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27. Dezember 2008 6 27 /12 /Dezember /2008 14:09
Heute kam eine Frau zu mir, ganz aufgelöst; sie war bei einer "Familienaufstellung", erzählte, dass sie viele Playmobil-Figuren hin- und herrücken musste und dass sie jetzt weiß, dass sie als Baby sexuell missbraucht worden ist.

Ich war zwar anderer Meinung, aber sie ließ sich nicht von dieser fixen Idee abbringen. Es kam noch schlimmer: Der Familienaufsteller hat ihr auch gesagt, dass sie deshalb ein sehr schweres Trauma habe und dass bei dem Missbrauch sich ein Teil ihrer Seele abgetrennt habe. Dieser Teil müsse jetzt im Geisterreich gesucht und mit ihrer Seele wieder vereinigt werden.

Aber das könne er nicht allein, dazu brauche er die Hilfe eines sehr guten Schamanen. Er kenne da einen, aber das werde nicht billig, weil der fast immer ausgebucht ist etc.

Da saß sie nun bitterlich weinend bei mir, sie wollte ihren verlorenen Seelenteil wieder haben, aber sie habe das Geld nicht. Zunächst einmal war ich über diese Art von Abzocke sauer, aber das konnte ich ihr nicht sagen. Sie bat mich, ob ich nicht auf die Suche nach ihrem verlorenen Seelenteil gehen könnte. Ich sei ja auch Schamanin. Was also tun?

Ich erklärte ihr, wie ich das mit der Seele sehe und dass es da nie zu einer "Abtrennung" kommen kann. Und es ist ja gar nicht sicher, dass sie als Baby missbraucht worden sei. Ich fragte sie dann nach ihren sexuellen Vorlieben und bisherigen Erlebnissen. Da war alles normal. Das erklärte ich ihr in aller Ruhe.

Ich "bearbeitete" dabei ihre Hauptchakren, und noch einige Zentren, z. B. der Erkenntnis. Sie wurde immer ruhiger. Und dann fing sie plötzlich zu lachen an, sie konnte über sich selbst lachen und gluckste: "Ich bin vielleicht ein blödes Schaf!" Naja, das Geld für die Familienaufstellung kann sie in den Kamin schmieren, aber den "Schamanen" braucht sie nicht mehr...


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26. Dezember 2008 5 26 /12 /Dezember /2008 21:47
Heute haben mein Bär und ich unsere astrologische Vorausschau für das Jahr 2009 abgeschlossen und den ersten Schwung an E-Mails verschickt. Da wir derzeit dafür über 6.000 "Abonnenten" haben, ist das eine etwas größere Aktion.

Kaum waren diese Mails draußen, klingelte das Telefon. Immer wieder. Einige beschwerten sich, dass diesmal die Vorausschau nicht positiv genug sei, ja, sie sei so richtig düster! Und weitere Vorwürfe in dieser Art folgten.

Aber hallo! Wollt ihr nun wissen, was meiner bescheidenen Meinung nach im Jahr 2009 auf uns zukommen kann, oder nicht?! Oder wer nur gute Nachrichten will, soll halt seine Rosarote-Brille aufsetzen.

Einer warf mir gar vor, ich würde mit meinen schlechten Gedanken das Universum vergiften, denn schlechte Gedanken ziehen schlechte Ereignisse an und ich trüge dann die Verantwortung dafür, dass das Jahr 2009 schlecht werde.

In der mongolischen Steppe wurden mir solche Vorwürfe schon einmal gemacht. Da hatte ich meine Sippe vor einem Erdbeben gewarnt. Ich war damals noch ein kleiner Knopf, und wusste noch gar nichts von Erdbeben, ich konnte nur die Bilder beschreiben, die ich empfangen hatte. Die Mongolei ist ja an sich kein Erdbebengebiet, aber damals wurden unterirdische Atomversuche, z. B. im Lop Nor im Tarim-Becken, durchgeführt ...

Der Teil der Sippe, der meine Warnung beherzigt hatte, kam ohne größeren Schaden davon. Die andern aber mussten viele Verluste beklagen. Als sich der erste Schecken gelegt hatte, wurde ein Sündenbock gesucht. Das war natürlich ich. Vor allem diejenigen, die mich wegen meiner Warnung ausgelacht hatten, gaben mir die Schuld.

"Dieser Balg bringt uns Unglück! Er muss verschwinden!" war noch das Mildeste, was ich zu hören bekam. Schließlich kam der Chan zu mir und verlangte allen Ernstes, dass ich künftig nur Gutes prophezeie. Das ich das nicht kann, wollte er nicht einsehen.

Was blieb mir übrig? Ich nahm meine Sachen, schwang mich auf mein Pferd und verließ das Lager. Zum Glück war Sommer. Und kurz darauf traf ich auf einen uralten Mönch, der mich einen Sommer lang unterrichtete. Mich, das kleine dreckige Nomadenmädchen.

Und heute erlebe ich hierzulande immer wieder das Gleiche, dass Menschen sich etwas in den Kopf gesetzt haben und zur Bestätigung zum Hellseher oder zur Wahrsagerin gehen oder bei Eso-Lines anrufen. Leider gibt es da viele, die durch geschickte Fragen erkennen, was der Anrufer hören will, also bekommt er das zu hören. Und wenn dann diese "Voraussagen" nicht eintreffen, ist Holland in Not ...


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25. Dezember 2008 4 25 /12 /Dezember /2008 16:43
Gestern erhielt ich einen Anruf eines Mannes, der hatte sich extra die Mühe gemacht, aus dem Internet meine Telefonnummer ausfindig zu machen. Naja, wenn es ihm Spaß macht? Grund seines Anrufes war mein Blog zur Geisterbeschwörung.

Er meinte allen Ernstes, dass Tiere keine Seelen hätten und dass sie auch keine Schmerzen empfinden, weil sie auch keine Gefühle hätten. Eigentlich wollte ich bei soviel Unsinn auf einmal gleich auflegen. Aber da ja die Christen derzeit weihnachtlich eingestimmt sind, hörte ich mir seine "Argumente" erstmal an und konterte:

Was "Tiere und Seelen" angeht, zu diesem Komplex wurden deutsche Bischöfe befragt. Die allermeisten Bischöfe sprechen Tieren eine Seele ab. Das hatten wir ja schon mal: Neger, Indianer und auch Frauen hatten auch kein Recht auf eine Seele ...

Dort finden wir auch ein Zitat aus dem Weltkatechismus: "2418 ... Auch ist es unwürdig, für sie (gemeint sind die Tiere) Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt."

Über solchen Unsinn kann ich nur meinen Kopf schütteln. Aber es geht ja noch weiter; Augustinus, einer der "bedeutendsten" Kirchenlehrer hat geschrieben: "Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen."

Und der Papst Johannes Paul II. meinte zur Rolle der Frau: "Eine Frau soll still zuhören und sich ganz unterordnen. Ich gestatte es keiner Frau zu lehren und sich über den Mann zu erheben. Zuerst wurde ja Adam erschaffen, und dann erst Eva."

Also, in der Tierwelt schaut es da ganz anders aus. Auch wenn viele meinen, in einer Pferdeherde sei es der Leithengst, der die Herde stolz mit lang wehender Mähne anführt. Ist nicht, ihr Machos, es ist die Leitstute, die bestimmt, wo es lang geht. Der Leithengst muss bei der Flucht hinten die Herde vor Verfolgern verteidigen. Bei Elefanten, Wölfen etc. ist es genauso. Der sog. Leitwolf ist es nur solange, wie die Leitwölfin ihn duldet.

Grund: Männliche Tiere sind immer triebgesteuert, weibliche nur in Brunst. Und um eine Herde anzuführen, braucht es Lebenserfahrung, Verstand und Intelligenz. Sobald die Geschlechtstriebe über Hand nehmen, wird das alles abgeschaltet.


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24. Dezember 2008 3 24 /12 /Dezember /2008 22:17
Heute feiern Christen die Geburt des Rabbiners Jesus von Nazareth. Die christliche Zeitrechnung ist ja so angelegt, dass im Jahre Null Jesus geboren ist. Wenn ich jedoch andere historische Fakten beachte, dann spricht vieles dafür, dass Jesus bereits im Jahre 7 vor Christi Geburt auf die Welt kam.

In diesem Jahr gab es eine lang andauernde Konjunktion von Saturn und Jupiter, die als der "Stern von Bethlehem" in das Neue Testament der Christen einging. Das macht auch Sinn, weil für die Astrologen Saturn als Planet der Juden und Jupiter der Königsplanet galt und auch heute noch gilt. Für die Astrologen der damaligen Zeit war es ganz klar, dass sich in diesem Jahr etwas ganz Besonderes ereignen werde, z. B. die Geburt eines neuen Königs der Juden.

Die jüdische Bevölkerung stöhnte unter der römischen Besatzungsmacht, kein Wunder, dass sich da die Ausgebeuteten einen Erlöser, einen Messias herbeisehnten, der die verhassten Römer ins Meer treibt.

Auch die Sache mit der Volkszählung, die ja der Grund gewesen sein soll, dass Joseph mit seiner Familie sich in Bethlehem einfinden sollte, ist aus römischer Sicht ziemlich unlogisch: Die Römer waren nicht nur gute Krieger, sondern auch sehr gute Verwaltungsleute. Und in der Zeit, die unserem heutigen Dezember entspricht, da feierten die Römer ihre Saturnalien, d. h. eine Woche fröhliches Feiern mit allem was dazu gehört. Der römischen Verwaltung wäre es nie in den Sinn gekommen, in einer solchen Zeit des allgemeinen Feierns so etwas wie eine Volkszählung anzusetzen.

Für die Urchristen war die Geburt des Messias ziemlich uninteressant. Als Erlösungsreligion waren die Urchristen auf die Wiederkunft ihres Messias fixiert, der sie aus diesem Jammertal erlösen sollte. Den Urchristen stand nicht der Sinn nach Feiern und Fröhlichkeit. Asketisch bereiteten sie sich auf die Ankunft ihres Messias vor. Also stand ihnen bestimmt nicht der Sinn nach einem "Weihnachten".

Weihnachten stammt von dem altdeutschen Wort "Zu den wiehen Nächten", also den "heiligen Nächten". Dahinter steckt ein altes Fest der Germanen, die die Wintersonnenwende feierten. Als naturverbundene Menschen stellten sie fest, dass die Tage immer kürzer und die Nächte immer länger wurde. Dann kam die Wende. Die Sonne gewann wieder Kraft. Sie wurde symbolisch mit dem Abbrennen eines Holzfeuers, dem Julblock, unterstützt.

Auch wurden aus Stroh geflochtene Räder angezündet und den Abhang hinunter gerollt. Reste dieser Symbolik finden wir heute im Adventskranz. Auch der Tannenbaum ist alles andere als christlich, sondern heidnisch, früher hieß er "Weihnachtsmaien" ...

Im vierten Jahrhundert n. Chr. begann die Kirche, im Rahmen ihre Missionierung, heidnische Riten und Feste zu besetzen und in christliche Feste umzuwandeln. So wurde aus dem heidnischen Julfest das christliche Weihnachten.

Und was wurde heute daraus? Heute ist es weniger ein Fest der Christen, sondern vielmehr zu einem Kaufrausch und -zwang der Massen geworden. Auch heute vormittag noch habe ich Menschen getroffen, die mit Schweißperlen auf der Stirn noch schnell nach einem Geschenk z. B. für ihre Tante Eulalia suchten.

Ich finde es schon erstaunlich, wie sich Millionen von Menschen zu Käufern abrichten lassen. Da werden dann höchst überflüssige Dinge gekauft, die dann die Beschenkten verärgern oder sie nach den Feiertagen in die Konsumtempel treiben, um die Geschenke umzutauschen.

Und wehe, wenn der Umsatz ausbleibt. Dann geht die merkantilistische Welt (der Ferengi?) unter. Die Mainstream-Presse beeilt sich auch immer zu verkünden, dass trotz der Finanzkrise der Weihnachtshandel blüht. Was soll dieser Quatsch? Schreibt doch mal die Wahrheit! Natürlich latschten auch dieses Jahr so manche Familien über die Weihnachtsmärkte. Doch angesichts drohender Kurzarbeit oder gar Entlassung sitzt der Euro nicht mehr so locker. Wieso wird hier eine Scheinwelt geschildert, die schon längst zusammengekracht ist?


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23. Dezember 2008 2 23 /12 /Dezember /2008 22:56
Heute kam ein alter Kunde vorbei, eigentlich nur zum Plaudern. Dann wollte er von mir wissen, ob ich eine Idee hätte, was er seiner Frau schenken könne. "Immer diese Schenkerei! Sie hat doch alles!" seufzte er. Und er kam ins Erzählen:

Er war mal beruflich in Thailand. Da war er zu einer großen Party eines wichtigen Geschäftspartners eingeladen. Sein thailändischer Berater gab ihm den Tipp, ein aufwändiges Geschenk sehr glitzernd einpacken zu lassen. Das machte er auch. Als er zur Party kam, wurde sein Geschenk entgegengenommen und zu einem Berg von anderen Geschenken getragen.

"Du, die haben das überhaupt nicht aufgemacht!" beklagte er sich bei mir.

"Sicher, Sie wollten, dass sie und Du nicht ihr Gesicht verlieren", versuchte ich, ihn aufzuklären.

"Das verstehe ich nicht! Sie hätten doch das Geschenk aufmachen können, damit ich sehe, ob sie sich freuen", meinte er.

Ich: "Und wenn sie sich nicht gefreut hätten, dann hätten sie schauspielern müssen" Er: "Na und, wir machen es doch auch so!" Ich: "Siehst Du, sie hätten schauspielern müssen, sie hätten lächeln müssen, aber ihre Augen hätten sie verraten. Deshalb werden alle Geschenke entgegen genommen, geöffnet werden sie erst dann, wenn sie alleine sind und der Schenkende ihre Reaktionen nicht sehen kann."

Er war nachdenklich geworden, dann meinte er: "Eigentlich ist das ehrlicher als bei uns ..."

Dann fiel mir zum Thema Schenken ein älteres Ehepaar ein, das kam zu mir immer, um Pferde- und Eselmist für ihren Rosengarten zu holen. Das Pärchen fuhr auch im Sommer mit dem Wohnmobil in die Türkei, abseits der üblichen Touristenpfade. Und einmal brachte die Frau ein wunderschönes Kopftuch mit, mit eingewebten Goldfäden.

"Das hat mir eine Türkin geschenkt, aus Dankbarkeit, weil ich ihrer Tochter eine Tütchen mit Plastikspielzeug gegeben habe. Diese Leute dort sind ja soo arm, dass sie ihren Kindern kein Spielzeug kaufen können", erzählte mir die Frau, "ist das Tuch nicht hübsch?"

Oja, es war wunderschön. Aber ich hatte das Bild einer sehr traurigen Mutter vor mir: Sie war in die Zwickmühle geraten, die fremde Touristin hatte ihre Tochter beschenkt, also musste sie jetzt der Fremden etwas geben. Aber sie hatte nichts. Nur das wunderschöne Kopftuch, das sie bei ihrer Hochzeit bekommen hatte. Schweren Herzens gab sie ihr einziges Andenken, das sie hatte, der fremden Frau.

Ich erzählte das der Frau, ihr Mann verstand, aber die Frau wollte nicht verstehen. "Sie hätte mir gar nichts geben müssen, ich sah doch, wie arm die Menschen dort sind!" meinte sie ungehalten.

Die Frau wollte einfach nicht einsehen, dass die beschenkte Türkin etwas geben musste. So wollen es die Sitten.

Ich finde es auch entwürdigend, wenn Bilder von armen Menschen gezeigt werden, die bei den "Tafeln" von Ehrenamtlichen Lebensmittel in eine Tüte gepackt bekommen. Oft stellen diese Ehrenamtlichen dann zur Schau, wie edel und gut sie doch sind.

In islamischen Gesellschaften gab es früher eine meiner bescheidenen Meinung nach bessere Lösung: Da waren Stellen vereinbart, da legten die Reichen ihre Spenden für die Armen hin und die Armen nahmen sich davon, ohne dass die Spender sie sehen konnten. So konnten die Armen ihr Gesicht wahren und die Spender wurden davor bewahrt, sich etwas einzubilden, wie hilfreich sie sind.


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22. Dezember 2008 1 22 /12 /Dezember /2008 12:15
26.09.2005: Professor Wolfram F. Richter schreibt eine Email, an die Generalsekretäre aller Parteien im Bundestag, nur nicht an die Linken, die kann er nicht leiden. Kopie davon erhält ursula.schmidt@bundestag.de.

Betreff: "Gesundheitsprämie oder Bürgerversicherung? Ein Kompromissvorschlag"

Erinnern wir uns: Vor einer Woche war Bundestagswahl, die WählerInnen haben die "Volksparteien" gleich schwach gewählt, eine Große Koalition droht.

Was war Richters Idee? Nun, alle Gelder für das Gesundheitswesen fließen in einen einzigen Topf, Richter nannte ihn "Sonderhaushalt GKV", später wurde der berüchtigte Fonds daraus. Davon bekommen alle Kassen den gleichen Betrag für ihre Kunden, sie können aber Zusatzprämien vom Kunden verlangen. "Prima", sagt die CDU dazu. Später soll alles über Steuern finanziert werden. "Prima", sagt die SPD, und der Konsens ist hergestellt.

Richter sitzt im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums. Im Herbst 2005 darf er seine Idee vortragen. Sie wird sogar in die Stellungnahme des Beirates aufgenommen. Jetzt heißt der Sonderhaushalt "zentrale Inkassostelle". Auf seine Emails erhält Richter keine Antworten. Aber er gibt nicht auf. Er sucht nach Magazinen, die seine Idee veröffentlichen, aber es beißen keine an. Endlich, im "Wirtschaftsdienst (Seiten 693-697) wird seine Idee gedruckt. Wie schön für ihn!

Das Gewurstel in Sachen Gesundheitsreform beginnt: zunächst fließen die Milliarden aus der Tabaksteuer nicht mehr in die Krankenversicherung, es gibt ein dringenderes Loch, das es zu stopfen gilt. Dann verdonnert Schmidt ihre Beamten, eine Formel für die Gesundheitsreform zu finden, die Zauberformel. Den Beamten steht der Schweiß auf der Stirn, das ist zuviel verlangt. Sie suchen und suchen, jemand stößt auf das "Konsensmodell" des Beirates, ja, das ist ja Richters Modell. Genau, endlich, was sie ihrer Ministerin vorlegen können, die Zauberformel!

Wie daraus dann der Gesundheitsfonds wurde, das könnt ihr genüsslich nachlesen: in der Pressedokumentation des SPIEGEL vom 18.09.2006, Markus Feldenkirchen hat die ganzen Details zusammengestellt. Diese Entstehungsgeschichte ist so was von unglaublich, unglaublich deshalb, weil sie leider zeigt, dass eine Große Koalition nur Minmales fertig bringt.

Derzeit meldet sich der "Erfinder" des Gesundheitsfonds wieder zu Wort: er verspricht den Versicherten Rückzahlungen. Der SPD-Gesundheitsspezialist Karl Lauterbach ist da sehr skeptisch, mit Recht, was Kassen mal einkassiert haben, rücken sie so schnell nicht wieder raus.

Und Erfinder von Reformen haben schon viel versprochen, denken wir doch nur an Peter Hartz, dem Erfinder der nach ihm benannten Reform ...


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21. Dezember 2008 7 21 /12 /Dezember /2008 22:05
Ab 1. Jänner 2009 gibt es ein neues Gesundheitssystem: parallel zur kassenärztlichen Vereinigung (KVB) leistet sich Deutschland dann einen weiteren Verwaltungstopf, den Gesundheitsfonds. Vor allem für RentnerInnen bedeutet das eine gewaltige Einkommensbuße:

Deren Altersbezüge werden erst Mitte 2009 angehoben, aber die erhöhten Krankenkassenbeiträge werden sofort ab 1. Jänner fällig. Und wieder verfährt dieser Staat nach der Devise: Wir geben etwas mehr, das wir an anderer Stelle gleich wieder kassieren. Unterm Strich ein Nullsummenspiel!

Gestern hat die Kanzlerin in ihrer Videobotschaft die Bevölkerung auf ein hartes Jahr vorbereitet. Da passt es wie die Faust aufs Auge, just zu diesem Augenblick diesen Gesundheitsfond einzuführen, der allein in Bayern für Mehrbelastungen von mindestens 700 Millionen EUR führt ().

Aber was sind heute schon Millionen? Heute werfen die PolitikerInnen doch nur noch mit Milliarden um sich, die sich aber gar nicht haben. Denken wir doch nur an die BayernLB oder an die Hypo Real Estate!

Auch in Bayern mehren sich die Kritiker an diesem Gesundheitsfonds. Der derzeit amtierende bayerische Gesundheitsminister Markus Söder hat aber ein Problem: Seinerzeit hat seine Partei, die CSU, im Bundestag und das Land Bayern im Bundesrat für dieses Gesundheitsfonds gestimmt. Da ist es jetzt schwer, plötzlich sich in die Phalanx der Kritiker einzureihen. Deshalb will er ja auch abwarten, bis nach der kommenden Bundestagswahl.

Ob alle beteiligten PolitikerInnen überhaupt wissen, was ein Fonds ist oder ob sie es mit einem Fond verwechseln? Von der SPD wird jedenfalls kolportiert, dass bei einer parteiinternen Diskussion der damalige Vorsitzende Beck das Wort "Fond" auf das Papier am Flipstartständer kritzelte, da musste dann der Gesundheitsspezialist Lauterbach seinen Vorsitzenden korrigieren: "Kurt, das heißt Fonds!", und er malte ein "s" dazu ...

Bei uns in der mongolischen Steppe war das viel einfacher: da sorgte der Schamane für die Gesundheit von Tier und Mensch; und später merkten die Nomaden, dass die "Dämonen" in den russischen Medizinstationen so schlecht auch nicht waren. Zumindest konnten sie einen gebrochenen Arm besser heilen als ein Schamane, der einen Schluck Kumys zu sich nahm und dann dem Kranken ins Gesicht spuckte ...


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20. Dezember 2008 6 20 /12 /Dezember /2008 18:42
Am 18. Dezember jährte sich der Tag, an dem meine junge katalanische Rieseneselin Miriam heimtückisch vergiftet wurde. Wir hatten deshalb vor, mit einem Feuerritual an diesen Todestag zu denken. Leider war das Wetter sehr ungemütlich. Da schlug mein Bär vor, Miriams Geist zu beschwören.

Ich wusste gar nicht, was mein Bär kann. Aber er prahlt nicht mit seinem Wissen und Können und ist immer für eine Überraschung gut. So richtig begeistert war ich nicht, denn es ist ja nicht ungefährlich. Wir einigten uns, dass ich bei der Beschwörung die ganze Zeit gedanklich mit ihm in Verbindung bleibe, für den Fall, dass etwas aus dem Ruder läuft. Aber es ging alles glatt.

Plötzlich sagte er: "Sie ist da!" Ja, er zückte die Digitalkamera auf eine Stelle und machte einige Aufnahmen. Später sah auch ich, dass da was war.

Naja, Miriam hat sich offenbar noch nicht für ein neues irdisches Leben in einem neuen Körper entschieden, sie will sich in ihrer jetzigen Dimension an den Eselvergiftern rächen. Ich möchte nicht in der Haut von denen stecken ... Eines bin ich mir völlig sicher: Von diesen Eselvergiftern wird das Glück weichen!

Bei den Christen gibt es ja das Sprichwort: "Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein!"


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19. Dezember 2008 5 19 /12 /Dezember /2008 10:33
Und wieder einmal hat China auch deutsche EsserInnen beglückt: Zwischen 2004 und 2006 wurden Hunderte von Tonnen Kaninchenfleisch nach Deutschland importiert. Was soll daran schlecht sein?

Nun, bereits 2004 hat die EU die Einfuhr von Kaninchenfleisch aus China gewaltig eingeschränkt. Grund: Bei diesem Fleisch wurden sehr viel Antibiotika festgestellt. Also zog die EU die Notbremse, aber die Fleischlobby hat dann durchgesetzt, dass dieses Fleisch doch eingeführt werden durfte, wenn eine tierärztliche Bescheinigung vorlag, dass dieses Fleisch für die Verbraucher keine Gefahr für die Gesundheit der Menschen darstellt.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: ein Tierarzt kann also Entscheidungen treffen, die normalerweise einem Humanmediziner vorbehalten sind?!

Am 11.11.2008 hat das ZDF-Magazin gesendet, dass aber trotzdem dieses Fleisch aus China (einschließlich der Antibiotika) hierzulande verkauft wurde und zwar als argentinisches Kaninchenfleisch. "Umetikettiert" wurde in Bulgarien.

Diese Tatsache war jedoch für die EU-Behörden sehr unangenehm, das sollte auf keinen Fall öffentlich werden, weil ja Bulgarien Mitglied der EU werden sollte. Also was tun?

Da leistet sich die EU die Antikorruptionsbehörde OLAF, die informierte bereits 2004 sowohl die EU-Kommission und als auch die Mitgliedstaaten. Aber wie so oft wurde nach einem riesengroßen Teppich gesucht und diese unangenehmen Informationen runtergekehrt.

Der Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz sagte entschuldigend zum ZDF. seine Behörde sei "nicht direkt" informiert worden. Aber hallo, ich habe schon bessere Ausreden gehört.

Die deutschen VerbraucherInnen erfuhren erst durch den ZDF-Beitrag von den illegalen Fleischimporten. Und wir können als Verbraucher nicht einmal die Importeuere und Händler haftbar machen. Grund: In Europa gilt Herstellerhaftung. Das heißt, wir müssten uns bei den chinesischen Karnickelzüchtern beschweren. Wenn das nicht absurd ist?!

Da dürfen also giftige Nahrungsmittel eingeführt und verkauft werden, und sollte eine VerbraucherIn wider Erwarten was merken, dann soll sie sich an den Produzenten wenden. Solche gesetzliche Regelungen sind doch zynisch und menschenverachtend!

In meiner kleinen Welt in der mongolischen Steppe gab es so etwas nicht, da bestimmte in Zweifelsfällen der Schamane, ob etwas genießbar war oder nicht. Und wenn einer die Wasserstellen vergiftete, aus welchen Gründen auch immer, der lebte nicht lange. Er wurde gejagt und starb einen grausamen Tod, z. B. in eine dicke Filzdecke eingewickelt und dann wurde solange darüber geritten, bis nichts mehr übrig war. Die Reste wurden dem Treibsand übergeben. Das schreckte in den allermeisten Fällen ab ...

Leute, nächstes Jahr gibt es Europawahlen. Schreibt eure zuständigen EU-KandidatInnen an und fragt sie, ob sie es für richtig halten, dass mit Antibiotika vergiftetes Fleisch hier verkauft werden kann! Am besten schickt gleich die Forderungen von Foodwatch mit!


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18. Dezember 2008 4 18 /12 /Dezember /2008 18:57
Nie mehr wird Miriam uns freudig schnobernd begrüßen. Nie mehr mit ihrem Pferdekumpel Tiger über die Koppel galoppieren. Ihre großen strahlenden Augen sind für immer erloschen.

Heute ist es genau ein Jahr her, dass meine junge katalanische Rieseneselstute Miriam qualvoll unter merkwürdigen Umständen zu Tode kam. Erst zehn Tage vorher giftete mich eine junge Frau aus dem Dorf an, deren kleine Kinder wieder mal in Richtung Esel strebten.

"Bald habt ihr keinen Esel mehr!", fauchte sie und klemmte die Kinder unter den Arm. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Seit ich hierher gezogen bin, gab es verbale Anfeindungen. Zwei Familien aus dem Dorf wollten mein Gehöft ebenfalls haben. Drei Jahre lang stand es öffentlich zum Verkauf, da hätten sie doch zuschlagen können ...

Dann erfuhren die Dorf-Insassen, dass ich den Hof gekauft hatte. Da wurden sie aktiv: Alles, was wir draußen ließen, verschwand (sogar die Klo-Rolle vom Plumps-Klo!), das frisch gedeckte Dach wurde eingeworfen usw. Ja, und dann kam der 18. Dezember ...

Tiger und Miriam standen im Stall. Miri trug wegen der eisigen Kälte eine Decke, die mit einem elastischen Gurt festgemacht war. Die Stalltür war verschlossen, weil wir noch schnell etwas erledigen mussten.

Als wir zurückkamen, merkten wir schon auf der Straße, dass etwas nicht stimmte! Die Stalltür stand offen, und kein Begrüßungs-IAH und kein Brummeln war zu hören.

Was war da los? Tiger stand und fraß Heu, woher hatte er es? Und Miriam? Sie stand zitternd in der äußersten Ecke der Box. Der Deckengurt klemmte vor ihrem Widerrist. Und die Decke? Die lag zusammengefaltet in der Ecke der Box! Als wir sie auseinanderfalteten, sahen wir, dass sie war fein säuberlich in ca. 10 cm breite Streifen geschnitten war, auch einige Rechtecke waren herausgesäbelt.
    
Miriam war nicht ansprechbar, sie reagierte auf gar nichts mehr. Wir untersuchten sie genau, schauten in die Krippe, schnupperten an ihrem Maul, der Krippe und dem Wassereimer. Nichts, kein ortsfremder Geruch. Na ja, bei Minusgraden gibt es nicht viel zu riechen, ab minus 5 Grad versagt sogar meine empfindliche Nase.

OK, der Bär rief die Polizei an, wegen Einbruch und Tierquälerei. Und ich versuchte, irgendwie zu Miriam durchzudringen. Endlich, diese schreckliche Starre ließ nach, sie begann zu zittern und presste sich an mich. Ich ließ mich im Stall häuslich nieder, weil ich sie jetzt nicht allein lassen wollte. Miriam legte mir ihren Kopf auf die Schulter und brummelte leise. Seltsam, es war, als wolle sie Abschied nehmen ...

Der Nachmittag verging, gegen Abend wurde Miriam unruhig. Ich holte den Bären dazu, die Sache war mir nicht geheuer. Dann geriet sie in Panik: Sie röchelte qualvoll, ihre Augen quollen hervor, und sie versuchte, aus der Box zu springen! Nun lief ihr auch noch dünnes helles Blut aus Nase, Maul und Scheide. Und die Zunge! Dunkelgrau und unterarmdick stand sie starr aus dem  Maul! Ich raste zum Telefon: "Doktor, kommen sie schnell! Mein Esel erstickt!"

"Immer mit der Ruhe, das sieht manchmal schlimmer aus, als es ist. Ich komme dann halt vorbei."

"Verdammt", brüllte ich los, "beeilen Sie sich, sonst ist es zu spät!" Ich rannte wieder in den Stall. Miriam kämpfte um ihr Leben, dieses schreckliche Röcheln, die blutunterlaufenen weit aufgerissenen Augen, der klatschnasse Leib ... Immer wieder warf sie sich gegen die Tür, ihre Hinterhufe trommelten über den Boden. Später sahen wir, dass die Hufe bis auf die Knochen abgekratzt waren.

Alle zehn Minuten rief ich beim Tierarzt an, wo er denn bliebe? Für die Strecke von Windsbach bis zu uns braucht man knapp zehn Minuten. Wo blieb der nur? Jedesmal hatte ich seine komische Bürotante dran: "Nun regen Sie sich nicht auf, der Doktor hat schließlich Feierabend! So schlimm wird es wohl nicht sein, stellen Sie sich nicht so an! Wenn Sie weiter so drängen, fährt er gar nicht erst los!" So und ähnlich quäkte es aus dem Telefon.

Und Miriam kämpfte um ihr Leben! Fast eine Stunde mussten wir warten, bis der Tierarzt endlich anrollte. Gemütlich stieg er aus, sah sich die Sache an - und spritzte Cortison und Antihistaminika. An sich eine gute Sache, aber dafür war es längst zu spät! Das musste er doch selber merken! Ich hatte ihm gleich gesagt, dass er Miriam einschläfern solle, damit sie sich nicht mehr so quälen muss. Aber nein, er wartete noch einmal zehn Minuten, dann fragte er allen Ernstes: "Soll ich sie wirklich einschläfern? Dafür habe ich aber nicht genug dabei. Ich weiß nicht, ob das reicht ..."

Ich brüllte los: "Das kann doch nicht sein! Dann spritzen Sie ihr eben das, was Sie da haben! Sehen Sie denn nicht, was hier los ist!"
Dieser Mensch fragte dann noch zweimal, ob ich sie wirklich tot haben wolle! Als ob es darum ginge! Miriams Todeskampf dauerte schon viel zu lange!

Den Menschen, die ihr das angetan haben, wünsche ich den gleichen Tod. Aber schön langsam, damit sie es richtig genießen können!

Endlich, der Doc spritzte sie zweimal in die Ohrvene, dann sank sie zusammen. Sie war erlöst. Zwar zuckten ihre Beine noch einige Male, aber ihr Gesicht war leer. Meine Miriam war fort. Wer je den verkrümmten toten Körper seines vierbeinigen Kameraden so liegen sah, ahnt vielleicht, wie es mir zumute war. Und immer noch ist.

Der Tierarzt fuhr davon, er musste sich im Dorfwirtshaus von der Aktion stärken. Und kurze Zeit später tauchten unten an der Feldscheune mehrere Kinder auf. Sie tanzten herum, klatschten in die Hände und jubelten immer wieder: "Hurra, hurra, der Esel ist tot! Der blöde Esel ist jetzt tot!" Das ging so eine ganze Weile, bis es den "lieben Kleinen" wohl zu kalt wurde.

Ja, Miriam. Was hatte dieses unschuldige Tier den Dorf-Insassen getan? Miri war intelligent, an allem interessiert, freundlich, gutmütig und treu.

Böse Menschen neigen aber dazu, Eigenschaften, die ihnen unbekannt sind, auf den Tod  zu hassen: "Das ist fremd! Das müssen wir unbedingt vernichten!" Genau dies vermitteln sie natürlich auch ihren Kindern ...




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