Heute rief eine Lehrerin an, wir hatten uns aus den Augen verloren, wie es halt so geht. Nun hatte sie die Eingebung, mich im Telefonbuch zu suchen, und sie rief mich einfach an. Wie haben wir uns gefreut!
Natürlich tauschten wir alte Erinnerungen aus. Kennengelernt hatten wir uns auf einem Reiterhof, ich hatte dort meinen Lipizzaner eingestellt. Sie war mit einer Freundin zusammen da, sie hatten eine Woche Reiterferien gebucht. Mit geführten Ausritten. Aber wer sollte die Damen begleiten?
Der Pächter des Reitstalls beauftragte ein Reitmädchen mit sehr mäßigen Reitkünsten, mit den beiden Frauen auszureiten. Aber das wurde nur ein mühsames Gehoppel. Kaum waren die beiden von diesem "Ausritt" zurückgekehrt, sagten sie dem Reitstallpächter aber die Meinung.
Also rief mich der Pächter an und bat mich weinerlich, ob ich nicht mit den beiden Frauen einen längeren Ausritt unternehme. Naja, ich ließ mich erweichen.
Am nächsten Morgen kam ich im Reitstall an, weil es sehr heiß war, in meinen Bermuda-Jeans mit Chaps. Die beiden Frauen musterten mich misstrauisch und als ich meinen Lipizzaner aus der Box holte, zischelte eine: "Das wird wieder was werden!" und zu mir sagte sie schnippisch: "Wir wollen aber auch galoppieren!"
Ich sagte nichts und dachte mir: "Na wartet! Ihr werdet euch wundern!" Sie hatten vom Pächter zwei sehr verlässliche Pferde bekommen, es waren nicht die schnellsten, aber im Gelände eine Lebensversicherung. Ich kannte die Pferde und sie mich. Kaum sahen sie mich, fingen beide an zu brummeln.
Dann ging es los. Zuerst ritt ich an einem Bienenstock vorbei, mein Lipizzaner und ich kannten das schon, die beiden Damen aber fingen an zu fuchteln, aber sie blieben im Sattel, immerhin. Dann ging es zu meiner Galoppstrecke, die war schon etwas abenteuerlich, ein schmaler Weg, links ging eine steile Böschung rauf und rechts ein steiler Abhang runter. Mein Pferd ist eine Rennmaschine, kein Wunder, da ist auch Achal-Tekkiner reingezüchtet. Die beiden Reiterinnen hatten Mühe, mir zu folgen. Die waren so beschäftigt, im Sattel zu bleiben, dass ich die Runde sogar zweimal ritt, das haben sie gar nicht gemerkt.
Dann legte ich eine Pause ein. Die beiden kamen auch angeschnauft. Da sagte ich: "So, meine Damen, das war die Aufwärmrunde, jetzt geht es zur richtigen Galoppstrecke!" Blankes Entsetzen auf ihren Gesichtern. Eine stotterte: "Ich, ich, glau, glaube, wir müssen die Pferde schonen."
Das hatte ich erwartet, denn ich hatte gepokert, es gab keine weitere Galoppstrecke. Also bummelten wir gemächlich zu einem Badeweiher. Mit meinem Bär hatte ich ausgemacht, dass wir uns dort treffen, er wollte auch Sachen zum Picknick mitbringen.
Als die Damen und ich beim Weiher eintrafen, waren sie schon ziemlich verflossen. Mein Bär hatte einen schönen Platz ausgesucht, die meisten Besucher waren am anderen Ufer, so waren wir unter uns. Wir zogen die Pferde aus und ließen sie grasen.
Da sagte die blonde Reiterin sehnsüchtig: "Ich habe einen Traum, ich möchte einmal in meinem Leben mit einem Pferd baden!" Ich: "Mach doch, wir sind hier unter uns, da sieht dich keiner!" Die Frau zog sich blitzschnell aus und ich half ihr auf ihr Pferd. Sie ging auf ihrem Pferd ins Wasser.
Es war ein wunderschöner Anblick. Die Blonde ist von Beruf Lehrerin, für Religion und Sport, sie hatte auch einen durchtrainierten Körper und eine lange blonde Mähne bis zu den Hüften. Ich bin zwar nicht vom lesbischen Ufer, aber das war wirklich ein Anblick. Sie ließ sich ganz in sich versunken von ihrem Pferd im Wasser tragen. Sie strahlte über das ganze Gesicht, sie fühlte sich glücklich, endlich mit einem Pferd baden! Wie Lady Godiva!
Am gegenüberliegenden Ufer wurden die Leute auf den schönen Anblick aufmerksam. Im Nu waren die Bäume mit männlichen Spannern besetzt. Aber das störte die Blonde überhaupt nicht, sie war so glücklich.
Dann ging auch mein Bär ins Wasser, textilfrei, eine Badehose hatte er nicht dabei. Die Blonde wollte jetzt auch schwimmen, glitt von ihrem Pferd und zog Kreise im Wasser. Immer wieder rief sie: "Das ist herrlich!" Das Pferd war schon ans Ufer geschwommen, die beiden kamen dann auch.
Auf einmal waren die beiden Reiterinnen ganz anders zu mir, nicht mehr arrogant, sondern eben ganz normal. Wir ließen uns das Picknick schmecken, dann brachen wir zum Heimritt zum Stall auf. Kaum angenommen, schwärmte die Blonde dem Pächter vor, wie toll der Ausritt gewesen sei! Der Pächter wunderte sich und fragte mich später, was ich mit denen angestellt habe. Ich: "Wir haben mit den Pferden gebadet, nackt! Und mein Bär auch!" Er erschrocken: "Wirklich nackt? Das geht doch nicht. Das Ambiente muss doch stimmen!" "Der und Ambiente?" sagte ich mir.
Am nächsten Wochenende wollte ich allein zum Weiher reiten und mein Bär wollte dort auf mich warten. Kaum war ich angekommen, grinste er mich an und zeigte auf das gegenüberliegende Ufer. Tatsächlich, in den Bäumen hingen lauter "Jungbauern", irgendwie hatte es sich rumgesprochen, dass da Reiterinnen nackt baden. Jungbauer bedeutet in dieser Gegend weniger, dass es junge Bauern, sondern meistens unbeweibte Bauern sind. Von jung kann da nicht mehr die Rede sein, stehen doch manche kurz vor dem Renteneintrittsalter.