wird nicht viel bringen. Du hast keine Zeugen. Und stell dir mal vor, wie die Polizisten grinsen, wenn Du deine Aussage machst. Oder was los ist, wenn der Polizeibericht in der Lokalzeitung erscheint?!"

"Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen, wie die sich was abgrinsen. Ich möchte nur wissen, was dies sollte?"

"Haben die nicht vorher mit dir alles besprochen?"

"Nee, ich musste nur bestätigen, dass ich mit dem Ritual des Fünffachen Kusses eingeweiht werden will."

"Tja, da hat einer den Wicca-Kult falsch verstanden ..."

"Stimmt, er sprach immer von Wicca und Gardner."

Ich nickte betrübt: "Leider gibt es immer wieder schwarze Schafe, die einen Coven zur Befriedigung ihrer Sexphantasien missbrauchen. Sei froh, dass Du abgehauen bist. Der nächste Schritt wäre dann bestimmt die symbolische Vereinigung von Gott und Göttin gewesen, aber da wäre es gewiss sehr real zugegangen."

"Und was machen wir jetzt?"

"Ich habe eine Idee: Du weißt ja, dass ich einen Blog habe. Da schreiben wir dein Erlebnis rein, natürlich ohne Namen. Aber der Statistik nach habe ich nicht wenige Leser. Und der Typ fühlt sich gewiss ertappt."

"Gut, das machen wir!" Dann setzten wir uns gemeinsam an den PC und beim Formulieren wurde sie immer lockerer. Zum Schluss konnte sie über diese Episode sogar herzhaft lachen ...


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13. Februar 2009 5 13 /02 /Februar /2009 22:09
Baycity in den USA ist eine Partnerstadt von Ansbach. Sie liegt eine Autostunde von Detroit entfernt. Letztes Jahr war ein Schüleraustausch vereinbart worden, im Sommer 2009 sollten Schüler und Schülerinnen nach Ansbach kommen.

Im September 2008 wurde dies von den Amerikanern bestätigt, aber dann war Sendepause. Jeder Mensch mit nur ein klein bisschen Menschverstand wusste weshalb: zuerst die Finanz-, dann die Wirtschaftskrise! Aber, unsensibel wie Deutsche sind, hakten sie bei ihren amerikanischen Gesprächspartnern nach, bis die dann eingestanden: "Es geht nicht, wir können nicht kommen!"

"Warum?"

"Viele Eltern haben nicht nur ihre Arbeitsstelle verloren, sondern auch ihre Häuser. Viele Schüler wissen gar nicht, wo sie was zu essen bekommen, wo sie schlafen können. Viele sind auf die privaten Suppenküchen angewiesen."

Um nun die Fettnapftreterei fortzusetzen, fragten die deutschen Verantwortlichen nach, ob es wenigstens beim vereinbarten "Gegenbesuch" 2010 bleibe? Die armen amerikanischen Kontaktleute ... Ich finde das Verhalten der deutschen Gesprächs- und Organisationspartner so etwas von daneben: Da kämpfen die amerikanischen Familien mit ihren Kindern ums nackte Umleben und da fragen die Deutschen nach, ob sie 2010 zu Besuch kommen dürfen. Unsensibler geht es wohl nicht!

Keiner von den deutschen Organisatoren kommt auf den Gedanken, wie den Kindern und Jugendlichen geholfen werden kann! Wie wäre es mit einer Sammlung? Auch wenn nicht viel dabei zusammenkommt, allein das Signal: Leute, wir denken an euch, wir wollen euch helfen!

Das macht Mut! Aber eine plumpe Nachfrage, ob es beim Gegenbesuch bleibt, ist so etwas von peinlich!


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13. Februar 2009 5 13 /02 /Februar /2009 16:22
Der Mond ist abnehmend und steht in der Waage, ein Lichttag.

Zusätzlich zum Jupiter wechselt jetzt auch noch der Merkur in den Wassermann: Dies kann sich sowohl auf unser Denken als auch auf unsere Kommunikation mit den Mitmenschen auswirken. Wir streben mehr nach Freiheit, legen die alten Konventionen und Fesseln ab, denken und handeln unkonventionell und planen unsere eigene Zukunft.

Dieser Tag ist günstig für geschäftliche Investitionen, für den Beginn von Projekten und für die Gestaltung und Formulierung von Verträgen.

Wer an diesem Tag neue Kleidungsstücke kaufen möchte, ist nicht gut beraten. Dieser Tag eignet sich überhaupt nicht dafür.

Beim Schreiben dieser Zeilen kam mir das Bild eines reich gefüllten Lagerhauses in den Sinn, das bedeutet für mich Reichtum in irgendeiner Form.

Ich wünsche allen einen glücklich verlaufenden Tag.

Liebe Grüße, Kiat
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12. Februar 2009 4 12 /02 /Februar /2009 11:05
Da rief mich gestern abend jemand an, mit sich überschlagender Stimme, ganz aufgeregt: "Stimmt es, dass John Titor ein Zeitreisender ist?" Ich fragte den Anrufer: "Wer ist John Titor?" Da wurde der Anrufer immer hektischer, ich verstand nur Wortfetzen wie "Zukunft", "2036", "amerikanischer Soldat", "Zeitmaschine", "Betriebsanleitung", "Bilder" etc. Ich ließ den Anrufer zunächst mal bruddeln, irgendwann wird er sich beruhigen oder es geht ihm die Luft aus.

Er wurde wirklich ruhiger und fragte mich: "Sie sind doch Schamanin, können Sie nicht eine Geistreise machen und feststellen, ob dieser John Titor wirklich aus der Zukunft kommt?"

"Wieso wollen Sie das wissen?"

"Ich muss das wissen, die Antwort ist mir auch viel Geld wert!"

"Geben Sie mir Ihre Nummer, unter der ich Sie erreichen kann. Ich rufe zurück." Dann fragte ich meinen Bären. "John Titor? Ach ja, da stand ja was im neuesten NEXUS-Magazin. Der Thomas Kirchner hat ein englisches Buch rezensiert, da ging es auch um diesen Typen."

Und genauso war es: Es handelt sich um das Buch "Above Top Secret" von Jim Marrs. Und da stand auch was über John Titor:

Titor schrieb in einem Forum, in dem einige es gewagt hatten, seine Worte anzuzweifeln:

"Ich beobachte jeden Tag, was Ihr als Gesellschaft tut. Ihr sitzt rum und schaut zu, wie eure Rechte unterm Hintern weggezogen werden, ihr fresst vergiftete Nahrung, und euch ist es egal, dass Millionen von Menschen leiden und sterben."

Und weiter geht es: "Ich verrate euch ein Geheimnis. Hier in der Zukunft mag euch keiner, für uns seid ihr nur faule und ignorante Dummköpfe. Macht euch weniger Sorgen um mich als um euch!"

Naja, hier hält jemand mit diesen Worten der derzeitigen Menschheit einen Spiegel vor, einen sehr realkritischen. Aber ob er aus der Zukunft kommt? Ich denke, das ist völlig unwichtig. Seine Worte allerdings haben Hand und Fuß, sind jedoch für die meisten von uns unangenehm.

Ich selbst neige eher dazu, dass hier jemand die Schnauze voll hat über diese ignoranten Menschheit, sich deshalb das Kleidchen eines Zeitreisenden angezogen hat, um in den entsprechenden Foren mehr Gewicht zu haben.

Als Schamanin sind mir "Reisen" in die Zukunft und in die Vergangenheit nicht fremd, aber ich bin mir auch der Verantwortung bewusst: Wer hier zuviel öffentlich ausplaudert, verändert oder vernichtet gar den entsprechenden Zeitstrahl. Diese Thematik ist mit äußerster Vorsicht zu handhaben.


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12. Februar 2009 4 12 /02 /Februar /2009 10:59
Der Mond ist abnehmend und steht in der Waage, ein Lichttag.

Jupiter steht im Wassermann und in Konjunktion mit dem oberen Mondknoten. Das stellt eine ganz besondere Konstellation dar:

Jupiter zeigt hier Reichtum an, nicht nur in materieller, sondern auch in spiritueller Hinsicht. Allgemein deutet es darauf hin, dass sich eine neue Zeitperiode ankündigt, in der die Gier nach immer mehr materiellen Werten ins Leere läuft. Die Macht der Reichen und Superreichen wird verpuffen, die Menschen haben die Chance, sich von Restriktionen und Fesseln zu befreien. Das ist ja auch der eigentliche Hintergrund, weshalb der Maya-Kalender 2012 endet ... Gott Anu hat keinerlei Macht mehr ...

Dieser Tag ist ungünstig für Glücksspiele aller Art, also der Spielbank fernbleiben;-)

An diesem Tag ein neues Projekt zu beginnen, ist eine sehr gute Idee!

Ich wünsche allen einen glücklich verlaufenden Tag.

Liebe Grüße, Kiat
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11. Februar 2009 3 11 /02 /Februar /2009 23:02
Vor nicht allzu langer Zeit war ich eingeladen, mit anderen einen "modernen" Milcherzeugerbetrieb anzusehen. Ich sage bewusst nicht Bauernhof, denn mit einem konventionellen Bauernhof hatte dieser Betrieb nichts mehr zu tun.

Über 400 Milchkühe fristeten dort ihr Dasein. Sie waren derart hochgezüchtet, dass sie pro Tag bis zu 50 Liter Milch geben. Es ist richtig pervers: wenn diese Turbokühe auf eine Weide gelassen würden, diese Kühe würden schwer krank oder gar sterben.

Nein, diese Turbokühe bekommen Futter wie eine Hochleistungssportlerin, mit Gras allein können diese Milchleistungen nicht erbracht werden. Jede Kuh hat einen Transponder mit einem RFID-Chip umhängen, so weiß der allwissende Computer, wo die Kuh gerade ist und was sie macht.

Das "Leben" einer solchen Kuh ist sehr eintönig und läuft wie folgt ab:

Wenn die über 400 Kühe nicht fressen, dann legen sie sich auf die Liegeflächen zum Verdauen, der automatische Kotschieber sorgt dafür, dass hinten immer Platz ist für neuen Kot. Alle acht Stunden werden sie vom automatischen Treiber zum computergesteuerten Melkstand getrieben, ob sie wollen oder nicht. Der Computer weiß auch über die Gesundheit der Tiere Bescheid.

Und die Kühe werden vom Computer in Gruppen eingeteilt: Besamungsgruppe, Färsen, Kühe mit krankem Euter, trächtige Kühe etc. Diese Kühe dürfen nie an die frische Luft, sie dürfen nie frisches grünes Gras essen. Welch eine Perversion der Natur.

Solche Kühe haben auch ihre "Berufskrankheiten", z. B. der Pansen wird übersäuert. Grund: die Unmengen von Kraftfutter bilden zu viele kurzkettige Fettsäuren. Die wiederum reduzieren den Tonus im Labmagen, der wird schlapprig wie ein Gummischlauch ohne Luft und rutscht unter den Pansen: Labmagenverlagerung nennen die Veterinäre das. Das passiert nicht selten und muss operiert werden. Die Tierärzte wollen ja auch leben ...

Solche Kühe werden auch nicht alt, manche nur vier Jahre, dann sind sie fertig mit der Welt und produzieren nicht mehr genügend Milch.

Mir kommt das alles wie eine Milchmädchenrechnung vor: Da werden Monsterkühe herangezüchtet, die allenfalls dreimal in ihrem kurzen Leben ein Kalb zur Welt bringen und in dieser Zeit Unmengen von Kraftfutter vertilgen.

Von der Ethik der Milchbauern und Rinderzüchter mal abgesehen ...

Und das alles, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Milch zu produzieren. Die Natur wird nach den Vorgaben von McKinsey & Co. vergewaltigt!

Anders bei den meisten Ökobauern: da dürfen die Kühe auf die Weide, sie stehen in gut durchlüfteten Ställen, jede Kuh fühlt sich am wohlsten, wenn es so um die zehn Grad ist, sie haben bequeme Liege- und rutschfeste Laufflächen. Und vor allem, sie haben keinen Stress.

Jeder Ökobauer wird es bestätigen, wer so seine Kühe hält, braucht den Tierarzt ganz selten. Und solche Kühe können auch sehr alt werden.

Ich kenne einen solchen Bauern, der schon seit Jahrzehnten seine Kühe im Freien grasen lässt. Anfangs wurde er belächelt: "Der lässt seine Kühe raus, die verlieren doch an Fleisch!" In vielen Bauernhirnen ist eben immer noch verankert, dass eine Kuh, die frei herumlaufen darf, an Fleisch verliert!

Seine Kollegen haben ihn aber argwöhnisch beobachtet. Und sie merkten, dass der Tierarzt so gut wie nie kam. Da trauten sich einige zu fragen: "Sag mal, was machst Du mit den kranken Kühen? Wir sehen nie einen Tierarzt?" Er lacht dann: "Tierarzt? Brauche ich nicht! Ich beobachte meine Tiere, und wenn was im Anmarsch sein sollte, da kenne ich eine gute Tierheilpraktikerin, die gibt mir gute Tipps ..."

Die Jungbauern von heute können rechnen, bei vielen ist ein Umdenken im Gange. Und immer mehr wechseln zum Ökobauern, sehr zum Verdruss der Funktionäre des Bauernverbandes, von denen einige gar im Verdacht stehen, auf der Dedikationsliste von Monsanto zu stehen ...


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10. Februar 2009 2 10 /02 /Februar /2009 22:11
Im kleinen Dörfchen Mögersbronn wohnen die Bauern D., P. und S. Eines Tages beschlossen sie, sich zu dritt einen neue Sämaschine zu kaufen, ein guter Einfall, denn die meiste Zeit steht so eine Maschine nur ungenützt herum. Sie trafen sich also im Gma-Haus und besiegelten den Vertrag mit Handschlag.

Aber, aber! Es stellte sich dann heraus, dass immer dann, wenn einer der Bauern säen wollte, die andern beiden auch säen wollten. Und es kam immer öfter zum Streit. Da zog Bauer S. die Konsequenz und kaufte sich eine eigene Sämaschine. Jetzt brauchten sich nur noch die beiden anderen um die Sämaschine zu zanken.

Da beschloss Bauer P., sich künftig eine solche Maschine vom Maschinenring auszuleihen. Das ging auch einige Zeit gut. Eines Tages hatte er die ausgeliehene Sämaschine mit Saatgut gefüllt und das entsprechende Programm eingestellt, da ritt ihn der Teufel:

Ich hatte gerade meinen Lipizzaner zum Putzen angebunden, da meinte offenbar Bauer P., er müsse mein Pferd erschrecken. Also ließ er seine Sämaschine aus 50 cm Höhe auf den Beton krachen. Mein Tiger hörte den Krach, aber er blieb weiter stehen. Bauer P. war sauer, weil mein Tiger sich überhaupt nicht erschreckt hatte. Und noch sauerer, ja richtig wütend war er, als er merkte, dass die ausgeliehene Sämaschine nicht mehr zu gebrauchen war. "Und das alles wegen der da!" brummte er unüberhörbar in meine Richtung.

Er rief den Maschinenring an, da kam einer und sah die Bescherung: "Was hast Du denn mit unserer Maschine gemacht? Dir leihen wir nichts mehr aus!"

Also musste sich Bauer P. auch eine eigene Sämaschine kaufen. Das kratzte nun am Stolz des Bauern D. Jetzt brauchte er auch eine eigene Maschine. Also kaufte er auch eine.

Die vor Jahren gemeinsam erworbene Sämaschine stand nun ungenutzt herum und wartete auf den Übergang ins Nirwana des Rostes. Da trafen sich die drei Bauern wieder im Gma-Haus und beschlossen, die alte Maschine zu verkaufen, da kommen ja immer wieder Polen oder Rumänen, die so alte Sachen kaufen.

Bauer S. meinte dann: "Genau, nach dem Verkauf bekommt jeder ein Drittel vom Verkaufserlös!" Da protestierten die beiden anderen: "Nein, Du bekommst gar nichts!", meinte Bauer P.

Und Bauer D. erklärte: "Weil Du ja die letzten Jahre die Maschine nicht mehr benutzt hast!"

Diese verquere Logik wollte aber Bauer S. nicht einsehen und fing an zu brüllen: "Wenn ich meinen Anteil nicht kriege, dann schlage ich diese Maschine zusammen!" Die beiden anderen brüllten mit, das Gma-Haus zitterte und bebte.

Da sich die Drei nicht einigen konnten, rostete die alte Maschine weiter vor sich hin. Eines Tages fuhr ein Schrotthändler durchs Dorf, sah den zusammengesunkenen Schrotthaufen und nahm ihn mit ...


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